Tagtäglich nutzen Dutzende von Apps ohne unser Wissen die Standortfreigabe von Android, was paranoid veranlagte Nutzer mit der App RutgersPrivacyApp relativ einfach unterbinden können. Denn wo es Android etwas an Funktionalität mangelt, schlagen die Forscher zu: Ihre App zeigt genau die Apps an, die etwas zu „neugierig“ sind.
Die Lokalisierung bzw. Standortfreigabe von Android ist eigentlich eine tolle Sache: Einmal die Standortdaten ermittelt, stehen diese allen Apps zur Verfügung. Zur Standortbestimmung nutzt Android neben GPS die Triangulation per eingebuchter GSM-Zellen und WLAN-Netzwerke. Mit Android 4.4 hat Google bekanntlich in Sachen WLAN-Ortsbestimmung überarbeitet, sodass dieser Weg deutlich Akku-schonender funktioniert. Dennoch will nicht jeder Smartphone-Nutzer seine Standortdaten wirklich teilen. Die Suche nach allzu gesprächigen Apps gestaltet sich als ein wenig schwierig aber das ist bei Android bekanntlich kein allzu großes Problem.
Eine Forschergruppe der Rutgers Universität in New Jersey, USA hat daher RutgersPrivacyApp entwickelt, welche die Smartphone-Nutzer einfach nur sensibler machen soll, was Apps alles am Tag so abfragen. Das Android-System selbst bietet kaum eine Möglichkeit zur Überwachung solcher Aktivitäten, eine Lücke in der Location-API selbst bot den Forschern jedoch das nötige Schlupfloch. Noch wird die namenlose und behelfsmäßig RutgersPrivacyApp getaufte App für die Veröffentlichung im Google Play Store vorbereitet aber schon jetzt macht die App das was sie soll: Alle Apps mit Namen anzeigen, sobald diese auf die Standortinformationen der Location-API von Android zugreifen.
Das die RutgersPrivacyApp funktioniert wie gedacht, konnten einige Testpersonen der Rutgers Universität bereits feststellen. Mit teilweise überraschenden Ergebnissen, welche Apps und vor allem wie erschreckend oft diese am Tag auf Standortinformationen zugreifen wollten. Schon eine Studie der Carnegie Mellon University zeigte auf, dass viele Apps solche Informationen abrufen, obwohl man dieses Verhalten bei solchen Apps nicht gerade erwarten würde. Namhafte Beispiele sind Angry Birds und Dictionary.com.
Ob die Forscher mit ihrer RutgersPrivacyApp wirklich zu mehr Sensibilität bei diesen Themen verhelfen können, wird sich frühestens nach Veröffentlichung der App im Google Play Store zeigen. Hier gibt es die Studie im PDF-Format zum nachlesen.
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