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Maru OS will das Windows Continuum für Android sein

Etliche Unternehmen der Smartphone-Branche versuchen immer stärker Smartphone und Desktop-PC stärker miteinander zu verknüpfen und mit Maru OS steht die erste Lösung für Android Geräte in den Startlöchern. Dabei setzt das Unternehmen hinter der Idee auf einfache Mittel, das Ergebnis bleibt aber gleich: Das Smartphone wird zum vollwertigen PC.

Eine Desktop-Oberfläche inklusive Fenster-Modus auf Basis von Android stellt Maru OS jedoch nicht dar. Vielmehr wird bei dem Anschluss von Maus und Tastatur via Bluetooth sowie einem HDMI-Monitor ein speziell angepasstes Debian Linux geladen, mit welchem der Nutzer arbeitet. Währenddessen soll das Android Smartphone selbst jedoch weiterhin voll benutzbar sein.

Android-Smartphone als Desktop-PC mit Maru OS

Bei der Lösung handelt es sich um eine spezielle auf Android 5.1.1 Lollipop basierende Firmware und nicht um eine einfach nachinstallierbare Android App. Schließlich kommt die ARM-Version von Debian Linux zum Einsatz, sodass das System problemlos mit der Smartphone-Hardware zusammen arbeitet. Diverse Open-Source-Programme für die ARM-Plattform wie LibreOffice,  Mozilla Firefox und der Mail-Client Mozilla Thunderbird sollen bereits vorinstalliert sein, womit Maru OS ab Werk bereits die wichtigsten Programme bereitstellen kann.

Aufgrund der beiden verschiedenen Betriebssysteme sind lediglich Mediendaten auf der MicroSD-Speicherkarte wie Fotos, Videos und Musik auch vom Debian-Desktop aus nutzbar – aber keine Android Apps.
Ins Internet gelangt die Debian-Seite von Maru OS über die ganz normale Mobilfunkverbindung des Smartphones selbst. Immerhin setzt Android selbst ja auch auf einen Linux-Kernel, weswegen die gemeinsame Nutzung der verbauten Hardware keine allzu große Hürde darstellt.

Ähnlich der konkurrierenden Lösungen von Microsoft mit Windows Continuum für Windows 10 Mobile (zum Beitrag) und Canonical mit Ubuntu Convergence auf dem BQ Aquaris M10 Tablet (zum Beitrag) startet die Desktop-Oberfläche automatisch sobald man die genannte Peripherie in Form eines HDMI-Monitors und einer Bluetooth-Tastatur nebst Maus verbindet.

Letzteres ist indes auch der Vorteil von Maru OS gegenüber bisherigen Projekten, welche ein natives Linux-System auf einem Android Smartphone realisieren. Wer ein Gerät mit Root-Zugriff besitzt kann sich mit ein wenig Aufwand ein echtes Linux installieren über die chroot-Umgebung, nur muss dieses Linux erst manuell über eine Terminal-App gestartet werden. Bei Maru OS erfolgt genau dieser Punkt vollkommen automatisch und das innerhalb von gerade mal fünf Sekunden, wie die Macher hinter dem Projekt versprechen.

Eingeschränkte Verfügbarkeit mit Hindernissen

Wer mutig genug ist und ein Google Nexus 5 von LG sein Eigen nennt, der kann eine erste Version von Maru OS selbst ausprobieren. Dazu muss das spezielle Image jedoch geflasht werden, welches die vorinstallierte Android-Version vollständig ersetzt.

Voraussetzung dafür wiederum ist, dass man sich erfolgreich auf der Warteliste der Entwickler von Maru OS registriert und für den Beta-Test zugelassen wird. Denn einen freien Download wie zum Beispiel das vor wenigen Wochen gestartete Remix OS gibt es nicht (zum Beitrag).
Wobei Remix OS ein Android mit einer echten Desktop-Oberfläche inklusive der Darstellung von Apps im Fenster-Modus für x86-Hardware bereitstellen will, sprich für richtige Desktop-PCs und Notebooks. Selbst Andromium (zum Beitrag) will in diese Richtung gehen.

Im Laufe der kommenden Woche soll die erste Beta zum Download bereitstehen. Beste Gelegenheit also sich in die Warteliste einzutragen, wenn man diese Art des Desktop-Modus mal ausprobieren will.

[Quelle: Maru]
Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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Stefan

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