Porsche als auch Varta geben bekannt, dass sie eine gemeinsame Einigung zur Sanierung des angeschlagenen Batteriehersteller gefunden haben. Mit einer Investition von 30 Millionen Euro ist Porsche vor allem an der Sparte V4Drive Battery interessiert, welche sich für die Produktion der großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen für den Porsche 911 Carrera GTS verantwortlich sind.
Im Rahmen des nun beschlossenen Sanierungskonzepts wird Porsche eine Mehrheitsbeteiligung an der V4Drive Battery GmbH erwerben, neben einem Investment in die Varta-Hauptgesellschaft. Varta bündelt in dieser Tochterfirma das Geschäft mit großformatigen Lithium-Ionen-Rundzellen, die im Performance-Hybrid-Antrieb des Porsche 911 Carrera GTS verwendet werden. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Varta zu entschulden und mit frischem Kapital auszustatten. Varta-Großaktionär Michael Tojner, Porsche und zahlreiche Gläubiger haben sich auf diesen Plan geeinigt, wobei die Banken auf 285 Millionen Euro verzichten, sodass Vartas Verbindlichkeiten auf 200 Millionen Euro reduziert werden. Die Zuffenhausener und Tojner steuern zusammen 60 Millionen Euro bei, weitere 60 Millionen Euro kommen von den Gläubigern in Form von besicherten Darlehen.
Der deutsche Sportwagenhersteller hatte bereits im Juli Interesse an einem Einstieg bei Varta signalisiert. Um die Lieferkette für den 911 Carrera GTS zu sichern, sei V4Drive ein wichtiger Baustein. Nun steht fest, dass Porsche im Rahmen einer Kapitalerhöhung die Mehrheit an V4Drive übernehmen wird und ein weiteres Werk in Nördlingen (Bayern) fertigstellen lässt. Dieses Werk soll der V4Drive Battery GmbH als Sacheinlage übergeben werden. Diese Zusammenarbeit soll dazu beitragen, Schlüsseltechnologien in Deutschland zu erhalten und Varta langfristig zu stabilisieren. Allerdings ist der Abschluss der Übernahme von kartellrechtlichen Freigaben in verschiedenen Ländern sowie dem erfolgreichen Abschluss des Sanierungsverfahrens der Varta AG abhängig.
Zudem befindet sich Varta in fortgeschrittenen Gesprächen mit weiteren potenziellen Investoren, die das Unternehmen unterstützen könnten. Varta-CFO Marc Hunsdorf betont, dass mit der erzielten Einigung ein entscheidender Schritt für ein nachhaltiges Zukunftskonzept gemacht wurde. Damit sei die Finanzierung und Liquidität der Gruppe langfristig gesichert. Großinvestor Tojner sieht in der Einigung einen Wendepunkt für Varta, der das Potenzial bietet, Europas Batteriezell-Forschung und -Produktion unabhängiger von asiatischen Lieferanten zu machen. Gemeinsam mit deutschen Sportwagenhersteller soll dieses Potenzial genutzt werden.
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