Der Datenschutz hebt den Finger – Der Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar warnt vor Apples neuer Touch-ID. Kaum ein Nutzer wäre in der Lage zu sagen welche Apps die persönlichen Daten auslesen. Apples neuestes Sicherheitsfeature nur eine Gefälligkeit für die US-Regierung? Wir informieren und klären auf.
Etwas Einkaufen oder Entsperren mit nur einem Fingerabdruck, ist nun mit dem iPhone 5S Realität geworden. Vor kurzem stellte Apple in Cupertino die neue iPhone-Generation vor. Die als Power-Feature deklarierte Neuerung nennt sich Touch-ID. Dazu meldet sich nun der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar zu Wort. Er liegt bereits seit Jahren im Quasi-Clinch mit Apple und ist somit auch kein unbeschriebenes Blatt wenn es um Aufdeckung von Sicherheitslücken geht.
Dem Spiegel Magazin gegenüber gibt sich der Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar äußerst kritisch zu der bequemen Identifikation per Fingerabdruck:
Biometrische Merkmale kann man nicht löschen. Sie begleiten uns ein Leben lang. Fingerabdrücke sollte man daher nicht für alltägliche Authentifizierungsverfahren abgeben, insbesondere wenn sie in einer Datei gespeichert werden.
Wie bereits in unserem ausführlichen Artikel zur Touch-ID beschrieben, betonten Apple Mitarbeiter auf der Keynote Anfang letzter Woche deutlich, dass keine Biometrie-Daten in der iCloud oder auf Apples Servern gespeichert werden.. Die Anmeldung gehe komplett verschlüsselt von statten, ohne das der tatsächliche Fingerabdruck jemals genau bestimmt würde. Vielmehr handle es sich um individuelle Messpunkte und die daraus resultierenden Daten.
Caspar hält strikt dagegen:
Der normale Nutzer ist gegenwärtig kaum in der Lage zu kontrollieren, wie und was Applikationen mit dem Handy machen und auf welche Daten des Gerätes sie zugreifen oder welche Informationen sie auslesen.
Es gelte der generelle Grundsatz der Datensparsamkeit. Wo es nicht sein muss, sollte man seine biometrischen Daten auch nicht hinterlassen. Schon gar nicht aus Bequemlichkeit.
Bisher unterstützt das Feature lediglich das Entsperren des Smartphones sowie die Einkäufe im App Store. Zwar hat Cupertino noch nicht alle Daten der Touch-ID Technik bekanntgegeben, wie der Apple Konzern jedoch im Vorfeld mitteilte, sollen Apps- und Applet-Entwickler von Drittanbietern keinen Zugriff auf das Scan-Verfahren erhalten.
Gerade im Zusammenhang mit aktuellen Skandalen der NSA, PRISM, Microsoft und Google ist die Öffentlichkeit sensibilisiert.
Steve Jobs ehemalige Tätigkeit im Beraterkreis der US-Regierung ist spätestens nach Veröffentlichung seiner Biografie allgemein bekannt. Nach dem sich langsam beruhigenden Vorfall zu der Datenspeicherung des GPS-Tracking, hat man mit Sicherheit im Hause Apple dazugelernt und wird aufgrund der derzeitigen Kritik den Grundsatz beibehalten.
Trotz alledem wird mit der Möglichkeit der Touch-ID auch solchen Tür und Tor geöffnet, die diese Daten rechtswidrig verwenden wollen. In so fern bleibt wie immer der Rat, mit der neuen Technologie verantwortungsvoll und bewusst umzugehen. Die Frage ob diese oder jene Applikation nun ausgerechnet diese Berechtigung wirklich benötigt, sollte unser ständiger Begleiter im Alltag sein.
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