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Ärger bei Google Now: Fast das gesamte Team hat Google verlassen

Eines der ambitionierten Projekte von Google ist der digitale Sprachassistent Google Now, welcher auf alle wichtigen Fragen eine Antwort liefert, Anwendungen und Einstellungen auf Befehl ausführt und Informationen genau dann bereitstellt, wenn man diese auch braucht. Doch so nützlich Google Now auch ist: Hinter den Kulissen geht es richtig zur Sache, was für den neuen Google-CEO Sundar Pichai zum Problem werden könnte.

Mit einem halben Paukenschlag hatte Larry Page angekündigt, dass man die Konzernstruktur von Google kräftig verändern werden und Google nur noch eine 100-prozentige Tochter der neuen Alphabet Inc. sein werde. Page selbst wird den neuen Konzern leiten und sein Nachfolger bei Google ist Sundar Pichai. Genau das könnte mit einer der Gründe sein, warum sich bei Google Now eine gefühlte Ewigkeit nichts mehr großartig getan hat, abgesehen von einem Lösch-Button für Sprachanweisungen (zum Beitrag).

Google Now und der Entwicklerschwund

Einem Bericht von re/code zufolge sollen die Prioritäten von Sundar Pichai nicht so stark auf Google Now liegen, wie es noch unter der Leitung von Larry Page der Fall gewesen war. Seit seiner Rückkehr auf den Chefposten im Jahre 2011 war der intelligente und stark mit dem Google Knowledge Graph verknüpfte Dienst ganz weit oben auf der Liste von Page gewesen. Das ursprünglich als kleine Spielerei des Google-Maps-Teams entstandene Projekt hat sich mittlerweile vor allem in den USA zu einer beliebten Funktion von Android entwickelt, die jedoch ohne den Großteil ihrer originalen Entwickler auskommen muss.

Viele von ihnen hätten noch vor der Google I/O 2015 – dort wurde erstmals das für Android 6.0 Marshmallow geplante Feature Google Now on Tap vorgestellt (zum Beitrag) – den Konzern verlassen. Lediglich ein einziger Entwickler sei noch aus dem originalen Team geblieben und es ist fraglich, wie lange dieser Mitarbeiter noch bleiben wird. Grund für die massenhafte Abwanderung der Entwickler von Google Now ist ausgerechnet Sundar Pichai selbst:

„Sehen sie, ich habe einiges auf meinem Tisch liegen. Chrome und Android ist bei mir ganz oben auf der Prioritätenliste, Google Now eher nicht.“

Wer hat denn nun Schuld an der Sache?

Für den neuen Google CEO Sundar Pichai stehen Chrome und Android an oberster Stelle, während er den Google-Assistenten für nicht so wichtig hält und die Verantwortlichkeiten an die Abteilung der Google-Suche übergeben hat. Was nur wenige wussten: Der Chef der Abteilung für die Google-Suche, Amit Singhal hatte den Wechsel selbst vorgeschlagen, um die fallenden Nutzerzahlen und Marktanteile im Desktop-Bereich mit dem boomenden Mobil-Geschäft (also Google Now) abzufangen und wieder nach oben zu bringen.

Dies lehnte das Team hinter dem digitalen Assistenten jedoch ab, denn in der Abteilung für die Google-Suche herrschen gänzlich andere Regeln. Alles was man in dieser Abteilung entwickelt muss in erster Linie finanziell orientiert, was wiederum einen erheblich engeren Rahmen für Kreativität, echten Innovationen und die Möglichkeiten zum ausprobieren von verschiedenen Dingen stark verkleinert. Kurzum, die Vision eines smarten Assistenten war ihrer Meinung nach besser im Android Betriebssystem aufgehoben anstatt bei der Google-Suche.

Da sind die Entwicklungen der Konkurrenten Apple und Microsoft nicht gerade dienlich, welche ähnliche Dienste in der Entwicklung, beziehungsweise sogar schon für Android veröffentlicht haben. Siehe Microsoft Bing mit Snapshots on Tap.

[Quelle: re/code]
Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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Veröffentlicht von
Stefan

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