Das iPad von Apple ist ohne Frage eines der beliebtesten Tablets überhaupt, aber in der russischen Regierung muss das Apple-Gerät den Tablets von Samsung weichen. Der Wechsel hat jedoch nichts mit einem lukrativeren Deal mit Samsung zu tun sondern vielmehr mit der Paranoia einiger Minister: Man befürchtet Spionage durch die USA.
Edward Snowden ist einer der Männer die für den diesjährigen Friedensnobelpreis nominiert wurden. Damit wollen die Urheber der Nominierung seine Verdienste im Aufdecken des großen Spionage-Skandals des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA ehren. Ob Snowden den Preis nun tatsächlich bekommt oder nicht ist offen aber die jüngsten Enthüllungen zur NSA und dem Netzwerk-Ausrüster Huawei ziehen ihre Kreise. Selbst in normalerweise befreundeten und wegen der Krim-Krise aktuell eher zerstrittenen Partnern hat das Auswirkungen. Die russische Administration jedenfalls hat sich zu einem etwas ungewöhnlichen Schritt entschlossen: Man wechselt die von Ministern und anderen hohen Regierungsbeamten genutzten iPads gegen Tablets des Konkurrenten Samsung aus.
Die Information kommt von Nikolai Nikiforov, seines Zeichens Minister für Kommunikation und Medien der Russischen Föderation. Als Gründe für den Wechsel zu Samsung gibt er den nicht ganz unbegründeten Verdacht der Spionage an. Laut den Befürchtungen der russischen Regierung könnte die NSA Apples iPad dazu nutzen, um Geheimnisse der russischen Regierung auszuspionieren. Das solch ein Vorgehen heutzutage keine unmögliche Sache mehr ist haben Dokumente von Edwards Snowden mehrfach gezeigt. Nikiforov betonte jedoch, dass der Wechsel zu Samsung nichts mit den vom Westen verhängten Sanktionen wegen der Krim-Krise zu tun habe.
Weiterhin nannte der Minister die erweiterten Sicherheitsfeatures der neueren Samsung-Tablets als einen Grund für die Neuanschaffung. Damit dürfte die Unternehmenslösung Samsung KNOX gemeint sein, mit welcher der südkoreanische Konzern vor allem an Blackberry herankommen will. Aber nicht nur für Samsung könnte das eine große Chance sein: Die Regierung der Russischen Föderation fordert grundsätzlich ein Überdenken bei der Wahl der Marke technischer Hilfsmittel. Davon könnten neben Samsung auch chinesische und vor allem lokale Hersteller profitieren.
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