Mit dem Moto Z2 Force führt Motorola seine zweite Generation der Moto Mod kompatiblen Smartphones mit einem ShatterShield-Display fort, das garantiert nicht bricht. Ob dies gelingt, zeigt unser Test.
Das Moto Z2 Force überrascht auf Anhieb mit einem extrem dünnen aber dennoch hochwertig verarbeiteten Aluminium-Gehäuse. Alle Hardware-Tasten sind auf der rechten Seite sauber verarbeitet und bieten einen guten Druckpunkt. Da die beiden Lautstärke-Tasten einzeln verarbeitet sind, hat Motorola den Power- und Standby-Button zur haptischen Unterscheidung leicht geriffelt.
Eine 3,5 Millimeter Klinkenbuchse für den Kopfhörer sucht der Z2-Kunde vergebens. Bei einem ohnehin schon schlanken Akku mit einer Kapazität von 2.730 mAh, blieb dafür kein Platz. Motorola legt dem Moto Z2 Force einen entsprechenden Adapter über den an der Unterseite befindlichen USB-Type-C-Anschluss bei.
Auf der Rückseite ragt bei allen Moto Mod kompatiblen Moto-Smartphones die kreisrunde Hauptkamera heraus, die so zeitgleich neben den Pogo-Pins als Arretierung der magnetischen Module dienen. Wer das nicht wünscht, erhält ebenfalls im Lieferumfang enthalten, ein neutrales Moto Shell mit. Damit geht aber auch der Bonus des extrem dünnen (5,99 mm) Gehäuses verloren.
Motorola verzichtet auf der Vorderseite auf Navigationstasten für „Zurück“ und dem „Task-Manager“. Diese können entweder Software-seitig angezeigt oder über den Home-Button genutzt werden, der als „Moto Action“-Funktion, die Eintastensteuerung beherrscht (nach links und rechts wischen). Zusätzlich ist auch der Fingerabdrucksensor in der Hardware-Taste ohne Druckpunkt untergebracht. Darüber befindet sich das 5,5 Zoll große Display. Während das Moto Z2 Force durchweg durch eine überragende Haptik überzeugt, fällt das scharfkantige ShatterShield-Display negativ auf.
Auf der Oberseite finden wir nur den SIM-Karten-Einschub, welcher zwei SIM-Karten im Dual-Standby-Betrieb oder eine SIM-Karte und eine Micro-SD-Karte aufnimmt.
| Technische Daten | Motorola Moto Z2 Force |
| Konnektivität | LTE: B1, 3, 5, 7, 8, 19, 20, 28, 38, 40, 41 UMTS: 850, 850+, 900, 1900, 2100 MHz GSM: 850, 900, 1800, 1900 MHzWLAN: 802.11, a/b/g/n/ac, 2,4 GHz + 5 GHz mit MIMO Bluetooth: 4.2 LE (nach Android O update: 5.0) NFC |
| Prozessor | Qualcomm Snapdragon 835 – Octa-Core-CPU (max. 2,35 GHz) Adreno 540 GPU |
| Betriebssystem | Android 7.1.1 Nougat, Android 8.0 angekündigt |
| Abmessungen | 155,8 x 76 x 5,99 mm – 143 g |
| Display | 5,5 Zoll-Quad-HD-POLED (1.440 x 2.560), mit ShatterShield |
| Kamera | Rückseite: 12 MP, ƒ/2.0, IMX386, colour + 12 MP, ƒ/2.0, IMX386, monochrom ƒ/2.0-Blende 1.25 µm Tiefenerkennung und Tiefeneffekte, PDAF, Laser Autofokus und Dual-LED-Blitzlicht Front: 5 MP ƒ/2.2-Blende 85°-Weitwinkelobjektiv und LED-Blitzlicht |
| Akku | 2.730 mAh, fest verbaut – 15-W-TurboPower Ladestandard |
| Schnittstellen | keine 3,5 mm Klinke für Kopfhörer, Audio out über USB Typ C 3.1 Standard (Adapter im Lieferumfang) |
| Speicher | 6 GB LPDDR4 RAM – 64 GB interner Speicher, microSD-Support (bis zu 2 TB) |
| Weitere Features |
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Motorola liefert auch das Moto Z2 Force mit nahezu puren Android aus. Super und weiter so. Doch leider erhält das einstige Google-Tochter-Unternehmen nicht den Gedanken der schnellen Updates weiter aufrecht. Android 8.0 Oreo ist erst für das kommende Jahr angekündigt. Dafür überzeugen die praktischen „Moto Actions“, wie beispielsweise das „Hacken“ für die Taschenlampe, die einstellbaren Benachrichtigungen auf dem Standby-Display bei Näherung oder das Drehen für das schnelle öffnen der Kamera.
Wie auch das HTC U11, ist auch das Moto Z2 Force in der Lage, gleich drei Sprachassistenten zeitgleich zu nutzen. Neben dem hauseigenen Dienst „Moto Sprache“, stehen auch der Google Assistant und Moto Alexa zur Verfügung.
Über Blickwinkel, Kontrast, Helligkeit und Farbdynamik ist das 5,5 Zoll große POLED-Display erhaben. Bei Bedarf lässt sich die Farb- und Sättigung noch zusätzlich verbessern.
Motorola verbaut aufgrund eines knapp 6 Millimeter dünnen Gehäuses, einen 2.730 mAh starken Akku. Das ist heutzutage unter dem Durchschnitt. Dennoch ist die Laufzeit von mehr als einem Tag, mit einem Samsung Galaxy S8 vergleichbar. Das Moto Z2 Force wird leider ohne einem 15 Watt Schnellladenetzteil (ca. 30 Euro) ausgeliefert. Das Standard-Netzteil lädt das Z2 aber auch binnen 2 Stunden komplett auf. Auch das ist Durchschnitt.
Kabellos lässt sich das Moto Z2 Force nur mit einem entsprechenden Qi-Mod laden, das auch gleich einmal mit knapp 50 Euro zu Buche schlägt. Selbes Argument zieht auch für die „geringe“ Akku-Kapazität: Ein Moto TurboPower Pack bringt mit nur einem „Klack“ satte 3.490 mAh Zusatz-Energie, kostet aber zusätzliche 70 Euro. Bei einem Basispreis von 799 Euro für das Smartphone, nicht jedermanns Geschmack.
Dennoch sind die Ergebnisse eher Mittelmaß. Das trifft sowohl für Tages- als auch Nachtaufnahmen zu, was wiederum für das Moto Z2 Force spricht, da gerade bei lichtarmen Aufnahmen, so gut wie alle Smartphone-Kameras Schwächen zeigen.
Technisch kann das Moto Z2 Force mit den aktuellen Android-Flaggschiffen locker mithalten, wenn nicht sogar überbieten. Auch das bruchsichere ShatterShield-Display dürfte für Viele ein überzeugendes Kaufargument sein. Bleibt unter dem Strich nach wie vor die 799 Euro teure Investition – die ja bei Android-Smartphones generell nur von kurzer Dauer ist.
Kurzfassung
Technisch ist das Moto Z2 Force den aktuellen Flaggschiff-Mitbewerbern ebenbürtig. Leider hapert es bei der Kamera- und der Akkuleistung. Das kann ein bruchsicheres und Moto Mod-Kompatibilität nur schwer wettmachen.
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