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[Test] ASUS ZenFone 2 Deluxe – Diamonds Are a Girl’s Best Friend

ASUS ZenFone 2 Deluxe Test

Preiswert, viel Ausstattung für knapp 500 Euro und dennoch ein wenig anders als die Konkurrenz,  ist wohl eine treffende Beschreibung des ASUS ZenFone 2, welches in der Deluxe Variante noch einen drauf setzen will. Noch relativ jung am Smartphone Markt soll das taiwanische Unternehmen nun mit seinem Android Premium-Modell in unserem Test unter Beweis stellen, in wie weit Luxus und Diamanten beim ASUS ZenFone 2 eine wettbewerbstaugliche Symbiose bilden.

Bei der Vorstellung zur CES 2015 überraschte ASUS mit der zweiten Generation seiner Smartphone-Familie. Nicht nur setzte man erneut auf einen starken x86-Prozessor von Intel, sondern hatte auch das erste Smartphone überhaupt mit 4 GB RAM im Angebot. Nur hat man es dabei nicht belassen: Das ASUS ZenFone 2 spielt abgesehen vom Prozessor eher in der preiswerten Mittelklasse mit, anstatt in der Oberklasse. Auch der Rest der Ausstattung hatte aufhorchen lassen, wen da nicht ein Punkt wäre: Es hat Monate gedauert, bis das Android Smartphone überhaupt in Deutschland erhältlich war.

Zur IFA 2015 schließlich kündigte ASUS sogar noch eine Deluxe-Variante an, die sich vom Prinzip her von der Rückseite her unterscheidet. Genau dieses ASUS ZenFone 2 Deluxe haben wir nun unter die Lupe genommen.

 

Technische Daten des ASUS ZenFone 2 Deluxe

Technische Daten


Prozessor

Intel Atom Z3580 Quad-Core mit 2,3 GHz und 64-Bit
GPU: PowerVR Rogue G6430

Betriebssystem

Android 5.0 Lollipop mit ASUS ZenUI

Interner Speicher

64 oder 128 GB Interner Speicher (erweiterbar)

RAM

4 GB

Modellbezeichnung

ASUS_Z00AD

Display

5,5 Zoll IPS Display mit 1.920 x 1.080 Pixel

Anschlüsse

MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Beschleunigung, Kompass, Gyroskop, Annäherung und Licht

Abmessungen (HxBxT mm)

152,5 x 77,2 x 10,9 mm

Gewicht

170 Gramm

Gehäusematerial

Polycarbonat

Kamera

13 Megapixel Kamera, 5 Megapixel Frontkamera

Internet

WLAN a/b/g/n/ac

Bluetooth

4.0 HS BLE

Akkutyp

Fest verbauter Li-Ion

Kapazität

3,8 V/3.000 mAh

Gesprächszeit

Bis zu 28,5 Std. (2G) / 19 Std. (3G)

Standby-Zeit

Bis zu 294 Std (2G) / 267 Std. (3G)

Netz

GSM 850/900/1800/1900,
UMTS 900/2100 MHz,
LTE 800/1.800/2.600 MHz

Preis

UVP 499 Euro, 128 GB (ab 499,- Euro, Stand 10.01.16)
Besonderheit Telefon-Manager, Dual-SIM, Doubletap 2 Wake, FM Radio, PixelMaster Kamera-Technologie, Intel Prozessor, Lautstärke-Wippe auf der Rückseite, NFC, ZenProtect

 

Zubehör

Bereits die Verpackung lässt erahnen, dass man es nicht mit einem alltäglichen Smartphone zu tun hat. Anstatt einen Deckel abheben zu müssen, wird das Innere des Kartons inklusive dem ASUS ZenFone 2 Deluxe kurzerhand seitlich aus der Hülle herausgezogen, was einen kleinen Aha-Effekt nach sich zieht. Ist mal etwas anderes.

Im Karton selbst findet sich das übliche Standard-Zubehör wieder, was so ziemlich jedem Smartphone mehr oder weniger beiliegt. Das erstreckt sich über ein MicroUSB-Kabel, ein USB-.Netzteil, ein Kabel-Headset inklusive Gummistöpsel für größere und kleinere Ohren, eine Kurzanleitung und die Garantiekarte. Ein Piekser zum Öffnen eines SIM-Trays ist nicht vorhanden und das hat auch seinen Grund, aber dazu später mehr.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=uL-G1RBR0Yk[/youtube]

 

Design und Verarbeitung

Mit seinem 5,5 Zoll großen Display geht das ASUS ZenFone 2 Deluxe nicht mehr als handlich durch. Die Bezeichnung Phablet ist daher sehr wohl angebracht, zumal das Android Smartphone auch nicht gerade mit sehr schmalen Rändern sowohl an den länglichen Seiten als auch ober- und unterhalb des Displays glänzen kann. Manch andere Hersteller bekommen die optische Erscheinung kompakter hin. Ein erstes Indiz dafür, dass es sich eher um ein Smartphone der unteren Preisklasse handelt.

Das trifft aber nicht zwangsläufig auf die Qualität bei der Verarbeitung zu, eher im Gegenteil. Auch wenn es sich um Kunststoff für Rückseite und Rahmen handelt – genauer gesagt um Polycarbonat – wirkt dieser sehr robust und keinesfalls billig. Spaltmaße fallen gleichmäßig und vor allem sehr klein aus. Auch ist das Gehäuse verwindungssteif und knarzt bei stärkerer Beanspruchung nicht. Sehr löblich.

Die Front wird wie bereits angemerkt nicht so überdeutlich vom 5,5 Zoll großen Display dominiert, wie man es sich bei einem Flaggschiff eventuell erwartet. Tatsächlich ist der Rahmen deutlich dicker im Vergleich zu anderen Phablets und macht es mit 77,2 mm sehr breit macht. In der Höhe sind es sogar 152,5 mm bei dem ASUS ZenFone 2 Deluxe, die nicht zuletzt durch die Sensor-Leiste unterhalb des Displays mit verantwortet werden. Prinzipiell ist da nicht dagegen zu sagen, dass aber zusätzlich unter dieser Leiste noch ein ebenso dicker zusätzlicher Polycarbonat-Streifen mit einer sehr feinen Riffelung vorhanden ist, macht das Smartphone unnötig lang. Nicht zu übersehen ist zudem, dass ASUS auf den Trend mit dem 2.5D Glas verzichtet: Der Polycarbonat-Rahmen ist an seinen Rändern schräg und geht fast nahtlos in die Glasscheibe aus Corning Gorilla Glass 3 der Front über.

Neben den kapazitiven Tasten für Zurück, Home und dem Taskmanager sind oberhalb des Display-Panels das Logo von ASUS untergebracht, direkt darüber der Mono-Lautsprecher und rechts daneben die 5 Megapixel auflösende Frontkamera mit der mehrfarbigen Status-LED. Auf der linken Seite befinden sich praktisch nicht zu sehen die beiden Sensoren zur Erkennung der Helligkeit und der Annäherung, damit während eines Telefonats das Display des ASUS ZenFone 2 Deluxe abgeschaltet wird.

Eine kleine Überraschung hat der Rahmen des Android Smartphones parat und das ist das Fehlen von Hardware-Tasten. Sehr unglücklich positioniert bei der Größe des ASUS ZenFone 2 Deluxe ist die Power-Taste, die sich auf der Stirnseite befindet, direkt neben der 3,5 mm Audiobuchse und einem der beiden Mikrofone. Da diese an dieser Position mitunter sehr schwer zu erreichen ist, kann man das Gerät alternativ auch per Doubletap2Wake ein- und glücklicherweise auch wieder ausschalten. Die Unterseite des Rahmens ziert die MicroUSB-Buchse und das zweite Mikrofon.

Worin sich das ASUS ZenFone 2 Deluxe in erster Linie vom einfachen ZenFone 2 unterscheidet, ist die Rückseite. Bei dieser handelt es sich um eine sehr stabile Polycarbonat-Schale, die mit einer Diamantsplitter-artigen Struktur für Hingucker sorgt, die man auch mit einem Prisma-Design umschreiben kann. Zum Glück muss man die Rückseite nur sehr selten abnehmen: Sie sitzt enorm fest und es braucht schon ein bisschen Gewalt, um sie abzubekommen. Ist das geschafft, kommen nicht nur der fest verbaute Akku zum Vorschein, sondern auch zwei SIM-Karten-Slots für Micro-SIM-Karten inklusive einem separaten MicroSD-Speicherkartenslot zum Vorschein. Dieser kann bis zu 200 GB große MicroSD-Karten aufnehmen.

Auf der Rückseite selbst findet sich unterhalb der 13 Megapixel Kamera eine einzelne Taste wieder, die auf Anhieb an die Rear Keys von LG erinnert. Tatsächlich handelt es sich hierbei um die Lautstärke-Wippe des ASUS ZenFone 2 Deluxe, deren unterer Teil minimal mehr im Gehäuse liegt. Deren Druckpunkt ist direkt aber nicht zu hart, was man von der Power-Taste nicht komplett sagen kann: Sie ist nicht nur kleiner in der Fläche, sondern auch spürbar härter was den Tastenhub anbelangt.

Somit kann man sagen, dass das ASUS ZenFone 2 Deluxe ein vergleichsweise großes Android Smartphone für seine Displaygröße ist, welches jedoch gut verarbeitet ist und auch angenehm in der Hand liegt. Größte Kritikpunkte bleiben die Positionierung der Power-Taste und der breite Rahmen um das Display herum.

 

Display

Mit 5,5 Zoll ist das ASUS ZenFone 2 Deluxe alles andere als klein geraten und spielt in der Phablet-Liga mit. Bei der Auflösung gibt sich ASUS hingegen erfreulich bodenständig mit 1.920 x 1.080 Pixel Auflösung. Den Quad-HD-Hype machen die Taiwaner vorerst nicht mit.

Dank der IPS-Technologie sind die Farben sehr natürlich in ihrer Darstellung und nicht zu kräftig, was an OLED-Panels, insbesondere den AMOLED-Displays von Samsung, gerne mal kritisiert wird. Die Darstellung an sich ist angenehm scharf und neigt nur bei genauem Hinsehen zur Treppchenbildung. Jedoch muss man dafür wirklich sehr genau hinschauen.

Als kleines Highlight könnte man die vielfältigen Möglichkeiten zur Anpassung der Darstellung bezeichnen, welche einem das ASUS ZenFone 2 Deluxe unter der Bezeichnung Splendid bietet. Neben der Farbtemperatur des Balance-Modus kann man einen Blaulichtfilter aktivieren – Stichwort eBooks lesen vorm Zubettgehen –  Farben mit „Lebendig“ besonders stark durchkommen lassen oder die Darstellung was Farbton und Schwarzweiß anbelangt manuell regeln. Es sollte sprichwörtlich für jeden etwas dabei sein. Das Ergebnis der Einstellungen ist sogar direkt zu sehen, denn im oberen Dritte der Optionen wird wahlweise eine farbenfrohe Obstschale angezeigt, ein mehrfarbiges Testbild oder einfach nur die ASUS-Oberfläche.

Einzig bei der Helligkeit des Displays stellt sich nur bedingt Freude ein: Zwar ist das Display auch am winterlichen Tageslicht gut zu erkennen, im Vergleich zu anderen Smartphones ist das ASUS ZenFone 2 Deluxe dennoch mit einem Hauch dunkler wahrzunehmen. Hervorragend arbeitet wiederum die automatische Helligkeit und das in angenehmer Geschwindigkeit, ohne das bei Lichtwechsel das Display überblendet.

 

CPU und GPU

Schon mit dem ersten ZenFone wusste ASUS sich von der Konkurrenz abzuheben und das ASUS ZenFone 2 Deluxe macht keine Ausnahmen. Anstelle eines Prozessors von Qualcomm, MediaTek oder einem der anderen größeren Hersteller, vertraut ASUS auf einen Quad-Core-Prozessor von Intel. Das Besondere an diesem Chip ist dessen x86-Architektur wie sie bei Desktop-Rechnern zum Einsatz kommt. Im ASUS ZenFone 2 Deluxe kommt dabei das Top-Modell Atom Z3580 mit vier Kernen und bis zu 2,3 GHz zum Einsatz, was für 59.800 Punkte im AnTuTu 6.0.1 Benchmark sorgt.

Gepaart ist der Prozessor mit einem PowerVR Rogue G6430 Grafikchip wie er auch im Apple A9 des iPhone 6s zum Einsatz kommt. Von mangelnder Leistung ist daher keinesfalls zu reden, was sich denn auch bei Spielen zeigt. Selbst grafisch sehr anspruchsvolle Titel wie Dead Trigger 2, Modern Combat 5 oder GTA San Andreas laufen sehr flüssig über das Display und bringen das ASUS ZenFone 2 Deluxe kaum merklich ins Schwitzen. So muss Leistung aussehen und sich auch anfühlen.

Nicht ganz unbeteiligt an der hervorragenden Performance sind die 4 GB RAM, die im ASUS ZenFone 2 Deluxe verbaut sind. Egal ob das Öffnen von Apps, der Wechsel zwischen diesen, die Oberfläche und auch der ganze Rest: Das Android Smartphone lässt sich verdammt flüssig und ohne den kleinsten erkennbaren Ruckler benutzen. Das Gesamtpaket weiß von der ersten Sekunde der Benutzung durchweg zu gefallen. Sollte es dennoch zu Problemen mit Spielen kommen, dann liegt dies meistens eher an einer mangelnden Anpassung an den exotischen Intel-Prozessor anstatt an zu wenig Hardware-Leistung.

 

Akku

Fest verbaute Akkus liegen spätestens seit dem letzten Jahr ganz groß im Trend, wo auch das ASUS ZenFone 2 Deluxe keine Ausnahme bildet. Mit 3.000 mAh sind zudem ordentliche Energiereserven zu erwarten, um es zu einem ausdauernden Begleiter zu machen. Zumindest in der Theorie, denn in der Praxis hält das Smartphone gute 5 Stunden bei dauerhafter Benutzung durch, die sich auf das Surfen im Netz per WLAN bezieht. Hinzu kommen etwa 2 Stunden Musikhören über ein Bluetooth-Headset hinzu, gelegentliches Fotografieren, Chatten und der obligatorische Abgleich mit Gmail über LTE.

Grob zusammengefasst sind durchaus bis zu eineinhalb Tage abseits der Steckdose drin, bevor das ASUS ZenFone 2 Deluxe sich wegen zu wenig restlicher Energie von selbst ausschaltet. Mit diversen Mechanismen sowie einer optionalen Energiespar-Automatik gibt ASUS dem Nutzer etliche Möglichkeiten in die Hand, um den Energieverbrauch zu optimieren. Unter anderen warnt das Gerät davor, wenn der Prozessor in den Hochleistungsmodus schaltet, wenn zum Beispiel bei Spielen oder Benchmark-Apps der Prozessor richtig gefordert wird.

ASUS geht sogar so weit, dass man einzelnen Apps in der Statistik-Übersicht zum Akkuverbrauch einstellen kann, dass bestimmte Apps das Gerät entweder nicht aus dem Standby aufwecken oder erst in den Standby gehen lassen dürfen. Wie bei HUAWEI werden sogar besonders Energie-hungrige Apps automatisch erkannt und ein entsprechender Hinweis eingeblendet. Drahtloses Aufladen per Wireless Qi unterstützt das ZenFone übrigens nicht.

 

Konnektivität

In der Oberklasse will sich das ASUS ZenFone 2 Deluxe zwar nicht positionieren, kann aber auf eine solche Funkausstattung zugreifen. So ist neben Bluetooth 4.0, GPS und NFC auch ein Dualband-fähiges WLAN-Modem nach dem ac-Standard verbaut. Hinzu kommt noch ein FM Radio und LTE-Modem mit Cat4-Unterstützung – allerdings nur für SIM-Karte Nummer 1. Die zweite SIM-Karte muss sich ausschließlich auf Telefonate und SMS beschränken, da ein Mobilfunk-Modem für diesen SIM-Schacht schlicht und ergreifend nicht verbaut ist. Ein Infrarot-Port hätte die Ausstattung perfektioniert.

Worin sich das ASUS ZenFone 2 Deluxe von etlichen anderen Android Smartphones seiner Leistungsklasse unterscheidet ist der Punkt, dass man zwei SIM-Karten gleichzeitig nutzen kann. Sprich es wird der sogenannte Dual Active Modus unterstützt was nichts anderes bedeutet, dass man mit beiden SIM-Karten gleichzeitig erreichbar ist. Allerdings kann man nur mit einer SIM-Karte auch telefonieren, während die andere nicht erreichbar ist.

In Sachen Gesprächsqualität kann das ASUS ZenFone 2 Deluxe jedoch nicht überzeugen wie bei anderen Aspekten. So beklagten sich die Gesprächspartner, dass man dumpf und mit unnatürlichem Klang zu verstehen sei, während bei einem selbst ein gewisses Grundrauschen mit o2 nicht zu überhören war. Ein ähnliches Bild bietet sich mit Congstar im Netz der Deutschen Telekom was die Vermutung nahe legt, dass es sich um ein allgemeines Problem des ASUS ZenFone 2 Deluxe handelt.

 

Kamera

Nominell nimmt die Kamera des ASUS ZenFone 2 Deluxe Fotos mit bis zu 13 Megapixeln auf, deren volle Auflösung mit 4.096 x 3.072 Pixel wie so oft im Kleinbildformat mit 4:3 Seitenverhältnis zur Verfügung stehen. Im Breitbildmodus beträgt die Auflösung 10 Megapixel oder 4.096 x 2.304 Pixel. Das Gesamtwerk aus Toshiba-Sensor, Blauglasfilter und einer 5-Linsen-Optik bezeichnet ASUS als PixelMaster 2.0 und soll für besonders lebendige Fotos sorgen.

Bei entsprechendem Sonnenlicht ist dies auch der Fall, dann sind Fotos scharf, Detailreich und können mit natürlichen Farben aufwarten. Einzig bei schärferen Farbübergängen bildet sich leichtes Bildrauschen – sofern man diese Bereiche denn vergrößert. Im Gesamteindruck macht das ASUS ZenFone 2 Deluxe sehr ordentliche Fotos, die bei nachlassendem Tageslicht sichtlich an Brillanz und Schärfe verlieren. In solchen Momenten empfiehlt es sich den zweifarbigen Blitz dazu zu schalten, da sich sonst eine Art Grauschleier auf die Fotos legt.

Zwar kann der HDR-Modus noch einiges an Qualität herausholen, jedoch nimmt damit die Auslösezeit auch entsprechend zu.

Wie ein Testbild aussieht, zeigt der Vergleich zur Canon EOS 600D Spiegelreflex-Kamera, einem Samsung Galaxy S5 und dem HUAWEI P8.

Videos nimmt das ASUS ZenFone 2 Deluxe maximal in FullHD auf, beschränkt sich dabei auf bis zu 30 Frames pro Sekunde und eine eher mittelmäßige Bildqualität. So wirkt das Bild bei Videos zuweilen verpixelt, etwas zu dunkel und vor allem zu verwackelt. Im Gegenzug können die automatische Belichtung und auch der Autofokus mit einer flotten Korrektur aufwarten, auch wenn der Autofokus gerne mal zu oft nachjustiert und so eine pumpende Wirkung hinterlässt.

Für Selfie-Freunde bietet das ASUS ZenFone 2 Deluxe eine Frontkamera mit 5 Megapixel und Weitwinkelobjektiv, sodass Gruppen-Selfies keine große Kunst darstellen. Mit diversen Optionen zum sofortigen Retuschieren direkt bei der Aufnahme bietet sich für Instagram-Nutzer und Facebook-Poster eine Menge, um sich selbst ins rechte Licht zu rücken. Ob allerdings Filter für eine rosigere Haut oder übergroße Augen öfters genutzt werden ist eine andere Frage.

Bei der Kamera-App geht ASUS sprichwörtlich in die Vollen. Satte 19 Aufnahme-Modi bietet das ASUS ZenFone 2 Deluxe, die vom einfachen HDR-Foto über Zeitraffer- sowie Zeitlupen-Video reichen bis hin zu PanoSphere (so etwas wie Googles Photosphere), Miniatur, Nachtaufnahme, Verschönerung oder auch einen manuellen Aufnahme-Modus. Letzterer bietet dem Fotografen freie Hand bei ISO-Werten, Belichtung, Weißabgleich, Auslöseverzögerung und der Fokussierung. Zusätzlich kommt noch ein Histogramm und eine Waage im Sucher hinzu, um das bestmögliche Foto aufnehmen zu können.

Leider bleibt es auch dabei: Trotz Android 5.0 Lollipop unterstützt das ASUS ZenFone 2 Deluxe nicht die Camera2 API, womit noch weitaus mehr manuelle Kontrollen möglich wären.

Einen Blick wert ist auch der Modus Superfoto, bei welchem kurzerhand mehrere Fotos zu einem einzigen zusammen gerechnet werden, was wiederum die Bildqualität und vor allem auch die Schärfe und den Detailgrad sichtlich verbessert. Demzufolge sind auch Fotos mit 6 MB etwa dreimal so groß wie Fotos in der Standardauflösung.
Ebenfalls beeindruckend sind die Ergebnisse im Nachtmodus, wo die Kamera im Vergleich zu gleichwertigen Geräten noch erstaunlich viel Licht einfangen kann.

 

Multimedia

Eines der Highlights des ASUS Zenfone 2 Deluxe ist der Speicher, denn dieser beträgt intern satte 128 GB, von welchem dem Nutzer nach dem ersten Einrichten noch knapp 110 GB zur freien Verfügung stehen. Wem das wider Erwarten doch nicht reichen sollte, kann auch noch eine MicroSD-Speicherkarte mit bis zu 200 GB Kapazität reinstecken. Oder zum ASUS ZenFone 2 Deluxe Special Edition greifen, wo gleich 256 GB intern verbaut sind (zum Beitrag).

Bei der weiteren Multimedia-Ausstattung bietet sich ein durchwachsenes Bild. Der interne Lautsprecher auf der Rückseite ist zwar kräftig, neigt aber zu einem dumpfen und mit zu vielen Höhen versehenen Klang. Um einiges besser ist da das beiliegende Kabel-Headset, auch wenn es bessere Kopfhörer gibt.

Für die Wiedergabe diverser Medien installiert ASUS auf dem ASUS ZenFone 2 Deluxe etliche eigene Apps vor, darunter einen Musik- und Videoplayer sowie eine eigene Galerie-App. Diese kommen mit den gängigsten Dateiformaten zurecht und zeigen sich umfangreich in der Funktionsliste.

Zum Beispiel kann man den Musikplayer nach einer gewissen Zeit automatisch die Wiedergabe anhalten lassen, den Klang mit einem 5-Band-Equalizer inklusive Profilen anpassen oder auch Lyrics – sofern in der MP3 integriert – anzeigen. Die Musik kann dabei vom internen/externen Speicher kommen oder aus der Cloud. Unterstützt werden neben Google Drive noch Dropbox, Microsoft OneDrive und natürlich die ASUS-eigene Cloud ASUS WebStorage. Gleiches gilt auch für den Videoplayer und die Galerie-App.

 

Software

Vorinstalliert ist Android 5.0. Lollipop auf dem ASUS ZenFone 2 Deluxe, welches der Hersteller funktional als auch optisch zum Teil stark angepasst hat. Überwiegend helle Farben dominieren das Erscheinungsbild, welches sich sehr nah am Stock Android der Nexus-Geräte orientiert. Ein Update auf Android 6.0 Marshmallow ist mittlerweile offiziell angekündigt (zum Beitrag).

Mit dem Homescreen-Launcher gibt ASUS dem Nutzer sehr viele Möglichkeiten zur Hand, die Erscheinung des ASUS ZenFone 2 Deluxe anzupassen. Neben einfachen Hintergrundbildern unterstützt der ASUS Launcher sogar populäre Icon-Packs, die man im Google Play Store zum Teil kostenlos herunterladen kann. Hinzu kommen diverse Übergangs-Animationen beim Seitenwechsel, Ausblenden einzelner Apps, Rastergröße, Ordner und so weiter. Kurz gesagt: Man kann sich regelrecht austoben. Bei noch nicht genutzten Funktionen erscheint zudem ein kleines rotes Icon mit einem weißen „N“ darin um zu zeigen, dass die Funktion neu ist. Eine Besonderheit besteht sogar darin, dass man den App Drawer auf Wunsch deaktivieren kann und alle Apps auf dem Homescreen abgelegt sind.

Negativ fallen jedoch die vielen ASUS-eigenen Apps auf, die sich nach Einrichtung des Google-Accounts direkt aktualisieren wollen. Bei uns waren das ganze 32 Apps – Datei-Explorer, Tastatur, Kalender, Telefon, SMS-Client, Browser oder auch Taschenrechner mitgezählt. Wenn man Samsung schon für seine Bloatware kritisiert, dann darf man ASUS noch vorher aufzählen. Andererseits hat dies auch seine guten Gründe, denn auf diese Weise kann ASUS kurzerhand eine neue Version in den Google Play Store hochladen anstatt ein neues OTA-Update für die Firmware verteilen zu müssen. Kann man sich drüber streiten, ob das nun wirklich sinnvoller ist oder nicht.

Um diese Frage zu beantworten, werden wir uns im Laufe der nächsten Wochen die einzelnen ASUS Apps separat anschauen und versuchen diese zu erklären, was sie so besonders macht und warum sie keine Bloatware im eigentlichen Sinn sind.

Ansonsten zeigt sich das ASUS ZenFone 2 Deluxe mit einer Vielzahl an durchaus nützlichen Apps wie dem erwähnten Datei Explorer, einer To-Do-Liste oder auch What’s Next – sowie einigen weniger nützlichen Apps. Zu letzterer Kategorie zählen insbesondere die Jawbone UP Companion-App, Fotocollage oder ZenCircle. Den Vogel schießen jedoch die beiden Messaging-Apps Omlet-Talk und ZenTalk ab: Die wenigsten werden diese Dienste nutzen, geschweige denn kennen und ob man seine Kontakte dazu überreden kann diese zu nutzen darf man auch bezweifeln.

Sinnvoller auf den ersten Blick sind dagegen die vielen kleinen System-Tools die dabei helfen sollen, das ASUS ZenFone 2 Deluxe von unnötigem Datenballast zu befreien. Warum allerdings neben dem ASUS Manager zusätzlich noch Clean Master vorhanden ist weiß wohl nur ASUS selbst. Prinzipiell machen sie dasselbe: Temporäre Daten finden sowie löschen, den RAM bereinigen und das Gerät in Sachen Speicherverbrauch allgemein warten.

 

Da sind die umfangreichen Möglichkeiten zur Optimierung des Energieverbrauchs besser. Zum einen kann man Leistungsprofile für den Prozessor aktivieren, den Autostart bestimmter Apps unterbinden oder auch die Benachrichtigungen einzelner Apps gezielt ausschalten.

Rundum-Sorglos-Schutz inklusive

Eine außergewöhnliche Sache darf man bei diesem Android Smartphone nicht vergessen und das ist ASUS ZenProtect. Dabei handelt es sich um eine kostenlose Zusatz-Versicherung, bei der man innerhalb der ersten 365 Tage ab Kaufdatum sein ASUS ZenFone 2 Deluxe kostenlos reparieren lassen kann und bekommt zusätzlich den vollen Kaufpreis erstattet – egal was für ein Schaden das Gerät hat. Voraussetzung dafür ist, dass der Kaufbeleg innerhalb von 14 Tagen an ASUS übermittelt wird.

Ist man selbst für den Schaden verantwortlich, bekommt man zwar keine kostenlose Reparatur und auch nicht den Kaufpreis erstattet, aber immerhin dasselbe Modell ohne zusätzliche Kosten zugeschickt. Die Aktion ist gerade erst bis zum 31. März 2016 verlängert worden (zum Beitrag).

 

Fazit zum ASUS ZenFone 2 Deluxe

Für 499 Euro unverbindliche Preisempfehlung hat ASUS mit dem ASUS ZenFone 2 Deluxe ein sehr interessantes Android Smartphone im Angebot, welches mit einem starken Intel-Prozessor, einer guten Kamera, stabiler Verarbeitung und einer Menge an Speicher aufwarten kann. Punkten kann das Smartphone zudem mit Dual-SIM-Unterstützung zuzüglich eines separaten MicroSD-Slot, büßt aber auf der anderen Seite mit der übertriebenen Software-Ausstattung wieder Punkte ein. Zwar sind viele der überwiegend ASUS eigenen Anwendungen nützlich und können mehr als die meisten Pendants anderer Hersteller, aber weniger vorinstallierte Apps würden ASUS deutlich besser zu Gesicht stehen.
Das Gesamtpaket weiß trotz allem zu überzeugen, welches in dieser Kombination einzigartig auf dem Markt ist – nicht nur wegen der Diamantstruktur auf der Rückseite, die auch dem männlichen Geschlecht, durch eine gute Haptik beeindruckt. Letzten Endes steht das „Deluxe“ im Geräte-Namen für den sehr großen Speicher und den enorm performanten Intel-Prozessor, welchen viele im Smartphone-Bereich noch gar nicht richtig wahr genommen haben.

[button size=“large“ icon=“plus“ color=“green“]Positiv[/button]
  • Gutes Display
  • Viel Speicher
  • Dual-SIM Unterstützung (zzgl. Speicherkarte)
  • Sehr gute Performance
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einzigartiges Design
  • Gute Foto-Qualität
  • ZenProtect (Rundum-Schutz-Paket)
[button size=“large“ icon=“minus“ color=“orange“]Negativ[/button]
  • 32 vorinstallierte Apps (hauptsächlich ASUS eigene)
  • Lautsprecher Höhen betont
  • Unglücklich platzierter Power-Button

asus-zenfone-2-deluxe-testurteil-androidtv

Wertung
Geschwindigkeit 5/5
Display 4/5
Funktionalität 5/5
Verarbeitung 5/5
Preis 4/5

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=4YihY-8tN34[/youtube]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

3 Gedanken zu „[Test] ASUS ZenFone 2 Deluxe – Diamonds Are a Girl’s Best Friend

  • Rene'

    Ich habe ein Asus Laptop und bin sehr zufrieden damit. Das die auch Handys bauen wusste ich gar nicht. Werde ich mir mal im Saturn näher anschauen. Bekommt man denn die vielen Apps und Bloatware deinstalliert?
    LG Rene‘

    Antwort
  • Torsten Lindner

    Hallo Leute,
    hier Torsten. Meine Frage ist, ob die Ausstattung des ASUS Zenfone 2 de Luxe
    bei Software u. Hardware (z.B. Prozessor 2,3GHZ) gleich ist mit dem normalen
    Zenfone 2 ?-bis auf die Diamatrückseite und den größeren Speicher? Haben beide
    USB-OTG u. einen optischen Bildstabilisator? 500 euro sind so billig ja nicht. Für
    das Geld kauf ich mir lieber ein Samsung S6(500euro-OTTO, 430euro-Media Markt)
    Bitte um Antwort.
    Viel Grüße
    Lindner

    Antwort
    • Hi Torsten.

      Der Prozessor ist identisch, auch im normalen Zenfone 2 werkelt ein Intel Atom Z3580, nur nicht mit so viel RAM. Einen OIS haben beide Modelle nicht – vermutlich weil ASUS genau daran sparen wollte oder die Technik nicht als notwendig erachtet hat. USB OTG haben wiederum beide Smartphones.

      Antwort

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