Es steht der Kauf eines neuen Smartphones an und da man keine zwei Geräte braucht, wird das Alte kurzerhand bei ebay verkauft. Vorher führt man natürlich einen Werksreset durch in der Annahme, dass alle Daten die sich im internen Speicher befinden auch wirklich gelöscht sind. Das sind sie aber mitnichten wie sich nun herausstellt hat.
Wenn etwas nicht so wirklich läuft mit dem Smartphone und sich die Probleme häufen, dann ist in der Regel ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen eine Empfehlung. Das Smartphone oder Tablet einfach mal von allem Ballast befreien und von vorne anfangen wenn man so will. Den sogenannten Hardreset führt man aber auch durch, wenn man das Gerät verkaufen oder an ein Familienmitglied weitergeben will. Allerdings ist das eine trügerische Sicherheit wenn man davon ausgeht, dass auch wirklich alle Daten gelöscht werden. Immerhin sind Apps, Dokumente, Videos und Bilder nach einem Hardreset weg, oder?
Da fragt man sich natürlich was da los ist. Immerhin hat man bei dem Werksreset die Option „Speicher löschen“ mit angehakt. Die Erklärung ist so einfach wie banal: Es wird lediglich der Speicher-Index gelöscht, sodass der Speicher für das System leer erscheint. Eine übliche Methode wenn Dateien gelöscht werden sollen.
Erst wenn neue Daten in dem angeblich gelöschten Sektor auf dem Speicher-Chip gespeichert werden sollen, werden die Daten tatsächlich überschrieben. Vorher sind sie einfach nur zum überschreiben markiert aber eben immer noch vorhanden. Die Gründe dafür sind ganz einfach Bequemlichkeit, da niemand gerne Dutzende Minuten warten will wenn man einen Werksreset durchführt um sämtliche Daten restlos und sicher zu löschen. Immerhin dauert solch ein Vorgang bei einer Festplatte auch sehr lang.
Mit Hilfe entsprechender Tools kann man auch nach einem Werksreset und den damit vermeintlich gelöschten Dateien diese Wiederherstellen. Ein solches Programm ist beispielsweise das Forensic ToolKit (FTK), welches als 3,75 GB großes ISO-Image zum Download angeboten wird. Der Download selbst wird kostenlos zur Verfügung gestellt und steht professionellen Forensik-Tools in nichts nach. Neben dem Tool selbst sind auf dem ISO-Image übrigens alle nötigen Treiber und Frameworks (z.B. Microsoft .NET 4.5) und die 32-Bit sowie 64-Bit Versionen der Programme vorhanden.
Mit besagtem Forensic Toolkit lässt sich ohne größere Kenntnisse über digitale Forensik ein vermeintlich durch den Werksreset gelöschtes Smartphone analysieren und Daten wie Bilder, Dokumente, SMS, Facebook-Chats, im Browser besuchte Websites, Snapchat-Konversationen und selbst Google-Suchanfragen anzeigen und wiederherstellen. Der Werksreset ist also keinesfalls so sicher wie die Sicherheitstechniker von avast eindrucksvoll bewiesen haben.
Verhindern kann man solche Dinge nur indem der Speicher mehrfach mit irgendwelchen Daten überschrieben wird, sodass der ursprüngliche und und prekäre Inhalt nicht mehr wiederhergestellt werden kann. avast bewirbt bei dieser Gelegenheit gleich seine eigene App als eine passende Methode, um einen solch kreativen Neubesitzer des verkauften oder verlorenen Smartphones oder auch Tablets einen Riegel vorzuschieben.
Nach der Installation von avast! Anti-Theft muss lediglich ein Account bei my.avast eingerichtet und mit dem zu löschenden Smartphone verknüpft werden. In der Android-App erfolgt als letzte Maßnahme auf dem mobilen Gerät selbst die Aktivierung der Option „Sicheres löschen“ und schon kann über die avast-Website das Android Smartphone aus der Ferne gelöscht werden.
Dabei geht es auch viel einfacher und das ganz ohne zusätzliche App: Man muss einfach die Geräte-Verschlüsselung von Android aktivieren: Einstellungen -> Sicherheit -> Gerät verschlüsseln. Zwar werden dabei die eventuell noch im Speicher vorhandenen Daten nicht gelöscht, aber durch die Verschlüsselung zumindest unbrauchbar gemacht für eine mögliche Datenwiederherstellung, wie es avast eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Allerdings braucht der Vorgang je nach vorhandener Datenmenge, gut eine Stunde und mehr, weswegen das Smartphone per Netzteil an eine Steckdose angeschlossen werden muss.
Übrigens sollte die Speicherkarte bei einem Verkauf nicht vergessen werden: Denn auch diese Daten kann man trotz dem angeblichen „löschen der Daten“ durch einen Werksreset mit der durch avast gezeigten Methode wiederherstellen.
Wir empfehlen das Entfernen der Speicherkarte aus dem Smartphone und diese mithilfe eines Adapters an den PC als zusätzliches Laufwerk zu verbinden. Nun wählen wir in einem Datei-Explorer die Speicherkarte (Laufwerk) mit der rechten Maustaste an und wählen die Option „Formatieren“. – ACHTUNG – dringend darauf achten, dass wirklich die Speicherkarte angewählt wird! Nun entfernen wir den Haken der „Schnellformatierung“ und wählen als Dateisystem die FAT32 Partitionierung. Nach der Formatierung ist unsere Speicherkarte sicher vor Datenwiederherstellungstools endgültig gelöscht.
Samsung hat nun auf seinem Galaxy-Oktober-Event in Südkorea und den USA das Galaxy XR-Headset offiziell…
Anfang der Woche hat Vivo im Heimatland das als preiswert zu bezeichnende iQOO 15 präsentiert.…
Manch einer von Euch wird vermutlich schmunzeln, wenn wir wieder einmal über das Apple iPad…
Neben dem Realme GT 8 Pro, das mit austauschbaren Kamera-Arrays in runder und eckiger Form…
Noch vor dem OnePlus 15 und OnePlus Ace 6 hat nun das Schwester-Unternehmen heute das…
Bislang war der Exynos-Prozessor von Samsung eher ein Chip, welchen die werte Kundschaft gemieden hat.…
Diese Seite verwendet cookies.
Zeige Kommentare
Man sollte vielleicht nochmals erwähnen, dass das herunterladen des Images zum Installieren vom Forensic ToolKit (FTK) zwar kostenlos möglich ist, das Tool selbst aber nur mit USB-Sicherheitsdongle startet, welchen man für aktuell um die 1200 "Mücken" pro Jahr mieten kann... [Stand 08-2018]