Wollen wir uns in diesem Beitrag auf das Bild-Niveau begeben, in dem es darum geht, das Apple auf 5,85 Millionen Euro verklagt wurde, weil er sein Frau mit einer Prostituierten betrogen hat und diese die vermeintlich gelöschten iPhone-Nachrichten auf dem gemeinsam genutzten Apple iMac fand.
Wer jetzt geschockt ist, auf welches Niveau sich die GO2mobile-Redaktion bei diesem Clickbait-Beitrag begibt, dem sei versichert, dass der Ursprung dieser Meldung von der renommierten Times stammt.
Diese berichtet, dass ein Mann über iMessage Treffen mit Prostituierten arrangiert hatte und die Nachrichten von ihm danach jeweils gelöscht wurden. Er ging davon aus, dass das Löschen der Nachrichten diese endgültig entfernen würde. Dies stellte sich jedoch als falsch heraus.
Der Mann behauptet nun, von Apple in die Irre geführt worden zu sein. Er gibt an, dass das Unternehmen suggeriert habe, gelöschte Nachrichten würden endgültig entfernt.
Gegenüber der Times sagte der Mann: „Wenn Ihnen gesagt wird, dass eine Nachricht gelöscht ist, haben Sie das Recht zu glauben, dass sie gelöscht ist.“ Er fordert Schadensersatz, da er nun wegen erheblicher emotionaler Belastungen Beta-Blocker gegen Panikattacken einnehmen müsse.
Die Londoner Anwaltskanzlei Rosenblatt arbeitet an einer Sammelklage gegen Apple und sucht weitere iPhone-Nutzer:innen, die durch ähnliche Vorfälle betroffen sind. Simon Walton von Rosenblatt erklärte:
„In vielen Fällen informiert das Apple iPhone den Nutzer, dass Nachrichten gelöscht wurden. Wie wir gesehen haben, ist das jedoch irreführend, da sie auf anderen verknüpften Geräten weiterhin vorhanden sind — etwas, das Apple seinen Nutzern nicht mitteilt.“
Diese Aussage ist jedoch nicht ganz korrekt. Apples Support-Dokumente besagen klar, dass das Löschen von Nachrichten auf einem Gerät sie von allen Geräten entfernt, die mit derselben iCloud verknüpft sind. Der Mann hatte seine iCloud jedoch absichtlich nicht verknüpft, weshalb die Löschung nicht auf allen Geräten durchgegriffen haben soll.
Ob es tatsächlich zu einer Entschädigung kommt, ist unklar. Anwälte sehen dem Anliegen jedoch nicht von vornherein negativ entgegen und halten eine Verurteilung für möglich. Apple hat sich zu dem Fall bislang noch nicht geäußert.
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