Es wurde ja schon erwartet, dass im zweiten großen Patentprozess zwischen Apple und Samsung etliche neue Details über die Startegie beider Parteien ans Tageslicht kommen würden, aber das ein größeres iPhone explizit erwähnt wurde kam dann doch ein wenig überraschend. Zumal es wirklich als Antwort auf billige und größere Android-Geräte erwähnt wurde.
Das betreffende Dokument ist eigentlich nur für interne Planungen vorgesehen gewesen und beinhaltet einige Prognosen von Apple für den Smartphone-Markt. Das Dokument ist Teil der Anhörung von Marketing-Chef Phil Schiller am gestrigen Verhandlungstag gewesen. Unter anderem befürchtete Schiller laut diesem Dokument das die stagnierenden Smartphone-Verkäufe sich negativ auf das iPhone und dessen Absatzvolumen auswirken könnten. Aber eine andere Tatsache ist womöglich noch bemerkenswerter: Kunden würden immer häufiger für günstigere Android-Smartphones mit größeren Displays interessieren, etwas „das Kunden wollen aber Apple nicht hat“.
Phil Schiller bezeichnete das Dokument als Unterlagen für ein Meeting mit einigen wenigen Verkaufspartnern, an welche er selbst nicht teilgenommen habe. Bill Price, einer der Anwälte von Samsung, führte ein weiteres Dokument an, in welchem von einem „Kampf um die Wechsler“ in Industrieländern die Rede ist und Wechsler in ein bis zwie Jahren an Dispays größer als vier Zoll gewöhnt sind. Eben das was Appl nicht bieten kann. Damit dürften die Gerüchte für ein größeres iPhone 6 mit 4,7 Zoll Display und ein mögliches Maxi-Modell mit 5,5 Zoll zusätzliche Nahrung erhalten. Apple dürfte das freilich alles andere als Recht sein, schließlich ist damit eine der größen möglichen Neuerungen des kommenden iPhone 6 mehr oder weniger bestätigt.
Letztlich ist dieser Teil der Befragung von Phil Schiller im Rahmen des zweiten Patentverfahrens gegen Samsung ein Eingeständnis dafür, dass die Konkurrenz schneller wächst und die Vorlieben der Kunden prägt als Apple es kann. Da passt es sehr gut ins Bild wie Phil Schiller über 2007 sprach, als man sich an die ersten Werbespots für das damalige iPhone machte. Da Kunden kein derartiges Mobiltelefon vorher besaßen, musste innerhalb der 30-Sekunden-Spots möglichst viel zur Bedienung des Smartphones untergebracht werden. Gerade Dinge wie Slide-to-Unlock, was ein Teil der fünf gegen Samsung geführten Patente in diesem Verfahren umfasst.
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