Die beliebteste Suchmaschine in Europa ist wie nicht anders zu erwarten Google, was nicht zuletzt in Deutschland den Eindruck eines Monopols hinterlässt. Genau das ist einigen Politikern ein Dorn im Auge und so wurde kürzlich bekannt, dass der Suchmaschinen-Gigant zerschlagen werden solle. Das EU-Parlament hat sich nun hinter die Forderung gestellt.
Wer etwas im Netz suchen will kommt um Google fast nicht vorbei. Zwar gibt es mit Bing, Yahoo, DuckDuckGo oder MetaGer etliche Alternativen zum Suchen von Informationen im Internet, aber dennoch ist der US-Konzern aus Mountain View mit seinen zahlreichen ineinander integrierten Diensten die unangefochtene Nummer Eins. Das allerdings will die EU nicht mehr tolerieren und nachdem die Pläne erst kürzlich bekannt wurden (zum Beitrag), hat nun das EU-Parlament in einer Abstimmung sich für diese Pläne ausgesprochen.
Zwar wurde in einem Papier zu überarbeiteten Verbraucherrechten in Europa der Konzern nicht explizit genannt, aber die Formulierung des Textes weißt eindeutig auf Google hin. Zwar will man für „neutrale Ergebnisse bei Online-Suchmaschinen“ sorgen, aber rechtlich bindend soll der Vorstoß des EU-Parlaments zunächst nicht sein. Wäre auch sehr schwierig vorzustellen, wie die EU einen der größten Internet-Konzerne mit Sitz in Amerika zerschlagen will. Dass sich die US-amerikanische Regierung dagegen wehren dürfte ist abzusehen und genau das macht sie auch bereits.
So haben etliche US-amerikanische Politiker aus dem demokratischen und republikanischen Lager indirekt mit Einschnitten in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und EU in offenen Briefen gedroht. Das bringt den spanischen Abgeordneten im Europa-Parlament Ramon Tremosa jedoch nicht von seiner Überzeugung ab. Man habe weder etwas gegen Google noch andere US-amerikanische Großkonzerne, aber gegen Monopole sehr wohl.
Auslöser der ganzen Geschichte ist im Prinzip der Vorwurf, dass Google bei seiner Suchmaschine und in anderen Angeboten aus dem eigenen Portfolio die eigenen Dienste bevorzugt. Daher kam auch der Gedanke der Zerschlagung des US-Konzerns auf den Plan, was aber wie gesagt wohl kaum so durchzuführen ist. Zumal sich der EU-Kommissar für Digitalwirtschaft Günther Oettinger sich gegen eine Zerschlagung von Google ausgesprochen hat. Der polnische Europa-Abgeordnete Michal Boni sprach sich sogar deutlich gegen die Pläne aus. So sei es wenig dienlich sich einen Sündenbock in Form von Google zu suchen, um die eigenen Schwächen kleinreden zu können.
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