Fitness-Tracker sind ein boomendes Geschäft und für den Großteil aller im letzten Jahr verkauften Wearable Devices verantwortlich. Über 4,6 Millionen Geräte soll der Markt groß sein, aber eben nicht von einer Smartwatch dominiert sein. Nun steigt Google sogar selbst in das Geschäft mit derartigen Trackern ein, aber nicht so wie man es vielleicht denken würde. Der Konzern aus Mountain View plant kein Consumer Gerät, sondern ein echtes medizinisches Device für Kliniken und deren Ärzte.
Seit jeher haben medizinische Labore und behandelnde Ärzte das Problem, dass außerhalb der Praxen eine Überwachung der Vital-Funktionen von Risikopatienten nur sehr eingeschränkt möglich ist. wie Bloomberg berichtet will Google dieses Problem mit einem nicht für den kommerziellen Verkauf vorgesehenen Armband mit Tracking-Funktionen angehen. Das Gerät soll in der Lage sein, minutiös die Werte für den Puls, Herzrhythmus und die Hauttemperatur zu messen und das mit medizinischer Genauigkeit, wie sie für Ärzte und Kliniken erforderlich ist.
Eben diese medizinische Genauigkeit ist es auch, welche das Google-Armband nicht als Consumer-Produkt qualifiziert, wie Andy Conrad als Head of Life Science der Google X Labs verrät. Eben jener nicht mehr so geheimen Abteilung des Konzerns, welche sich für Projekte wie Google Glass, Project Loon oder eben das selbst fahrende Auto – Google Car – verantwortlich zeigen. So ganz unerfahren im Bereich Medizin ist die Abteilung jedenfalls nicht: Letztes Jahr kündigte man eine smarte Kontaktlinse an, welche den Blutzuckergehalt über die Tränenflüssigkeit der Augen ermittelt (zum Beitrag).
Wenn man es so will, hat Google lediglich ein medizinisches Gerät entwickelt, welches neben der nötigen Genauigkeit der zu ermittelnden Daten auch noch einfach für den Patienten nutzbar ist. Eben das soll bisher eine der größten Herausforderungen der Medizin gewesen sein: Die einfache und im Alltag kaum störende Nutzung medizinischer Geräte zur Überwachung bestimmter Vital-Funktionen. Bisher mussten Patienten all diese Daten selbst ermitteln, was in einem hektischen Arbeitstag schnell mal vergessen wurde.
Noch ist das Projekt in der Erprobungsphase, sodass Google noch einiges an Arbeit vor sich hat, bevor das Armband tatsächlich marktreif sein wird. Der Konzern kooperiert unter anderem mit diversen akademischen Wissenschaftlern und der Pharma-Industrie, um die nötige Genauigkeit zu gewährleisten. Erst dann ist eine Zulassung für die USA und Europa angestrebt. Die ersten Testreihen mit ausgewählten Patienten sollen schon diesen Sommer erfolgen.
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