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[Test] NOVA3 von Gameloft – Video App Vorstellung

Als vor gut 6 Jahren Apple das iPhone auf den Markt brachte, löste der Konzern einen regelrechten Boom aus. Smartphones mit Touchscreen und Fingerbedienung wurden salonfähig und Massentauglich. Der Erfolg des iPhone lockte diverse Softwareschmieden an, welche das große Geld witterten. Zwar gibt es für nahezu alles etwas in den App Stores, den größten Erfolg verbuchen allerdings Spiele für sich. Eine der Größen im Spielesektor ist das französische Unternehmen Gameloft, dessen aktuellsten Titel NOVA3 wir heute einem Test unterzogen haben.

Im nunmehr dritten Teil der Serie Near Orbit Vanguard Alliance (NOVA) wird die Geschichte um den Hauptprotagonisten Kal Wardin weiter gesponnen, der sich nach seinem erfolgreichen Kampf im Universum gegen die Volteriten eigentlich endlich mal erholen wollte. Genau da erreicht ihn allerdings ein Hilferuf einer alten Freundin namens Yelena, welcher der gute Kal natürlich sofort zu Hilfe eilt. Bei seinem Anflug auf die Erde muss unser Held aufgrund eines defekten Raumschiffes notlanden und findet sich unverhofft in einem halb zerstörten und hart umkämpften San Francisco wieder. Zu seiner Überraschung finden sich hier wieder die verhassten Volteriten wieder und so bleibt dem Helden der Widerstandsbewegung nichts anderes übrig, als Planet Erde von der Plage zu befreien.

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Soviel zur Story des dritten Teils, die Gameloft cineastisch nach dem Download der 1,7 GB an Spieldaten uns vor die Nase setzt. Der Spieleinstieg selber ist übrigens geschickt in diesen Film eingebunden: Beim ersten auftauchen der Gegner wird interaktiv die Steuerung dem Spieler näher gebracht, indem durch Quicktime-Events auf die Onscreen Tasten und deren Funktion aufmerksam gemacht wird. Klasse gelöst, sowohl für Veteranen und Erneut-Durchspieler geeignet wie auch für Neulinge. Hat man diese Sequenz überstanden, geht es auch gleich ins erste richtige Schlachtgetümmel, bei der ihr einen Störsender der Voltariten finden und eliminieren müsst.

 

Grafik

Im ersten Level sieht man bereits Rauch- und Explosionseffekte des Spieles, sowie zerspringendes Glas und auflodernde Feuerherde. Wer genau hinschaut sieht bei Dauerfeuer sogar Hitzewellen aus dem Lauf seiner Maschinenpistole aufsteigen. Hier zeigt Gameloft eindrucksvoll mit diversen Blur- und Lichteffekten wozu moderne Smartphones und Tablets mittlerweile in der Lage sind. Gameloft verwendet bei NOVA3 keine Unreal-Engine was man nach den ersten Minuten hätte denken können, sondern setzt auf die eigene Grafik-Engine die bereits bei Modern Combat 3 zum Einsatz kam. Gegenüber Modern Combat 3 haben die Franzosen noch ein wenig weiter an der Engine geschraubt, sodass letzten Endes mehr Effekte bei gleicher Leistung zur Verfügung stehen.

Bildquelle: Google Play Store

Besonders die späteren Level wissen durch die grafischen Spielereien zu überzeugen. Auf dem Strafkolonie-Planeten Boreas zum Beispiel fegt mit einem Mal ein Sandsturm über den Bildschirm und verringert die Sicht. Doch auch die Gegner haben darunter zu leiden, wodurch das Scharmützel nur noch hektischer, spannender und taktischer wird. Gerade auf Tablets mit hoher Auflösung sieht das Spiel richtig gut aus, allerdings frisst das auch gehörig an Leistung. Da es innerhalb von NOVA3 keinerlei Einfluss auf die Darstellungsqualität gibt, braucht man schon ein ordentlich bestücktes aktuelles Smartphone oder Tablet für den vollen und flüssigen Genuss der Grafik.

 

Gameplay

Bei NOVA3 kommt neben der tollen Grafik zusätzlich eine wirklich gelungene Geräuschkulisse hinzu, welche durch stets gut platzierter Hintergrundmusik ihren Teil zur Stimmung beiträgt. Oder das schnellere Atmen unseres Alter Egos Kal Wardin nach Feuergefechten. Die Synchronisation der Figuren ist zwar trotz deutscher Untertitel auf Englisch, dafür aber passend zu den Charakteren. Nicht ganz unwichtig für das Gesamterlebnis ist eine glaubhafte Hintergrundstory, die sich bei NOVA3 zwar nicht mit Hollywoodproduktionen messen kann, dennoch mit dichter Atmosphäre und unerwarteten Wendungen sowie witzigen Zwischensequenzen aufwarten kann.

Neben den üblichen Laufen-und-auf-alles-was-sich-bewegt-schießen-Missionen dürfen wir auch mal an das MG eines Buggys ran, während wir über die Golden Gate Bridge mit einem Fahrer heizen und im vollen Lauf die Voltariten auf’s Korn nehmen können. Oder wie wäre es mal sich mit einem Mech zu messen, bzw. selbst einen zu steuern? Kein Problem, das alles ist im späteren Spielverlauf machbar. Das Missionsdesign fällt nicht sehr breitgefächert aus, meistens heißt es „Erreiche Punkt B von Punkt A aus und mach alles platt“. Insgesamt erstreckt sich das Spiel auf 10 recht umfangreiche Level, die allesamt weitläufig und durchaus als zeitraubend zu bezeichnen sind. Im Schnitt soll man auf gute 30 Minuten pro Level kommen, je nachdem wie gut man ist auch weniger oder mehr.

Bildquelle: Google Play Store

Doch die beste Präsentation nützt nichts, wenn die Steuerung versagt. Wie bei nahezu allen Spielen dieser Gattung kommt auch bei NOVA3 die zweigeteilte Steuerung per Touchscreen zum Einsatz. Per linken Daumen bewegt man sich durch die Spielwelt und per rechtem Daumen wird die angelegte Waffe gefeuert, nachgeladen, gewechselt, Handgranaten geworfen und Gegner mit einer Art Schockwelle kurzzeitig gelähmt. Befindet man sich gerade in einer Schlacht, wird es des Öfteren allerdings etwas hektisch, wenn man nachladen muss oder die Waffe wechseln will. Das nennt man dann wohl „Fluch der kleinen Displays“.

Ebenfalls überarbeitet hat Gameloft die KI, welche die Gegner spürbar intelligenter agieren lässt im Vergleich zum Vorgänger NOVA2. Deckung suchen, aggressiver angreifen, in kleinen Grüppchen uns das Leben schwer machen. Herrlich, so muss das sein. Eine weitere Neuerung ist das Teamplay, welches bereits in der ersten Mission zum tragen kommt. Hier kämpft man sich nicht wie fast schon üblich bei Shootern alleine durch die Level sondern kann auf die Hilfe von Kameraden vertrauen, die einem feuertechnisch unterstützen. In einem späteren Abschnitt des ersten Levels muss man beispielsweise seinen Kameraden beschützen, während dieser eine Sendestation wieder in Gang bringt.

Bereits im Vorgänger gab es einen Multiplayer Modus, den Gameloft für den dritten Teil etwas überarbeitet hat. Neben der Möglichkeit den eigenen Charakter anzupassen, gibt es nun auch eine Vielzahl an fahrbarem Unterbau wie Buggys oder Panzer. Zudem wurde das Limit auf 12 Spieler angehoben. Insgesamt 6 Karten und 6 verschiedene Modi erlauben den Spielern in den weltweiten Ranglisten die oberen Plätze zu erkämpfen. Mit anderen Mitstreitern gespielt werden kann neben WLAN auch lokal per Bluetooth, ein guter Akku vorausgesetzt.

Bildquelle: Google Play Store

 

Meckerecke

Auch wenn im Großen und Ganzen NOVA3 zu begeistern weiß für ein mobiles Spiel, so gibt es auch ein paar Dinge zu bemängeln. Als erstes sei die hin und wieder recht kantige Gestaltung der Spielwelt genannt, die zudem nicht wirklich auf unsere „Bearbeitung“ per Waffe zu reagieren scheint. Zerstörung oder Deformierung von Einrichtung? Nada. Ebenfalls eher unschön aufgefallen ist die manchmal mangelhafte Kollissionsabfrage. Ebenfalls fragt man sich insgeheim was sich die Entwickler in den Buggy-Abschnitten gedacht haben. Schießen und zielen auf der gleichen Seite des Displays geht ja mal überhaupt nicht. Hoffentlich bessert Gameloft hier mit einem Update nach, denn durch solch einen Unsinn bedarf es mehrerer Anläufe für diese Parts.

Ebenfalls Grund zum meckern gibt ein Teil des Multiplayer Modus, denn hier kann der eigene Charakter per InApp Käufe mit Waffen und Extras verstärkt werden. Zumindest wer über einen Gameloft-Live-Account verfügt. Damit ist eigentlich von vornherein ein unausgeglichenes Kräfteverhältnis vorprogrammiert in den Online-Schlachten, Gameloft sollte hier schleunigst Verbesserung betreiben, sonst wird der Multiplayer sehr bald ziemlich verwaist sein.

Google gewährt im Play Store ein Rückgaberecht auf Apps von 15 Minuten und Gott sei Dank beginnt der Zeitraum erst, nachdem Apps die zusätzlichen Spieldaten heruntergeladen haben. Denn 1,7 GB brauchen ihre Zeit, bis sie es sich auf der Speicherkarte oder im internen Speicher gemütlich gemacht haben. Als störend haben sich die Ladezeiten zwischen Levelabschnitten hin und wieder erwiesen, die den Spielfluss das ein oder andere Mal empfindlich verzögerten. Andererseits wollen die 1,7 GB ja auch irgendwie geladen werden, nicht wahr?

Bildquelle: Google Play Store

 

Fazit

Wer auf Shooter steht im Stile von Halo oder Crysis, der kann bei NOVA3 ohne Bedenken zugreifen. Gameloft zeigt mit dem dritten Teil der NOVA-Reihe eindrucksvoll das Machbare bei mobilen Spielen und das nicht nur grafisch. Neben abwechslungsreichen Missionszielen und der KI weiß vor allem auch der Multiplayer zu überzeugen, sofern das Kräfteverhältnis der Parteien stimmt. Aber auch die Spieldauer als solche weiß zu überzeugen, so bekommt man für 5,49 Euro ein besseres Preis-Leistungsverhältnis als beispielsweise bei Renaissance Blood THD. Wer die 1,7 GB auf seinem Smartphone frei hat und über ein unterstütztes Gerät verfügt, der wird mit NOVA3 seine pure Freude haben.

Wertung
Leistung / Nutzen
3/5
Grafik / Sound
 5/5
Steuerung
 3/5
Gameplay
 4/5
Preis
 3/5


Die App konnte im App Store nicht gefunden werden. 🙁

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

4 Gedanken zu „[Test] NOVA3 von Gameloft – Video App Vorstellung

    • Kann ich dir morgen früh verraten, kann mich gerade nur schwerlich noch auf den Beinen halten. GTA3 läuft zumindest schon ma süperb und subjektiv besser als auf’m S2. ^^

      EDIT:
      Es ist und es sieht einfach nur arschgeil aus auf dem Display des S3. Dürfte allerdings bei so ziemlich jedem 720p Display arschgeil aussehen, am S3 kommt es halt nur geiler rüber. 😀

      Antwort
  • Hi.. stellt doch mal DAS Power-Tool schlechthin vor: Llama! Damit lassen sich eigene völlig neue Funktionalitäten und automatische Abläufe mit dem Smartphone realisieren, Das wäre auf jeden Fall mal kreativer und konstruktiver, als Spiele-Tests.

    Ansonsten weiter so..

    Antwort
    • Wir haben in der Regel 2 App Vorstellungen pro Woche, davon ist eine App ein Spiel und die andere ein Tool (siehe AlarmDroid).
      Also das Verhältnis ist schon sinnvoll gewählt.
      Ansonsten vielen Dank für den Tipp vom Tasker Ersatz, wir schauen mal was sich machen lässt.

      Antwort

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