Die IFA 2014 brachte eine regelrechte Flut an 64-Bit fähigen Android Smartphones hervor und eines von ihnen war das ALCATEL onetouch Pop 2. Auch wenn das kleine Gerät sich durch seine verbaute Technik eher an die genügsamen Smartphone-Einsteiger richtet, braucht es sich keineswegs vor den anderen zu verstecken.
Durch das 4,5 Zoll Display ist das ALCATEL onetouch Pop 2 herrlich klein und handlich. Durch die rundlich geformte Rückseite und dem nach vorne schmaler werdenden Rahmen liegt das Android Smartphone richtig gut in der Hand. Die mattierte Oberfläche der Kunststoffschale gibt zudem einen stabilen Halt und eine verdammt gute Haptik. So hätte das Samsung Galaxy S4 damals sein müssen auf dem Akkudeckel. Dabei ist das Design des Smartphones als zurückhaltend und sogar ein bisschen als Langweilig einzustufen. ALCATEL onetouch hat sich halt auf die Funktionen beschränkt könnte man meinen.
Die Front des Gerätes wird vom 4,5 Zoll großen Display dominiert, welches mit 854 x 480 Pixel auflöst. Ein IPS-Panel ist das nicht, sondern ein TFT-Panel: Das sieht man an den Blickwinkeln: Von oben betrachtet verfälschen sich die Farben deutlich und wandeln sich ins Negative. Die Helligkeit an sich ist in Ordnung und bietet sogar eine Automatik. Diese reagiert allerdings zum Teil etwas zu träge.
Der Rahmen macht den Eindruck das er zweigeteilt sei, aber das stimmt nicht so ganz: Die Rückseite ist eine bis in den Rahmen reichende Schale und lässt sich gegen andersfarbige Schalen bei Bedarf als optionales Zubehör austauschen. Sozusagen als Kontrast zum eigentlichen Gehäuse und den Tasten. Diese befinden sich auf der rechten Seite, sind Bestandteil der Rückschale, sitzen richtig fest ohne großartig zu wackeln im Rahmen drin und haben einen guten aber etwas zu kurzen Tastenhub. Leider sind sie zur Power-Taste nach unten abfallend in das Gehäuse eingelassen, sodass besagte Power-Taste weniger stark herausragt wie die Lautstärke-Wippe.
Auf der Unterseite ist der MicroUSB-Slot nebst einem Mikrofon und auf der Stirnseite die 3,5 mm Audio-Buchse mit einem zweiten Mikrofon. Die Rückseite ziert lediglich die Kamera mit LED-Blitzlicht, das ALCATEL onetouch Logo und der schwachbrüstige Lautsprecher. Diesem fehlt es an Bass, Volumen und klaren Höhen. Das einzige womit er punkten kann ist seine derb hohe Lautstärke.
Der wohl größte Pluspunkt am ALCATEL onetouch Pop 2 ist der Prozessor. Das französisch-chinesische Joint Venture greift auf einen erstaunlich performanten Snapdragon 410 Quad-Core zurück, der mit 1,2 GHz zu Werke geht. Gepaart mit 1 GB RAM sorgt das für eine richtig flüssige Bedienung des Gerätes. Zwar sind Ruckler nicht zu vermeiden, aber für ein 120-Euro-Smartphone erwartet man deutlich Schlimmeres. Mit 21.527 Punkten ist das Gerät ordentlich dabei.
Ein Einsteiger-Smartphone beherrscht in der Regel nicht gerade viel an Möglichkeiten, aber das ALCATEL onetouch Pop 2 macht in einer Sache ein Ausnahme: Es beherrscht LTE. In dieser Preisklasse absolut einzigartig, ebenso wie WiFi Direct und WiFi Display. Bluetooth 4.0 und GPS runden das Paket ab. Natürlich fragt man sich da, wie lange ein solches Smartphone durchhält.
Vergleichsweise lange, denn das ALCATEL onetouch Pop 2 besitzt einen 2.000 mAh großen Akku. Dieser trägt dafür Sorge, dass das Android Smartphone mindestens einen ganzen Arbeitstag durchhält. Macht man wenig mit dem Gerät sind sogar 2 Tage drin bei dauerhaft aktiviertem Mobilfunk und WLAN. Im Dauergebrauch ist allerdings nach gut 3,5 Stunden bereits Schluss.
5 Megapixel bietet die rückseitig verbaute Kamera und das reicht meistens für den schnellen Schnappschuss. Hochwertige Aufnahmen lassen sich mit dem ALCATEL onetouch Pop 2 tendenziell nicht anfertigen. Die Farben wirken sehr dunkel und zum Bildrand hin nimmt zudem das Grundrauschen der Aufnahme zu. Bei genügend Sonnenlicht sind dennoch recht brauchbare Fotos drin, zumal der Auslöser erfreulich schnell reagiert. Die Optionen sind mit Aufnahme-Modi, ISO-Wert, Belichtung und Timer auf das Nötigste reduziert. Videos sind bis zu FullHD möglich, tendieren jedoch zum Bildrauschen. Bei Schwenks wird das Motiv sehr stark verzerrt.
Am besten lässt sich das Ergebnis mit anderen Geräten vergleichen: Einer Sony Smart Shot QX10, einer Canon EOS 600D und dem Wiko Jimmy.
Mit Android 4.4.4 KitKat kommt eine vergleichsweise aktuelle Version von Android als Betriebssystem zum Einsatz, welches ALCATEL onetouch mit einer eigene Oberfläche versieht. Die wenigen vorinstallierten Apps von Gameloft, Viper, AVG und WhatsApp lassen sich erfreulicherweise komplett deinstallieren bei Bedarf.
Darüber hinaus packt das Unternehmen auf das ALCATEL onetouch Pop 2 einige eigene Apps mit drauf. Nützlich sind davon der Datei Manager mit einer schicken Übersicht nach wichtigen Datei-Typen, ein guter Kalender, eine App zum Anlegen von Notizen (mit einem praktischen Homescreen-Widget), ein Backup-Tool für Medien sowie persönliche Daten (Kontakte, Mails, Termine, Lesezeichen), ein FM Radio und Medienbezogene Apps. Praktisch: Das Android Smartphone unterstützt diverse Gesten unf selbst das Anschalten des Gerätes per Doppeltap auf das Display ist vorhanden.
Die geringe Akku-Laufleistung bei aktiver Nutzung und die sehr niedrige Auflösung des Displays bestätigen dem ALCATEL onetouch Pop 2 seine Einstiegsklasse. Doch gegenüber seinen direkten Mitbewerbern wie dem Motorola Moto E oder dem Honor 3C ist das ALCATEL onetouch Pop 2 bei einem Preis von 119 Euro noch einer der besten Alternativen auf dem Markt und bietet für diesen Anwenderbereich eine grundsolides Ausstattungspaket.
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