Das britische Unternehmen KAZAM Mobile ist erst seit gut einem Jahr aktiv und betritt unter anderem mit dem Thunder Q4.5 genannten Gerät den deutschen Markt. Da die Gründer des Herstellers zwei ehemalige HTC-Manager waren, sind die Erwartungen an die Qualität entsprechend groß. Ob das Mittelklasse-Smartphone die Erwartungen auch erfüllen kann, soll unser heutiger Test zeigen.
Technische Daten |
|
Prozessor |
MediaTek MT6582M mit 1,3 GHz GPU: Mali 400 MP |
Betriebssystem |
Android 4.2.2 Jelly Bean |
Interner Speicher |
4 GB Interner Speicher (via MicroSD-Card erweiterbar) |
RAM |
1 GB |
Modellbezeichnung |
KAZAM Thunder Q45 |
Display |
4,5 Zoll, 854 x 480 Pixel |
Anschlüsse |
MicroUSB 2.0, 3,5mm Audio Klinkenanschluss |
Sensoren |
Accelerometer, Proximity, Gyroskop und Licht |
Abmessungen (HxBxT mm) |
136 x 64 x 8 mm |
Gewicht |
132 Gramm |
Gehäusematerial |
Kunststoff |
Kamera |
8 Megapixel mit LED-Blitzlicht, 2 Megapixel Frontkamera |
Internet |
GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) + UMTS/HSPA+ (900/1.900 MHz) 7,2 Mbit/s + WLAN b/g/n |
Bluetooth |
4.0 |
Akkutyp |
Fest verbauter Li-Ion |
Kapazität |
3,7 V/1.800 mAh |
Gesprächszeit |
n/a |
Standby-Zeit |
n/a |
Netz |
GSM 850/900/1800/1900, UMTS 900/1900 MHz |
Preis |
UVP 189 Euro (aktuell ab 189 Euro Stand 11/05/14) |
Besonderheit | 12 Monate Displaytausch, Lebenslang KAZAM Rescue Support |
Einen ähnlich guten Eindruck hinterlässt die abnehmbare Rückseite, die sich recht einfach abnehmen lässt und den Akku sowie die Slots für die beiden SIM-Karten und die MicroSD frei gibt. Der Akku ist außerdem austauschbar. Zum schließen des Akkudeckels braucht es jedoch etwas Kraft, damit die Haltenasen einrasten. Die Spaltmaße an dieser Stelle fallen relativ klein aus und sind sauber verarbeitet. Der Rahmen des Thunder Q4.5 besteht ebenfalls aus (sauber verarbeiteten) Kunststoff, obwohl der Rahmen metallisch wirkt. Ist es aber nicht, was normal in dieser Preisklasse ist.
Zwar weiß das Thunder Q4.5 von der Haptik her zu gefallen, aber das war es auch schon fast. Mit einem eigenständigen und wiedererkennbaren Design ist das Gerät nicht gesegnet, es sieht eher aus wie eine Mischung Galaxy Nexus und dem derzeitigen König der Mittelklasse, dem Moto G von Motorola. Eigentlich schade denn gerade von ehemaligen HTC-Mitarbeitern hätte man sich mehr erwartet was das Design betrifft. Daran hätte man sich durchaus orientieren können, ohne gleich die gesamte Design-Philosophie zu übernehmen.
Auf der Rückseite befindet sich in der linken oberen Ecke die Kameralinse, welche leicht aus dem Gehäuse hervor steht. Wird das Smartphone flach auf den Tisch gelegt wackelt es leicht bei der Bedienung. Etwas ungewohnt ist das LED-Blitzlicht mit gleich zwei LEDs. Ansonsten nur noch das KAZAM-Logo und ein Mono-Lautsprecher im unteren Teil untergebracht.
Ungewöhnlich ist die Stirnseite des Thunder Q4.5: Neben der 3,5 mm Klinkenbuchse für Kopfhörer oder dem beigelegten Kabel-Headset befindet sich die MicroUSB-Buchse. Normalerweise findet sich diese auf der Unterseite von Smartphones wieder oder an der Seite, wie es bei einigen HTC-Modellen mal der Fall war.
Selbst Spiele sind bis zu einem gewissen Grad möglich für das Smartphone. Die neusten Grafikperlen sollte man dennoch meiden, denn die ARM Mali 400 MP hat schon einige Jahre hinter sich gebracht. Erstmals verbaut wurde sie im Exynos 4210 von Samsung und der trieb damals das Galaxy S2 an. Trotzdem eignet sich das Thunder Q4.5 für ein gelegentliches Spielchen.
Bei der aktiven Nutzung sieht es dann aber nicht mehr so gut aus. Sobald etwas im Internet gesurft, das eine oder andere Video bei YouTube angeschaut oder telefoniert wird, geht der Akku ziemlich schnell in die Knie. An dieser Stelle macht sich der wechselbare Akku positiv bemerkbar: Ist ein zweiter Akku vorhanden, wird einfach dieser eingesetzt und weiter geht es. Zum vollständigen aufladen braucht das Thunder Q4.5 übrigens gute zwei Stunden.
Schneller klappt das Surfen und herunterladen von Dateien über WLAN, da der MT6582M ein WLAN-Modul nach dem 802.11n-Standard besitzt, worüber maximal 600 Mbit/Sekunde machbar sind. Allerdings nur im 2,4-GHz-Band. Die Funkausstattung wird lediglich von Bluetooth 4.0 komplettiert und einem FM-Radio.
Wie gut die Kamera des KAZAM Mobile Thunder Q4.5 abschneidet, zeigt euch ein kleiner Vergleich mit der Sony SmartShot QX10, der Canon EOS 600D und dem Motorola Moto G:
Videos nimmt das Thunder Q4.5 in FullHD auf, aber das beschränkt sich überwiegend nur auf die Auflösung der Videos. Die Qualität selbst, sowohl von Bild und Ton, kommt erwartungsgemäß nicht an Smartphones von 400 Euro und mehr heran. Die Frontkamera bietet mit 2 Megapixel die übliche Auflosung und ist für Videochats gerade noch brauchbar. Für mehr eher nicht, dazu lässt die Bildqualität dann doch etwas zu sehr zu wünschen übrig.
Selbiges lässt sich auch über den Mono-Lautsprecher sagen. Zwar ist er angenehm kräftig und laut, aber das war es auch schon fast. Musik klingt ziemlich blechern und scheppert besonders bei sehr hoher Lautstärke regelrecht aus dem Lautsprecher.
Wer nicht allzu viele Apps installiert und schon gar nicht größere Spiele dabei haben will, der könnte mit den intern verbauten 4 GB an Speicher klar kommen. Denn von denen sind gerade mal 1,74 GB frei für den Benutzer verfügbar, den Rest belegt das Android-System. Immerhin kann dieser mit einer MicroSD erweitert werden, wobei sich das Thunder Q4.5 auf maximal 32 GB beschränkt. Eine 64 GB MicroSD von SanDisk wollte das Smartphone partout nicht annehmen, trotz FAT32-Formattierung der Karte.
Als Betriebssystem kommt ein nahezu unberührtes Android 4.2.2 Jelly Bean zum Einsatz, welches KAZAM Mobile mit keiner eigenen Oberfläche versieht und auch eigene Apps sind nirgends zu entdecken. Puristen wird das freuen, zumal Hersteller-Aufsätze die Hardware nur unnötig ausbremsen. Einer der ganz wenigen Zusätze den das Thunder Q4.5 erhalten hat ist ein Profil-Manager für verschiedene Klang-Profile (Laut, Vibrieren, Stumm und so weiter) sowie eine App zum Verwalten der beiden SIM-Karten.
Bei dieser App kann eingestellt werden, über welche SIM-Karte standardmäßig (video)telefoniert wird, welche SIM-Karte für SMS/MMS zu nutzen ist und welche Karte für den Zugang ins mobile Web vorgesehen sein soll. Außerdem kann eine einzelne SIM-Karte in diesem Tool gezielt ausgeschaltet werden, falls man auf der beruflichen Leitung mal wirklich nicht erreichbar sein will. Weiterhin ist erfreulicherweise ein einfacher Datei-Manager enthalten, mit dessen Hilfe sich Dateien im internen Speicher ohne größere Probleme hin und her kopieren lassen. Angesichts der für den Nutzer frei verfügbaren 1,74 GB eine sehr gut Wahl.
Womit KAZAM Mobile aber definitiv punkten kann ist der Service rund um die eigenen Smartphones. Zum einen ist da das Rescue-Programm, bei welchem die Mitarbeiter an der Kunden-Hotline die wichtigsten Daten des jeweiligen Smartphones einsehen können. Dem Dienst liegt LogMeIn zugrunde. Für die meisten ein echtes Kaufargument wird hingegen KAZAM Screen Protection sein. Im Kaufpreis inbegriffen ist der kostenlose Tausch eines defekten Displays innerhalb der ersten 12 Monate ab Kaufdatum. Dabei ist es vollkommen egal wie das Display zu Bruch gekommen ist. Da der Tausch dieser Komponente mitunter einen dreistelligen Betrag kosten kann, hat KAZAM Mobile für das Thunder Q4.5 ein echtes Argument auf seiner Seite.
Das Thunder Q4.5 von KAZAM Mobile ist ein grundsolides Smartphone mit Dual-SIM-Unterstützung, das über eine erfreulich gute Verarbeitung und auch Haptik verfügt. Mehr aber auch nicht, wenn man sich auf die Hardware, Software und das Design beschränkt. Zwar ist ein Dual-SIM-Smartphone mit MicroSD-Slot und einem wechselbaren Akku eine echte Seltenheit auf dem Markt, aber trotzdem hat man sich ein wenig mehr erhofft, gerade weil KAZAM Mobile von zwei ehemaligen HTC-Managern gegründet wurde. Auf der anderen Seite ist das Thunder Q4.5 das erste Smartphone für die untere Mittelklasse der Briten und dafür ist es dann wieder recht gut gelungen. Ein Mehrwert ist zudem der Screen Protection Service. Trotzdem ist das Moto G von Motorola der bessere Deal: HD-Display und ein Snapdragon-Prozessor mit dem aktuellsten Android sind letzten Endes einfach die besseren Argumente.
Wertung | |
---|---|
Geschwindigkeit | 3/5 |
Display | 3/5 |
Funktionalität | 3/5 |
Verarbeitung | 4/5 |
Preis | 3/5 |
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