Egal wen man dieser Tage nach dem HTC One fragt, bekommt man durchweg positive Resonanzen. Dem taiwanischen Hersteller scheint nach einer langen Durststrecke endlich wieder ein Android Smartphone gelungen zu sein, was den aktuellen Marktführer, dem Galaxy S3 von Samsung verdrängen könnte. Doch kann das HTC One auch dem Samsung Galaxy S4 Paroli bieten? Unser Test soll Klarheit verschaffen.
So könnte man also behaupten das wir der HTC als Mutter aller Android Smartphones von Hause aus unterschwellig ein paar Sympathiepunkte geben. Nein, dass natürlich nicht aber wenn wir sagen das wir HTC einen erneuten Erfolg gönnen, trifft es das auf den Punkt.
Doch ohne das Testurteil hier vorweg nehmen zu wollen, beim HTC One ist es nicht so.
So, nun ist aber lange genug um den heißen Brei herum geschrieben worden, sodass wir unseren Testbericht mit den nackten technischen Daten einmal beginnen wollen:
Technische Daten |
HTC One |
Prozessor |
Qualcomm Snapdragon 600 Quadcore mit 1,7 GHz je Kern GPU: Adreno 320 |
Betriebssystem |
Android 4.1.2 Jelly Bean / HTC Sense 5.0 |
Interner Speicher |
32 GB Interner Speicher kein Micro SD Slot |
RAM |
2 GB |
Modellbezeichnung |
M7 |
Display |
4,7″ SLCD3 mit 1.920 x 1.080 Pixel Auflösung (468 PPI) aus Corning Gorilla Glass 2 |
Anschlüsse |
MicroUSB 2.0 (MHL), 3,5mm Audio Klinkenanschluss |
Sensoren |
Gyrosensor, Beschleunigungssensor, Näherungssensor und Umgebungslichtsensor |
Abmessungen (HxBxT mm) |
137,4 x 68,2 x 9,3 mm |
Gewicht |
143 Gramm |
Gehäusematerial |
4-9 mm schmales Vollmantelgehäuse (Aluminium) |
Kamera |
4,33… Ultrapixel Kamera, 2,1 Megapixel Frontkamera |
Internet |
GSM (850/900/1800/1900 MHz) + HSPA+ (850/900/1900/2100 MHz) + LTE (800/1800/2600 MHz) + WLAN a/ac/b/g/n |
Bluetooth |
4.0 mit aptX™ |
Akkutyp |
Lithium-Polymer-Akku |
Kapazität |
2.300 mAh |
Gesprächszeit |
k.A. |
Standby-Zeit |
k.A. |
Netz |
GSM 850/900/1800/1900, UMTS 850/900/1900/2100 MHz |
Preis |
UVP 679,- Euro |
Besonderheit | LED, MHL, Miracast, NFC, BoomSound™, BlinkFeed, Zoe™, IR-Sensor |
Ja endlich hat es mal ein Hersteller begriffen das die Lautsprecher zum Nutzer des Smartphone zeigen sollten und nicht nach hinten, unten oder an die Seiten. Selbstverständlich bekommt der BoomSound auch prominente Unterstützung durch Beats by Dr. Dre .
Die Standby- und Powertaste, die im übrigen gleichzeitig auch als Infrarot Sender dient, als auch die aus Aluminium gefertigten Lautstärkewippe, sind bündig mit dem Gehäuse verbaut und bieten einen guten Druckpunkt. Zur Freude aller hat das HTC One links oben unter den oberen Lautsprecherfräsungen eine Benachrichtigungs-LED verbaut.
Trotz einem sehr dünnen Korpus des HTC One von gerade mal 4-9 mm, wirkt es dennoch durch das gebürstete Aluminium massiv und wertig zugleich.
HTC beschreibt sein aus Corning Gorilla Glass 2 gefertigtes 11,9 cm (Diagonale) große Full HD Display, als ausgestattet mit einen Echtzeit-Farboptimierungsmotor und inklusive optischer Laminierung zur Blend- und Reflektionsreduzierung. Also wenn das sich nicht mal mächtig gewaltig anhört Egon.
Im Klartext bedeutet dies, dass das Display eine Größe von 4,7 Zoll hat und bei einer Auflösung von 468 ppi, 1.920 x 1.080 Pixel darstellt und das Ganze bei einem maximalen Betrachtungswinkel von 80 Grad. Im direkten Vergleich mit dem LG Optimus G und dem Xperia Z von Sony konnten wir aber bei direkter Sonneneinstrahlung keinen bedeutenden Unterschied feststellen.
Im Großen und Ganzen hält es aber das ein was die technischen Daten versprechen, nämlich Pixel freie, farbenreiche und dynamische Wiedergabe von Fotos, Videos und Spielen sowie detailreiche Bildschärfe bei Schriften in E-Mails und im Browser.
Interessant dürfte auch im Bezug auf die Erwärmung die Nutzung von LTE sein, die wir leider mangels fehlender LTE Verfügbarkeit nicht testen konnten. Doch da das LTE Modem mit in der CPU verbaut ist, stirbt die Hoffnung wohl zuletzt.
Bei der Geschwindigkeit wie die Industrie immer schnellere Prozessoren für unsere Tablets und Smartphones produziert, wird man sich eh in naher Zukunft auch Gedanken zur adäquaten Kühlung dieser machen müssen.
Sachlich betrachtet geht HTC hier einen gewagten Schritt ein, wenn man sich vor Augen hält das wir es hier mit einem Aluminium Unibody Gehäuse zu tun haben, welches einen schnellen Akkuwechsel nicht zu lässt.
Dennoch kamen wir mit unseren täglichen durchschnittlichen Verbrauch gut über den Tag und selbst dafür muss man ja heutzutage schon dankbar sein. Wohlweislich um den Energiedurst der heutigen Smartphones, spendierte HTC seinem One noch einen Software bedingten Energiesparmodus, der in Aktion wahlweise die CPU-Nutzung einschränkt, die Displayhelligkeit reduziert, die Vibration deaktiviert und die Datenverbindung in den Standbymodus schickt, sofern das Display deaktiviert ist. Das wiederum bedeutet das Datenverbindungen die länger inaktiv waren automatisch deaktiviert werden.
Ebenfalls ist der 2.0 Micro-USB-Port MHL (Mobile High Definition Link) tauglich, was das übertragen von Mediendaten wie Musik, Bilder und Videos mit einem entsprechenden HDMI-Kabel immens erleichtern kann.
Eine echte Freude bereitete uns eine längst vergessene Schnittstelle zu unseren vielen elektronischen HiFi und Elektronikgeräten, wie Fernseher, Stereo Anlage und Sat/Kabel-Receiver. Welche das ist? Die Infrarotschnittstelle! Gut im Standby/Powerbutton versteckt, räumt sie in Verbindung mit der durchdachten Software Sense TV, mit der Ansammlung an Fernbedienungen im heimischen Wohnzimmer auf. Auch Samsung hat auf ihrer Broadway Show artigen Präsentation des Galaxy S4 in New York, etwas von einem IR-Sensor gezeigt. Leider können wir bis dato dieses wirklich sinnvolle Feature weder auf der Samsung Seite noch bei den Providern unter technischen Details finden.
Der Vollständigkeit halber sei auch der 3,5-mm-Stereo-Audioanschluss, HTC Connect und die DLNA Tauglichkeit genannt.
Auch in dieser Kategorie hat HTC dafür Sorge getragen maximale Aufmerksamkeit auf das One zu erregen. Diese lassen sich in zwei Punkten unterteilen:
Da interessieren uns natürlich viel mehr die nackten Tatsachen der Kamera und diese hat unter anderem mit einem speziellen ImageChip und dem BSI-Sensor, 2.0 µm Pixelgröße, 1/3′ Sensorgröße und der F2.0-Blende mit 28-mm-Objektiv einiges zu bieten. Neu auch die sogenannte Smart Flash Funktion die mit Fünf Blitzstufen sich automatisch an den Abstand zum Aufnahmeobjekt anpasst.
Wir werden im Laufe der Woche noch ein paar Vergleichsfotos zwischen dem Optimus G von LG, dem Sony Xperia Z und unserem Testkandidaten dem HTC One unten in die Galerie einfügen, damit sich jeder selber ein Urteil erlauben kann.
Für die Videokamera, die wie in der Oberklasse üblich mit Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) aufnimmt, haben wir unser übliches Testvideo für euch hier bereitgestellt, welches wir mit der identischen Einstellung von jedem getesteten Smartphone vom Berliner Alexanderplatz machen.
Doch HTC braucht sich hier nicht zu verstecken. Mit dem oben genannten HTC Sense TV wird das One mit Hilfe des IR-Sensors in jedem Haushalt zur Universalfernbedienung und TV-Programmführer in einem.
Die auffälligste und gleichzeitig dominanteste Software dürfte aber der HTC BlinkFeed sein, der sich regelrecht auf dem Homescreen in den Fokus drängt. Dieser kann nach individuellen Wünschen Live-Feeds aus Nachrichten Quellen wie android tv und anderen exklusiven Partnern im Metro-Style darstellen, welches zwangsweise an eine gewisse Wiedererkennung zum WindowsPhone Kacheldesign erkennen lässt. Zusätzlich können Kalendertermine und Neuigkeiten aus den sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook, LinkedIn, Flickr, TV Programm und den Bildern aus dem HTC Zoe Share (HTC 180 Tage und 250 MB Onlinespeicher) dargestellt werden. Weitere Apps sollen laut HTC folgen.
Hier werden sich die Geister scheiden, entweder man liebt den BlinkFeed, weil man schon immer eine gewisse Sympathie zu WP7/8 und deren steriler Übersicht gepflegt hat oder man hasst es. Dann ja dann bleibt nur der Ausweg der Installation eines anderen Launcher wie AWD Launcher, LauncherPro oder Go Launcher, da BlinkFeed sich weder abschalten noch deinstallieren lässt. Es ist ein fester Bestandteil von Sense 5 das HTC bekannt, so seine Eigenarten hat aber zugegebener Maßen schon geringer in das pure Android eingreift als es in der Vergangenheit getan hat.
Ebenso gewöhnungsbedürftig wird für den einen oder anderen die Tatsache sein das im HTC One nur noch zwei Softbuttons zur Verfügung stehen. Ein Zurück/back-Button und ein Homebutton. Möchte man nun in die Liste der zuletzt geöffneten Applikationen, so ist hier ein „double touch“ auf den Homebutton von Nöten.
Unter anderen sei hier die Gruppenretusche genannt, die automatisch einzeln die Gesichter erkennt und einen diese bearbeiten, sowie das beste Gesicht aus allen 20 Bildern zu einem auswählen lässt oder die Serienaufnahme die aus allen Bildern ein Fokus Objekt auf ein Bild zusammenfasst und speichert oder ganz und gar störende Objekte aus dem Foto entfernt.
Nicht zu vergessen die Highlight Funktion die automatisch Videos in Schnitt und Effekten inkl. Musikuntermalung kreiert. Auch hierzu gibt es schon ein Tipps & Tricks Video HIER<– zu sehen.
Aber auch so simple Sachen wie Burst, HDR und Zeitlupen-Aufnahmen sind mit der Zoe Kamera möglich.
In der Redaktion gibt es aber zu dieser Meinung unterschiedliche Ansichten. Entscheidend ist hier wie der Fokus eines jeden Nutzers ausgelegt ist. Einer der größten Pluspunkte ist und bleibt das Design. In meinen Augen steht und fällt damit der Kauf zu einem Smartphone. Eine Philosophie die Apple schon vor langer Zeit einen fast uneinholbaren wirtschaftlichen Vorteil verschafft hat. Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Technisch gesehen ist das HTC One mit und ohne Ultrapixel Verwirrung an der Spitze der Evolutionskette. Auch Software seitig hat man sich so einiges einfallen lassen, was gerade beim Thema BlinkFeed auf abgrundtiefe Ablehnung oder suchtartiger Leidenschaft treffen wird.
Mit den Stereo Frontlautsprechern hat HTC hoffentlich neue Maßstäbe gesetzt, die Mitbewerber wie Sony, Samsung und LG gerne in Zukunft übernehmen dürfen.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und zu denen ist definitiv das Defizit an einen SD-Kartenslot und die Möglichkeit eines Akkutausches zu zählen. Gut das Google Entwickler Smartphone baut schon von je her auf den zuverlässigeren und schnelleren Flashspeicher, doch etwas zusätzlich zur Verfügung zu haben war noch nie verkehrt. Und die bis dato in Deutschland erhältlichen 32GB halten gerade bei den Speicherfressenden Zoe-Fotos auch nicht ewig. Wann und ob es die angekündigte 64GB Version in Deutschland geben wird ist bis dato noch unbekannt.
Ebenso die schnelle Erwärmung der gut leitenden Alurückseite mag im Winter ein Vorteil gewesen sein, dürfte aber bei zunehmenden Außentemperaturen doch als störend empfunden werden.
Wem die Punkte kein SD-Kartenslot, fest verbauter Akku und rückseitiger Herdplatte stören, Finger weg vom HTC One. Wer aber so wie ich primär auf Design, Form, Haptik und Optik achtet (wie oberflächlich) und zudem auch am Zahn der Zeit in Sachen technischen Möglichkeiten stehen will und wer sich an vielen sinnvollen Softwarefeatures für die Kamera oder dem IR-Sensor ergötzt, der wird lange Freude mit dem 679,- € (UVP) teurem HTC One Smartphone haben.
Wertung | |
---|---|
Geschwindigkeit | 5/5 |
Display | 5/5 |
Funktionalität | 5/5 |
Verarbeitung | 5/5 |
Preis | 4/5 |
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