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Samsung: Apples Vorwürfe sind ein Angriff auf Android

Wie der eine oder andere eventuell schon mitbekommen hat, ist diese Woche der zweite große Patentprozess zwischen Apple und Samsung ins Rollen gekommen, in welchem es erneut um diverse Patente von Apple geht. Allerdings könnte der zweite Prozess noch größere Auswirkungen haben, da die Verteidigung erstmals Google direkt mit reinzieht.

Seit 2011 streiten sich nun schon Apple und Samsung vor etlichen Gerichten dieser Welt, wobei meistens Apple die Nase vorn hat. So auch im Megaprozess im kalifornischen San Jose, der immer wieder mit den aberwitzigsten Wendungen von Reden machte. Letztlich verlor der südkoreanische Konzern und wurde zur Zahlung von etwa 930 Millionen US-Dollar verurteilt, wogegen die Verteidigung von Samsung Revision einlegte. Ein Ende in diesem Verfahren ist damit noch nicht abzusehen und dennoch geht es munter weiter. Im zweiten größeren Verfahren gibt es allerdings direkt zu Beginn einen echten Paukenschlag, nachdem Samsung die erste Schlappe einstecken musste.

Samsung mit aufsehen erregender Verteidigung

John Quinn, einer von Samsungs Anwälten, begann mit seiner Eröffnungsrede zur Verteidigung von Apple damit, dass er mehr oder weniger Google selbst in die Sache hinein zog. Er hielt kurzerhand ein Nexus-Smartphone von Google nach oben und erklärte, dass in diesem Gerät keinerlei Samsung-Technologie drinstecken würde. Er sagte, dass alle vorgeworfenen Software-Patene gegen die Samsung verstoßen solle, bereits in Android enthalten seien. Stattdessen erklärte er, dass alles aus der Feder der kreativen Köpfe von Google stamme.

Nicht eines der angeklagten Features auf diesem Telefon, die uns heute hierher gebracht haben, wurden von Samsung entwickelt und noch viel weniger kopiert. Alle beschuldigten Features auf diesem Telefon wurden unabhängig entwickelt von einigen der anspruchsvollsten und kreativsten Köpfe der Industrie, den Software-Ingenieuren von Google.

Quinn betonte noch im selben Atemzug, dass er nicht den Finger auf Google zeigen wolle sondern auf die Leistung des Internet-Konzerns hinter Android aufmerksam machen wolle. Stattdessen musste Apple mit zusehen wie Android rasend schnell an Beliebtheit gewann und Samsung durch seine neue Strategie eine rasanten Aufstieg erleben konnte. Und genau das würde Apple verrückt machen, weswegen Steve Jobs den „thermonuklearen Krieg“ gegen Android und Samsung ausgerufen hätte.

Wer ist denn nun Schuld daran?

Die Anwälte von Apple wiederum argumentierten, dass Google nichts mit der Sache zu tun habe und Samsung stattdessen mutwillig die Ideen von Apple mutwillig und mit Absicht kopieren würde. Einer von Apples führenden Anwälten in diesem Verfahren ist Harold McElhinny und er erklärte das Samsung die Geräte verkauft und nicht Google, das Samsung die Entscheidung zum Kopieren fällte und nicht Google. Und es sei Samsung gewesen und nicht Google, bei denen die Unternehmerische Entscheidung gefällt wurde, Apples geistiges Eigentum weiterhin zu verletzen.

So ganz Unrecht hat der Samsung-Anwalt John Quinn allerdings nicht. Bis auf das Patent für die Slide-to-Unlock Funktion sind alle patentrechtlichen Vorwürfe von Apple gegen Samsung in Android selbst enthalten, darunter der Datenabgleich im Hintergrund, die Suche nach Daten auf dem Gerät selbst oder ein Siri-bezogenes Patent für den Sprachgesteuerten Assistenten. Nur würde es Appel nichts bringen Google selbst zu verklagen, schließlich stellt Google selbst keine Produkte her. Trotzdem wird Google entsprechend reagieren, sollte Samsung auch dieses Verfahren verlieren. Und das könnte weitaus größere Folgen haben.

[Quelle: CNet]
Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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Stefan

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