Der japanische Konzern Sony spielte lange Zeit keine allzu große Rolle in der Android-Welt, dass hat sich spätestens mit dem Xperia Z Anfang des Jahres kräftig gewandelt. Mit einigen Besonderheiten wie Glas überall und einem Aluminium-Gehäuse, weiß Sony sehr zu überzeugen. Der neue Star bei Sony ist zweifelsohne das Xperia Z1 aber kann das Kamera-Smartphone auch halten was es verspricht?
Technische Daten |
Sony Xperia Z1 |
Prozessor |
Qualcomm Snapdragon 800 Quadcore mit 2,2 GHz GPU: Adreno 330 |
Betriebssystem |
Android 4.2.2 Jelly Bean mit Xperia Launcher |
Interner Speicher |
16 GB Interner Speicher Micro SD Slot |
RAM |
2 GB |
Modellbezeichnung |
C6903 / LT39i |
Display |
5″ FullHD Triluminos Display mit 1.920 x 1.080 Pixel mit Dragontail Glass |
Anschlüsse |
MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss |
Sensoren |
Accelerometer, Proximity und Licht |
Abmessungen (HxBxT mm) |
144,4 x 73,9 x 8,5 mm |
Gewicht |
169 Gramm |
Gehäusematerial |
Aluminium/Glass |
Kamera |
20,7 Megapixel Kamera mit Sony G Lens Linse, 2,1 Megapixel Frontkamera |
Internet |
GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) + UMTS/HSPA+ (850/900/1.800/1.900/2.100 MHz) 42 Mbit/s + LTE (800/900/1.800/2.100/2.600 MHz) + WLAN a/b/g/n/ac |
Bluetooth |
4.0 HS BLE |
Akkutyp |
Fest verbauter Li-Ion |
Kapazität |
3,8 V/3.000 mAh |
Gesprächszeit |
bis zu 830 Min. (2G), bis zu 900 Min. (3G) |
Standby-Zeit |
bis zu 14,5 Tage (2G), bis zu 14 Tage (3G), bis zu 12,5 Tage (4G) |
Netz |
GSM 850/900/1800/1900, UMTS 850/900/1700/1900/2100 MHz |
Preis |
UVP 649,- Euro (aktuell ab 509 Euro Stand 09/12/13) |
Besonderheit | LED, NFC, DLNA, MHL, ANT+, Wasserdicht nach IP55/58, Playstation Dualshock Controller kompatibel |
Wie so oft findet sich das altbekannte Zubehör wieder, dass jeder kennt. USB-Datenkabel, ein Netzteil mit USB-Anschluss und das obligatorische Kabelgebundene InEar-Headset mit zusätzlichen Aufsätzen. Weiteres Zubehör wie eine Dockingstation oder eine Tasche muss wie bei den meisten Herstellern separat erworben werden. Ansonsten sind noch Schnellstart-Anleitung und die Garantiebestimmungen in Papierform enthalten. Der Karton selbst ist quadratischer Natur und durchaus schick anzusehen aber im Normalfall schaut man sich diesen ein oder zwei mal und dann verschwindet er im Schrank, Keller oder Dachboden.
Da Sony für sein Xperia Z1 die Zertifizierung nach den beiden Schutzklassen IP55 und IP58 erhalten hat, sind alle Öffnungen mit theoretisch dichten Schutzklappen versehen. MicroSIM-Tray, MicroSD-Slot und MicroUSB-Anschluss sind hinter solchen Kappen versteckt, von denen einzig die Kappe des MicroSD-Slots eine Beschriftung hat. Diese drei Kappen machen das Smartphone Wasser- und Staubdicht. Laut Beschreibung der Schutzklassen ist das Xperia Z1 damit bis zu 1,5 Meter Wassertiefe dicht und das bis zu 30 Minuten lang. Umso verwunderlicher ist der offene Audio-Anschluss für Kabelgebundene Kopfhörer aber das hat durchaus seinen Sinn. Schließlich sind Kopfhörer nicht die ganze Zeit im Anschluss, weshalb Sony den Anschluss kurzerhand von Innen heraus abgedichtet hat. Der Verschluss-Mechanismus der Schutzklappen gibt allerdings begründete Sorge: Die Laschen sind aus Gummi und leiern mit der Zeit aus, wie auf Smartphone-Reparaturen spezialisierte Werkstätten bestätigen können. Die Schutzklappen halten nicht allzu lange aus und der Wasserschaden ist schnell eingetreten. Wer explizit mit dem Thema „Wasserdicht“ sein Gerät bewirbt, sollte dieses besser für genau diesen Einsatz konzipieren.
Lediglich an der rechten Gehäuseseite befinden sich Hardware-Tasten. Mittig auf der Seite befindet sich die Lautstärke-Wippe, über dieser befindet sich direkt die Metallisch-silberne Power-Taste. Diese ist Teil des OmniBlanace-Konzeptes und neben dem kantigen Äußeren ein Erkennungsmerkmal von Sony. Ebenso fast schon Sony-typisch mittlerweile ist ein weitere Hardware-Taste mit welcher die Aufnahme von Fotos ausgelöst wird. Oder um die Kamera aus dem Standby innerhalb kürzester Zeit zu starten. Letzteres geschieht quasi ohne sichtbare Verzögerung, was Foto-Freunden mit dem Hang zu richtig schnellen Schnappschüssen sehr gefallen dürfte. Die Kamera-Taste ist erfreulicherweise eine zwei-stufige: Leichtes drücken fokussiert und ein komplettes Durchdrücken startet die Aufnahme. Oberhalb der Power-Taste befindet sich übrigens der SIM-Karten-Schlitten für eine MicroSIM. Dieser lässt sich im Gegensatz zu manch anderen Herstellern ohne spezielles Werkzeug herausziehen.
Auf der linken Gehäuseseite befindet sich ganz oben der Speicherkarten-Slot, der MicroSD-Karten mit bis zu 64 GB Kapazität aufnehmen kann. Direkt darunter ist der Anschluss für ein MicroUSB-Kabel oder anderes Zubehör, dass auf diesen Standard setzt. Direkt darunter befindet sich der Dock-Anschluss für Zubehör wie eine Dockingstation im Querformat. Ansonsten befindet sich lediglich auf der Unterseite des Xperia Z1 der Lautsprecher und auf der Rückseite die 20,7 Megapixel Kamera nebst LED-Blitzlicht.
Wer das Xperia Z1 das erste Mal anfasst, der wird vermutlich direkt eine Besonderheit des Smartphones feststellen: Auf der Vorder- und Rückseite hat Sony eine spezielle Folie angebracht. Die Folie hat ihren Sinn: Sollte das Glas doch mal springen, halten die Folien das zersplitternde Glas zusammen und das Gerät lässt sich noch halbwegs nutzen. Dennoch erweist sie sich bisweilen als störend, vor allem bei Wischgesten vom Rand weg oder zum Rand hin. Entfernen lässt sich die Folie, so ist es nicht aber empfehlenswert ist es deswegen aber nicht. Es sei denn, man will eine eigene Folie anbringen.
Erfreulicherweise hält sich die Wärme-Entwicklung bei richtig rechen- und grafikintensiven Spielen wie Modern Combat 4, Real Racing 3 oder Assassins Creed Pirates sehr in Grenzen. Wer mit der im Vergleich zu anderen 5-Zoll-Smartphones nicht ganz so handlichen Größe zurecht kommt, hält ein sehr potentes Zocker-Smartphone in seinen Händen. Erst recht durch die Zertifizierung für den PlayStation Mobile Store.
Wer dennoch mehr will, kann den sogenannten Stamina-Modus aktivieren. Dieser quetscht wirklich alles Mögliche aus dem Akku raus, indem Display-Helligkeit, Hintergrund-Apps oder Funkverbindungen deaktiviert werden, sobald das Display ausgeht. Der Stamina-Modus selbst geht manchmal von bis zu 11 Tagen aus, was zwar nett aber wissentlich unrealistisch ist. Im Standby vielleicht ja aber dazu ist ein Smartphone nun wahrlich nicht gedacht, oder? Dennoch ist der Stamina-Modus eine der besten Hersteller-Implementationen, was unter anderem an der editierbaren Whitelist liegt.
Die Dualband-Antenne unterstützt die beiden Frequenzbänder mit 2,4 und 5 GHz und der ac-Standard sorgt für eine richtig flotte Datenübertragung mit theoretisch bis zu 1,3 GBit/Sekunde. Das real immer deutlich weniger ankommt liegt an der Architektur von WLAN selbst, dennoch ist eine ac-basierende Verbindung spürbar schneller im Vergleich zum Vorgänger. Das zeigt sich insbesondere bei einer Verbindung über WiFi Direct, was das Sony Xperia Z1 selbstverständlich ebenso unterstützt.
Wer drahtloses Zubehör nutzen möchte, der findet für solche Dinge Bluetooth 4.0 vor. Mit einer SmartWatch 2, ebenfalls von Sony, kann das sogar richtig Spaß machen, zumal die notwendige Software bereits vorinstalliert ist. Vor allem Zocker-Freunde werden sich über die native Unterstützung des Playstation 3 Dualshock-Controllers freuen, dessen Verbindung über Bluetooth hergestellt werden kann. Was anderes ist allerdings von Sony kaum zu erwarten, schließlich will der Konzern seine einzelnen Bereiche näher zusammenführen.
Für ein schnelleres Koppeln über Bluetooth oder WLAN bietet das Xperia Z1 die Nahfunk-Technologie NFC, was mit einer Sony Smart Shot QX10 hervorragend klappt. Angesichts der verbauten 20,7 Megapixel Kamera zwar durchaus fragwürdig auf den ersten Blick, der 10-fach optische Zoom des Sony-Objektives ist allerdings selbsterklärend. Die Funkausstattung wird schließlich mit GPS und dem russischen Gegenstück GLONASS komplettiert. Die Verbindung zum GPS-System erfolgt erfreulich schnell, sodass einer spontanen Navigation absolut nichts im Wege steht.
Wichtiger ist Sony jedoch die Kamera, welche nach Sonys Meinung das absolute Prunkstück des Xperia Z1 ist. Ein 1/2,3″ großer Exmor-RS-Sensor mit einer Auflösung von 20,7 Megapixel, die BIONZ-Image-Prozessor inklusive Engine zum Verarbeiten der Bilddaten und die hauseigene G-Lens-Technologie mit einem Weitwinkelobjektiv, dessen Brennweite bei 27 mm und Blende bei f/2.0 liegt. Auf dem Blatt Papier wissen diese Daten wirklich zu beeindrucken, die sich bestenfalls der PureView-Kamera des Nokia Lumia 1020 geschlagen geben müssen. Beim ersten Blick in die Einstellungen der durchaus gelungenen Kamera-App, offenbart sich bereits der erste Dämpfer: Die vollen 20,7 Megapixel stehen ausschließlich im 4:3-Format zur Verfügung. Im gebräuchlicheren 16:9-Format sind maximal 8,3 Megapixel drin, womit Sony einiges an vorläufiger Sympathie verspielen dürfte. Immerhin ist das gebräuchlichere Bildformat im „Überlegene Automatik“-Modus voreingestellt.
In Sachen Bildqualität spielt die Kamera des Xperia Z1 hingegen definitiv in der Oberklasse mit. Die Bilder fallen bei ausreichend Sonnenlicht kontrastreich und scharf aus, auch die Farbwiedergabe stimmt. Nimmt das Sonnenlicht jedoch ab, können sich recht schnell Artefakte und Bildrauschen einstellen, was auch der recht kräftige LED-Blitz nicht retten kann. Zwar kann manche Digitalkamera das Xperia Z1 in dieser Disziplin abhängen aber für eine Smartphone-Kamera ist das Xperia Z1 dennoch sehr beachtlich. Zumal Aufnahmen standardmäßig in HDR-Qualität gemacht werden. Einen großen Anteil am Kamera-Erlebnis hat nicht zuletzt die Kamera-App selbst, die sich mit einer aufgeräumten Oberfläche und nahezu ruckelfreiem Sucher präsentiert.
Allerdings wirken manche Optionen regelrecht zugeplastert mit Einstellmöglichkeiten, hier hätte Sony sich vielleicht einen anderen Weg gehen können. Die Auswahl an Aufnahme-Modi ist davon nicht betroffen, die Kamera des Xperia Z1 beschränkt sich auf 9 Bild-Modi:
Hier einmal je ein Testfoto im Vergleich zur Sony SmartShot QX10, der Canon EOS 600D und LG G2:
Darüber hinaus hält sich Sony relativ zurück, was die Umgestaltung der Oberfläche von Android selbst betrifft, sieht man von eigenen Icons und dem hellen Hintergrund in den Einstellungen ab. Andere Hersteller nehmen da deutlich größere und manchmal buntere Eingriffe vor. Den bisher bekannten Homescreen Launcher erweitert Sony unterdessen mit einem klein wenig überarbeiteten App Drawer. Dieser bietet von der ersten Seite ausgehend auf der linken Seite ein kleines Menü. Über dieses lassen sich Apps suchen, die Sortierung der Apps ändern, selbige deinstallieren und die am meisten verwendeten sowie manuell installierten Apps hervorheben. Wer mehr Apps haben will, kann das über den verlinkten Google Play Store und Sony Select machen.
Im Notification Drawer hat sich Sony ebenfalls ausgetobt und Shortcuts zu verschiedenen Funktionen des Xperia Z1 untergebracht. Die Reihenfolge und welche Schalter verfügbar sind, lässt sich in den Einstellungen festlegen. Leider handelt es sich lediglich um einfache Schalter und keine Schnell-Zugriffe bei Gedrückthalten, wie es CyanogenMod oder Samsung implementiert haben.
Wertung | |
---|---|
Geschwindigkeit | 5/5 |
Display | 4/5 |
Funktionalität | 4/5 |
Verarbeitung | 4/5 |
Preis | 5/5 |
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