Apple ist einer der größten Umsatzreichsten Konzerne der Welt und verdient regelmäßig Milliarden an US-Dollar durch iPhone, iPad, den vielen MacBook-Modellen und natürlich auch mit dem Verkauf digitaler Inhalte in iTunes. Allerdings nutzt der Konzern in Europa einige Steuererleichterungen von Irland und genau das ist ins Fadenkreuz der Europäischen Kommission geraten.
So berichtet die Financial Times derzeit, dass dem Konzern von CEO Tim Cook eine mögliche Strafe in Milliarden-Höhe bevorsteht, sollte der Vorwurf der Europäischen Kommission durch ihre Ermittlungen bestätigt werden. Konkret wird Apple zur Last gelegt, dass die steuerlichen Absprachen mit der irischen Regierung illegal seien und man über die Jahre hinweg Steuerabgaben in Milliardenhöhe am europäischen Fiskus vorbeigeschleust hätte. Die Ermittlungen diesbezüglich wurden bereits im Juni aufgenommen und umfassen neben Irland auch Luxemburg und die Niederlande.
Im Visier der EU-Kommission sind dabei in erster Linie die Tochter-Unternehmen von Apple und nicht der Konzern selbst. Laut einem im Mai 2013 vom US-Senat offen gelegtes Dokument transferiert Apple über etliche Tochterunternehmen seine Gewinne ins Ausland und spart damit sehr viele Steuern die sonst in den USA fällig werden würden. Die Apple Sales International (ASI) ist dabei der zentrale Punkt, denn mit diesem Tochterunternehmen hat die irische Regierung die Steuerabsprachen getroffen. Das Schlupfloch für den Konzern hinter iPhone 6 und Co. ist dabei ausgerechnet das Steuerrecht der USA und von Irland:
Da die ASI zwar in Irland gegründet aber in den USA verwaltet wird, fallen somit kaum Steuern für die ASI an. Angeblich soll Apple über sein irisches Tochterunternehmen gerade mal 2 Prozent seiner Gewinne an Steuern abgeführt haben, was in den USA über 35 Prozent gewesen wären. Was zudem kurios erscheint: Bis 2012 hatte die ASI lediglich leitende Manager als Mitarbeiter welche in Kalifornien wohnten, erst nach 2012 sind 250 richtige Angestellte hinzugekommen. Außerdem tagte der ASI-Vorstand zwischen 2006 und 2012 insgesamt 33 Mal: Im Apple-Hauptquartier in Cupertino.
Gegenüber der Financial Times äußerte sich Luca Maestri – seines Zeichens Kaufmännischer Geschäftsführer Apples – dass die Vorwürfe der EU Kommission nicht stimmen würden und das man die Ermittlungen der Kommission als „unglücklich“ bewerte. Man habe sich stehts bemüht die anfallenden Steuern ordnungsgemäß zu begleichen. Auch den Vorwurf der Staatshilfe lehnt Maestri komplett ab.
Im Laufe dieser Woche werden die ersten Ergebnisse der Untersuchen gegen Apple erwartet und dann wird sich zeigen ob die Vorwürfe stimmen und die EU steuerrechtlich gegen Apple vorgeht. Der Konzern wiederum kann den juristischen Weg über den Europäischen Gerichtshof gehen falls es wirklich zu einer Steuerstrafe in Höhe mehrerer Milliarden Euro kommen sollte.
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