Wenn der Name Hugo Barra fällt, dann wissen echte Android-Fans meistens sofort, wer gemeint ist: Der ehemalige Vice President of Product Management for Android bei Google, welcher bekanntlich beim chinesischen Aufsteiger Xiaomi angeheuert hat, um die Chinesen auf das internationale Geschäft vorzubereiten. Und er hat seine erste Woche hinter sich gebracht.
Der Weggang von Hugo Barra bei Google kam für einige doch ziemlich überraschend, immerhin galt der sympatische Manager mit dem Dauerlächeln auf den Lippen als eines der Gesichter von Android schlechthin, sieht man mal vom etwas Medienscheuen Erfinder und geistigen Vater Andy Rubin ab. Barra selbst gab als Grund für seinen Wechsel an, dass er die Herausforderung annehmen will, Xiaomi wie einst Google zu einem Konzern von Weltklasse mit internationalen Handelsbeziehungen ausbauen zu wollen. Außerdem hatten ihn ehemalige Kollegen und langjährige Freunde bei Xiaomi gefragt, ob er denn nicht Lust auf diese Aufgabe hätte. Tja, und so kam der Wechsel von Hugo Barra zu Xiaomi zustande.
Nun hat Hugo Barra via Google+ von seiner ersten Woche in Beijing berichtet, welche nach seiner Auffassung eine ziemlich intensive Erfahrung war. So sei er von der Schnelllebigkeit der chinesischen Technologie-Szene beeindruckt und der Leidenschaft, neue Ideen so schnell wie möglich in ein fertiges Produkt umzuformen.
I’ve never seen such fierce competition and such impassioned desire to build things fast. There’s a pervasive entrepreneurial spirit in companies both small and big.
Deutsche Übersetzung:
Ich habe noch nie solch einen harten Wettbewerb gesehen und solch große Leidenschaft, Dinge noch schneller zu bauen. Es herrscht außerdem ein weit verbreiteter unternehmerischer Geist, sowohl in kleinen wie auch großen Unternehmen.
Was das Posting von Hugo Barra ebenfalls ziemlich interessant macht, sind die Einblicke in die chinesische Technik-Industrie selbst als auch der Social-Media-Geschichte. Beispielsweise habe sich das Ansehen chinesischer Produkte sehr stark gewandelt, vom Billig-Schritt hinzu richtig guter Technik sozusagen. Außerdem sehen die größeren chinesischen Hersteller mittlerweile den Kunden im Mittelpunkt anstatt das Produkt selbst. Will heißen, dass immer mehr Software auf den Kunden ausgerichtet wird und nicht der Kunde auf die Software. Außerdem sei Social Media in China deutlich stärker etabliert als in westlichen Gefilden. Nach weniger als einem Monat und gerade mal 9 Postings bei Sina Weibo hat Hugo Barra bereits über 80.000 Follower, während es bei Google+ gerade mal 36.000 sind.
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