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[Test] Amazon Fire TV Box – Wie sinnvoll ist 4K Ultra HD?

Amazon Fire TV Test

Mitte September dieses Jahres brachte der US-amerikanische Onlinehändler seine zweite Amazon Fire TV Box für knapp 100 Euro in den Handel, dessen Fokus auf die hinzugewonnene Wiedergabe von 4K Ultra HD Inhalten liegt. Doch in wie weit kann man hierzulande Filme, Serien und Blockbuster in bestechend scharfer Auflösung genießen? Wir haben uns einmal die Amazon Fire TV Box der zweiten Generation samt Game-Controller in die Redaktion kommen lassen und einem rundum Test unterzogen.

Das Angebot an Android-basierenden Set-Top-Boxen zum Streamen von Medien gibt es in einer fast schier unübersichtlichen Anzahl. Jüngstes prominentes Beispiel ist hier die NVIDIA Shield Android TV Box, welche ihren Fokus eher auf das Gaming richtet und eher im oberen Preissegment mitspielt.
Die erste Amazon Fire TV Box erschien im Sommer 2014 für lediglich 99 Euro – Prime-Mitglieder hatten für kurze Zeit die Chance die Set-Top-Box für gerade mal 49 Euro vor zu bestellen. Diese bot dabei mit einem Snapdragon 600 Quad-Core-Prozessor auch noch Leistung und eine sehr große Kompatibilität für Apps. Seit einigen Wochen ist nun der Nachfolger mit neuer Hardware und altem Aussehen verfügbar, der allerdings nicht in jeder Beziehung zum Besseren verändert wurde.

Technische Daten des Amazon Fire TV

Technische Daten

Amazon Fire TV Box (2015)

Prozessor

MediaTek MT8173 Quad-Core mit 2x 2+1,57 GHz und 64-Bit
GPU: PowerVR Rogue GX6250

Betriebssystem

Fire OS 5 Bellini (Android 5.1 Lollipop)

Interner Speicher

8 GB interner Speicher (erweiterbar per USB-Stick und MicroSD)

RAM

2 GB

Modellbezeichnung

ATFS

Anschlüsse

USB, HDMI, 10/100 Mbit LAN, Netzteil

Abmessungen (HxBxT mm)

115 x 115 x 17,8 mm

Gewicht

270 Gramm

Gehäusematerial

Kunststoff

Internet

Dualband WLAN a/b/g/n/ac, 10/100 Ethernet

Bluetooth

4.1 HS

Audioausgang

HDMI

Preis

UVP 99,- Euro (ab 99,- Euro, Stand 20.12.15)
Besonderheit Fernbedienung mit Spracheingabe, kein HDMI-Kabel im Lieferumfang

 

Zubehör

Was sich mit der ersten Generation angedeutet hatte, setzt sich auch mit der zweiten Amazon Fire TV Box fort: Ein spartanischer Lieferumfang. Mehr als die Box selbst, die bekannte Fernbedienung und ein Netzteil, befindet sich nicht in dem Pappkarton. Falls man noch kein HDMI-Kabel hat, muss man sich entweder eines bei Amazon gleich mit bestellen oder im Elektronik-Handel des Vertrauens vor Ort kaufen.

 

Verarbeitung und Design

Rein äußerlich hat sich nichts am Fire TV verändert. Noch immer ist es ein kleiner schwarzer Kasten, der sich unscheinbar unter dem Fernseher verstecken lässt. Lediglich das Amazon-Logo ist in glänzendem Kunststoff gehalten, während der Rest des Gehäuses angenehm mattiert daher kommt. Für eine Box die ständig im Schrank verschwindet braucht es auch nicht wirklich Design von größter Genialität. Manchmal ist weniger eben doch mehr. Einzig die Seiten des Amazon Fire TV sind wie das Logo glänzend.

Trotzdem wirkt die Set-Top-Box sehr hochwertig verarbeitet, da weder ungleichmäßige Spaltmaße noch anderweitig schlecht verbaute Komponenten vorzufinden sind.

Schaut man sich die Amazon Fire TV Set-Top-Box der zweiten Generation auf der Rückseite an, ist direkt ein erster Unterschied auszumachen. Sicherlich, der Anschluss für das Netzteil, der HDMI-Ausgang, LAN-Buchse und der USB-Anschluss sind nach wie vor verbaut, aber anstelle des optischen Audio-Ausgangs ist nun ein MicroSD-Slot vorzufinden. Rein äußerlich ist dieses für einige Käufer ein sehr ärgerliches Detail und zudem auch wie bereits gesagt der einzige Unterschied zwischen dem alten und neuen Amazon Fire TV.

Bei der Fernbedienung hat sich von der Optik her nichts getan. Noch immer ist neben einem Steuerkreuz mit Enter-Taste darüber eine Taste für die Spracheingabe vorhanden und unterhalb sechs tasten zur allgemeinen Bedienung und Mediensteuerung. Neu ist hingegen, dass die Fernbedienung nun per WLAN die Verbindung zum Amazon Fire TV herstellt und nicht mehr über Bluetooth wie bei der ersten Generation. Leider gibt es nach wie vor keine separaten tasten zum schnellen Ändern der Lautstärke. Weiterhin muss dafür die Fernbedienung für den Fernseher oder die Audio-Anlage benutzt werden. Erfreulich: Für die Energieversorgung sind auch weiterhin nur zwei AAA-Batterien nötig.

Unterschied zum Fire TV Stick

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Fire TV Stick eine zum Teil stark abgeschwächte Version des Fire TV darstellt. So muss man auf den Großteil der Anschlüsse verzichten – einschließlich USB und MicroSD – und auch auf die Unterstützung von 4K. Für die dennoch erfreulich hohe Leistung sorgt ein Dual-Core-Prozessor, welchem dieselben 8 GB aber nur 1 GB RAM zur Seite stehen. Wer nur Serien und Filme von Amazon Prime Instant Video anschauen will, für den ist der TV Stick in der 2015er Version mit Fernbedienung und Sprachsteuerung die bessere und auch preiswertere Alternative.

 

CPU & GPU

Die größten Veränderungen finden sich indes im Inneren des neuen Amazon Fire TV wieder. Anstelle eines Qualcomm-Chips schlägt nun ein MediaTek MT8173C mit vier Kernen als Herz. Zwar handelt es sich erneut um einen Quad-Core-Prozessor, doch dieser arbeitet mit jeweils zwei Kernen in ARMs big.LITTLE-Prinzip. Zwei Cortex A72 Kerne mit bis zu 2 GHz sind für rechenlastige Dinge zuständig, während sich die beiden Cortex A53 Kerne mit bis zu 1,57 GHz um die anderen Dinge im Leerlauf kümmern. Amazon selbst spricht hierbei von einer Leistungssteigerung um ganze 75 Prozent – bezogen auf die reine Rechenkraft des Amazon Fire TV.

Aber auch im grafischen Bereich hat sich mit dem PowerVR Rogue GX6250 Grafikchip einiges getan. Dieser kommt unter anderem im Apple A8 Prozessor im iPhone 6 zum Einsatz und das konnte schon mit ordentlicher Grafikpower glänzen. Unterm Strich heißt das zudem, dass der neue Amazon Fire TV mühelos den H.265-Codec, auch besser bekannt als HEVC decodieren kann. Insbesondere hochauflösendem Bildmaterial bei geringer Bandbreite kommt dies zugute.

Nicht angerührt hat Amazon bei dem neuen Fire TV den RAM: Dieser bleibt bei 2 GB, die für nahezu alle Aufgaben auch ausreichen. Exzessives Multitasking wird man auf der Set-Top-Box nicht gerade praktizieren und bei Spielen ist das auch so eine Sache mit der allgemeinen Kompatibilität zum Amazon Fire TV. Tut der gefühlten Geschwindigkeit jedoch keinen Abbruch, da Filme flüssig abgespielt werden und auch der Wechsel zwischen Apps sehr flott klappt.

 

Kommunikation

Neben den Unterschieden in Sachen Leistung hat sich auch bei den Möglichkeiten zur Kommunikation einiges getan. Maßgeblich zu nennen ist dabei Gigabit-WLAN in Form von WLAN-ac, denn dieses ist neben Bluetooth 4.1 mit einhergehenden Bluetooth-Protokollen die einzige Neuerung. Der LAN-Anschluss beherrscht nach wie vor kein Gigabit-LAN.
Erhalten geblieben ist der USB-Anschluss, über welchen sich neben USB-Sticks auch USB-Festpatten und allerlei andere Arten von USB-Zubehör wie Gamepads anschließen lassen. Neu ist hingegen der MicroSD-Slot, welcher Speicherkarten mit bis zu 128 GB aufnehmen kann, um den internen Speicher von 8 GB zu erweitern. Ist auch dringend nötig

 

Audio

Wer von der ersten zur zweiten Generation des Amazon Fire TV umsteigen will und den optischen Audio-Ausgang genutzt hat, wird sich ärgern. Diesen hat Amazon zugunsten des MicroSD-Slots eingespart. Oder anders ausgedrückt: Dolby Digital mit 5.1-Kanaluntertsützung wird mit dem 2015er Modell des Fire TV nur noch via HDMI übertragen. Eine eigene HiFi-Anlage nur für die Ton-Ausgabe lässt sich daher nur schwerlich zwischen Fire TV und Fernseher klemmen, was bei der Anschaffung der Set-Top-Box und dem nötigen Heimkino-Equipment mit zu berücksichtigen ist. Insbesondere ältere AV-Receiver werden von der Veränderung betroffen sein und so manchen vom  Kauf des neuen Amazon Fire TV abhalten.

Der Wechsel zur Audio-Ausgabe via HDMI-Kabel hat aber auch seine Vorteile, denn dadurch wird Dolby Atmos ermöglicht, welches objektbasiert anstelle auf einzelne Kanäle fokussiert arbeitet. AM einfachsten ausdrücken lässt sich das, indem Ton nun auch von oben kommen kann und dadurch erheblich räumlicher sowie natürlicher wirkt. Technisch gesehen sind zudem unendlich viele Tonspuren möglich. Natürlich müssen Filme Dolby Atmos auch explizit unterstützen, um das maximale Klangerlebnis über den Amazon Fire TV zu erzielen.

Mittlerweile hat Amazon per Update auch die Unterstützung für Dolby Digital Plus nachgereicht, womit vorhandene Dolby-Hardware nun wieder ohne größere Probleme funktionieren sollte. Passthrough via HDMI sollte damit auch wieder funktionieren, nur bei der Mediencenter-Software Plex scheint HDMI Passthrough nach wie vor nicht zu funktionieren.

 

4K – Technische Voraussetzungen

Neben den Neuerungen im Audio-Bereich hat sich auch bei den Inhalten selbst einiges getan. Wie schon erwähnt unterstützt der Amazon Fire TV der zweiten Generation den H.365-Standard und damit High Efficiency Video Coding oder kurz HEVC. Damit werden Filme und Serien auch in 4K-Qualität mit den üblichen DSL-Leitungen möglich, da bei gleicher Bitrate erheblich mehr Details effizient komprimiert werden können – ohne nennenswerten Qualitätsverlust im Idealfall. Unterstützt werden dabei 2160p (4K) bei maximal 30 Frames/Sekunde sowie 1080p (FullHD) und 720p (HD) bei jeweils 60 Frames/Sekunde. Für eine saubere Wiedergabe bietet Fire OS 5 endlich neben der Unterstützung für 50 und 60 Hz auch 24, 25 und sogar 30 Hz für die Bildwiederholfrequenz.

Amazon und auch Netflix sind die ersten Streaming-Anbieter, welche ihre Eigenproduktionen in 4K-Qualität anbieten. Bei Amazon Prime Instant Video ist Alpha House zum Beispiel eine solche in 4K-Qualität verfügbare Serie, die Prime-Mitglieder kostenlos anschauen können. Ebenfalls in 4K verfügbar bei Amazon sind die Eigenproduktionen Bosch, Mozart in the Jungle, Hand of God oder die ganz neu verfügbare Serie Mr Robot. Wem das nicht reicht kann zusätzlich Breaking Bad, Better Call Saul oder Orphan Black sehen. Für die Nicht-Amazon-Produktionen werden ab 3,49 Euro für eine Folge oder 20,99 Euro für die komplette Staffel in 4K-Qualität fällig.
Auf Seiten der Filme sind Titel wie Ghostbusters 1 & 2, Men in Black 1 & 3, The Amazing Spider Man 1 & 2 oder auch Bad Teacher verfügbar. Die Preise liegen bei 7,99 Euro für das einmalige Ausleihen sowie zwischen 19,99 Euro bis 29,99 Euro für den Kauf.

Die meisten Serien und Filme stehen dabei in deutscher Synchronisation zum Streamen bereit, bei manchen auch nur die Originalfassung. Wer wissen will welche Inhalte Amazon selbst anbietet (Stand Oktober 2015), findet hier eine erste Anlaufstelle.

Witzig oder besser gesagt unverständlich ist an dieser Stelle, dass lediglich Serien und Filme vom Amazon Fire TV 2015 in 4K-Qualität dargestellt werden. Bilder, Spiele, Apps und die Oberfläche selbst stehen maximal in FullHD-Qualität auf einem entsprechenden Fernseher zur Verfügung, auch wenn insbesondere Bilder in einer deutlich höheren Auflösung vorliegen. Zu hoffen ist, dass Amazon diesen kleinen Makel mit einem künftigen Firmware-Update noch behebt, denn der Wechsel zwischen FullHD und 4K ist auf Dauer sehr störend.

Zu beachten ist allerdings, dass der Amazon Fire TV der zweiten Generation alleine nicht ausreicht, um Serien und Filme in 4K-Quaöität anzuschauen. Zwangsläufig ist auch ein Fernseher mit Unterstützung für HDCP 2.2 fällig. Diese Technologie ist für den verwendeten Kopierschutz der 4K-Inhalte nötig und sorgt dafür, dass 4K-Signale nicht unverschlüsselt übertragen werden können.

Unter diesem Gesichtspunkt sollte man vor dem Kauf des neuen Amazon Fire TV seine Heimkino-Anlage inklusive Fernseher darauf überprüfen, ob HDCP 2.2 unterstützt wird. Ein Update auf den neuen Standard ist per Software nicht möglich, da HDCP 2.2 ein Bestandteil der Hardware ist. Im Zweifelsfall ist neben der Set-Top-Box von Amazon somit auch ein neuer Fernseher oder HiFi-Anlage nötig. Die meisten aktuellen Fernseher der gehobenen Preisklassen sollten den Standard unterstützen. Bei NoName-Herstellern sowie Modellen vor 2013 ist HDCP 2.2 mit großer Wahrscheinlichkeit nicht vorhanden.

Aber auch die Internetverbindung muss genügend Geschwindigkeit liefern, damit 4K-Inhalte überhaupt flüssig übertragen werden. Amazon empfiehlt dafür mindestens 15 Mbit und Netflix setzt sogar eine mindestens 25 Mbit schnelle Leitung voraus. Da bei den meisten Haushalten in Großstädten mittlerweile mindestens 16-Mbit-Leitungen anliegen, sollte dies ein geringes Problem darstellen.

In unseren Augen macht eine 4K Gesamtlösung nur dann Sinn, wenn eh aktuell die Neuanschaffung eines Smart TV ansteht. Das Angebot an 4K Ultra HD Angeboten ist doch noch sehr begrenzt und das obwohl der Standard nun schon einige Zeit auf dem Markt ist.

 

Software

Selbstverständlich kommt bei einem Gerät von Amazon damit Android arbeitet, das selbst entwickelte Fire OS zum Einsatz. Der aktuelle Fire TV ist zudem der erste Vertreter der Fire-Familie mit vorinstalliertem Fire OS 5. Dieses basiert auf dem Quellcode von Android 5.1.1 Lollipop und ist damit auf einem sehr aktuellen Stand. Von Android selbst ist freilich nicht viel zu sehen, denn wie üblich kommt eine eigene Oberfläche zum Einsatz, die sich gegenüber dem ersten Amazon Fire TV optisch so gut wie gar nicht verändert hat.

Der erste Start geht wie vom ersten Fire TV gewohnt schnell über die Bühne. Wer direkt bei Amazon mit seinem Prime-Konto bestellt hat findet dieses bereits eingerichtet vor. Einzig die Verbindung zu einem WLAN-Netz muss noch eingerichtet werden und schon steht die Medien-Welt von Amazon offen.

Auf der linken Seite sind die einzelnen Hubs der Fire OS Oberfläche, während in den Kacheln die jeweiligen Filme, Serien, Apps und andere Medien horizontal aufgelistet werden. Unter anderem stehen Prime Video, Apps, die Watchlist, bei Amazon gekaufte Musik oder auch Spiele zur Verfügung. Blöd: Die Watchlist lässt sich nach wie vor nicht nach ausschließlich Prime-Inhalten filtern, obwohl dies sowohl im Browser, den Android-Apps als auch den Fire Tablet Modellen funktioniert. Die Hoffnung auf ein entsprechendes Update bleibt nach wie vor bestehen.

Noch immer stehen die Medien-Inhalte von Amazon Prime im Vordergrund, noch immer spielen Apps nur eine Nebenrolle und noch immer ist die Suche nach neuen Filmen per Spracheingabe richtig gut. Neu ist, dass die Sprachsuche mit Fire OS 5 nicht mehr nur auf Amazon-eigene Inhalte beschränkt ist. Die ersten Drittanbieter-Apps werden die Mediatheken von ARD und ZDF sein – deren Veröffentlichung noch aussteht.

Weiterhin sind auch die nützlichen Erweiterungen ASAP sowie X-Ray mit dabei. Das Kürzel steht hierbei für Advanced Streaming And Prediction und sorgt dafür, dass Medien möglichst unterbrechungsfrei gestartet werden. Als Datenquelle dient das eigene Nutzungsverhalten bei Filmen und Serien. So erkennt Amazon zum Beispiel wenn man eine Serie schaut und lädt die nächste Folge im Hintergrund schon bis zu einige Minuten im Voraus herunter, um den Übergang möglichst Latenz frei zu gestalten. Funktioniert überwiegend auch so wie es sollte. Natürlich braucht es eine gewisse Zeit zum Lernen der eigenen Vorlieben.
Die zweite Funktion X-Ray ist vom Prinzip her nichts anderes als die Kontext-basierte Einblendung weiterführender Informationen zum aktuellen Film oder Serie. Dabei wird auf den Amazon-eigenen Dienst IMDb zurückgegriffen, um Schauspieler, Regisseur, Soundtrack und weitere Dinge zur Verfügung zu stellen.

Eine nennenswerte Entwicklung gibt es im Bezug auf Apps, wenn auch erst mit dem letzten Firmware-Update. Musste man manuell installierte Apps, die man per Sideload auf die Amazon Fire TV Box gebracht hat noch mühsam aus den Einstellungen heraus starten, landen diese nun in der App-Übersicht der Startseite. Damit werden auch Tools wie der FireStarter (zum Beitrag) nicht mehr benötigt.

Diese Möglichkeit wurde nun mit dem vorinstallierten ES File Explorer um einen Schritt erleichtert. Denn eines der größten Kritikpunkte ist die weiterhin exzessiv ausgelebte Feindschaft zwischen Amazon und Google. Nach wie vor sucht man einen Google Play Zugang vergebens, um so seine bereits teuer bezahlten Spiele und Anwendungen installieren und nutzen zu können. Selbst durch Eigeninitiative besorgte *.apk Dateien von Android Anwendungen (zur Anleitung), sind eher ein Glücksspiel ob sie auf der Amazon Fire TV Box laufen oder nicht.

Spielerische Qualitäten

Der verbaute MediaTek MT6173 Quad-Core-Prozessor bietet genügend Leistung um auch größere Android-Spiele abseits der Casual-Games-Schiene flüssig darzustellen. Nur kommt dabei der mit 8 GB etwas arg beschränkte interne Speicher in die Quere, von welchem gerade mal knapp 5,5 GB zur freien Verfügung stehen. Bei unserem Test war lediglich GTA San Andreas, trotz Auslagerung möglicher Daten auf die Speicherkarte, installierbar und kein weiteres Android Spiel mit Daten im GB-Bereich.

Kleine Anmerkung: Sobald weniger als 500 MB intern freier Speicher vorhanden sind, muss man Apps oder andere Daten zwingend entfernen. Sieht man auch gut anhand der beiden Fotos. Auf dem ersten lässt sich die Meldung noch ignorieren, aber auf dem zweiten Foto wird man zum Entfernen gezwungen.

Das Gaming an sich eine größere Rolle spielt zeigt auch das überarbeitete Gamepad, welches per Update sogar mit dem Amazon Fire TV der ersten Generation kompatibel wird. Dieses liegt deutlich angenehmer in der Hand als noch das erste Gamepad, unterscheidet sich ansonsten durch die fehlenden Medien-Tasten und dem Wechsel auf WLAN für die Verbindung zum Fire TV. Allerdings gibt es noch teils deutliche Unterschiede darin, ob das Gamepad überhaupt vom jeweiligen Spiel unterstützt wird und wenn ja wie gut. Erfreulich: Das Gamepad 2015 hat auch einen Kopfhörer-Ausgang, falls mal die Freundin Musik hören und man selbst weiterspielen will. Auch das Handling, Haptik als auch Druckpunkte sind eines echten Game-Controllers würdig und stehen in Qualität einer PlayStation 4 oder Xbox One in Nichts nach.

Amazon hat erfreulicherweise im eigenen App Store eine Kategorie mit eigens Gamepad-kompatiblen Spielen erstellt.

 

Fazit zum Amazon Fire TV (2015)

Mit mehr Leistung, 4K-Unterstützung nebst der passenden Medien und das zum gleich gebliebenen Preis macht die Amazon Fire TV Set-Top-Box der zweiten Generation zu einem wahrhaften Schnäppchen. Wenn man sich mit den technisch bedingten Einschränkungen wie HDCP 2.2 fähigen 4K-Fernseher, DSL mit mindestens 16 Mbit oder der Beschränkung von Dolby Digital auf HDMI anfreunden kann, gibt es keine bessere Set-Top-Box auf dem Markt. Schon gar keine mit Android 5.1 Lollipop. Während die Speicherverwaltung als auch der fehlende Zugang zum Google Play eigentlich ein Gesamturteil von Befriedigend hätte nach sich ziehen müssen, reist der günstige Preis von 99 Euro alles wieder raus. Wer sich sicher im Internet bewegen kann, findet Mittel und Wege diese Probleme zu umgehen.
Wer bereits die erste Generation des Fire TV besitzt, hat nicht zuletzt aufgrund des geringen 4K Angebotes keine Veranlassung sich kostenpflichtig upzugraden.

[button size=“large“ icon=“plus“ color=“green“]Positiv[/button]
  • Schnelle Systemleistung
  • 4K-Unterstützung
  • Gute Fernbedienung
  • MicroSD-Unterstützung
[button size=“large“ icon=“minus“ color=“orange“]Negativ[/button]
  • Geringer interner Speicher
  • Schlechtes Speichermanagement
  • Kein Google Play Zugang
  • Kein optischer Audio-Ausgang mehr
  • Kein HDMI Passthrough für Kodi oder Plex

amazon-fire-tv-2015-testurteil-androidtv

Wertung
Geschwindigkeit 5/5
Medien 5/5
Funktionalität 3/5
Verarbeitung 5/5
Preis 5/5

 

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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