Der harte Konkurrenzkampf im Smartphone-Bereich fordert von dem einen oder anderen Unternehmen langsam seinen Tribut, dass lässt sich nicht von der Hand weisen. Was vor einigen Jahren noch absolut in war, ist heute schon wieder auf dem Abstellgleis. Ein Lied davon kann neben Nokia vor allem Blackberry, ehemals RIM singen, die mit dem Blackberry Z10 den Anschluss wiederfinden wollen.
Bisher scheinen die Rezensionen zum neuen System und dem zugehörigen Smartphone recht positiv auszufallen, was Blackberry-CEO Thorsten Heins sicherlich freuen dürfte. Selbst die Netzbetreiber zeigten sich nach ersten Präsentationen hinter verschlossenen Türen anfänglich begeistert. Dennoch macht der CEO gerade keine allzu gute Figur mit einer Aussage, die man mit Blick auf diverse Statistiken recht gut entkräften können dürfte: In Europa hat Blackberry gerade mal 2,7% Marktanteile und in Deutschland sogar nichtsbedeutende 0,5%. Da ist dessen Behauptung zur Zukunft von Tablets geradezu lächerlich:
In five years I don’t think there’ll be a reason to have a tablet anymore. Maybe a big screen in your workspace, but not a tablet as such. Tablets themselves are not a good business model.
Deutsche Übersetzung:
Ich denke, dass es in 5 Jahren keinen Grund mehr geben wird, ein Tablet zu besitzen. Vielleicht noch ein großes Display an ihrem Arbeitsplatz kein Tablet mehr als solches. Tablets sind einfach kein gutes Geschäftsmodell.
Wie gesagt, schaut man sich die gerade zu explodierenden Verkaufszahlen für Tablets aller Art an, insbesondere in der kleinen 7″-Klasse von Amazon Kindle Fire und Google Nexus 7, kann man diese Behauptung schon als pures Wunschdenken abstempeln. Was Thorsten Heins zu dieser Aussagen hat hinreißen lassen kann nur vermutet werden, die Statistiken jedenfalls sprechen eindeutig gegen seine Meinung. Vermutlich hat der HP TouchPad ähnliche Misserfolg des eigenen Blackberry Playbooks etwas damit zu tun, schließlich verkaufte sich das kleine Tablet mit dem Blackbery QNX Betriebssystem nicht gerade wie von Blackberry erwartet.
Das lag vor allem daran, dass das Tablet ohne ein Blackbery-Smartphone quasi nutzlos war. Internet, eMails und selbst der Kalender: Nichts ging mit der ersten Version des Betriebssystem ohne ein entsprechend gekoppeltes Blackberry-Smartphone. Mit Version 2 des Playbook-Betriebssystems hat sich das zwar ein wenig gebessert aber dennoch war der Ruf ruiniert. Dank Emulator für Android Apps hat sich das Tablet allerdings einen kleinen Namen bei Bastlern erkämpft und kann fast schon wieder als günstiger aber leistungsfähiger Geheimtipp durchgehen.
Übrigens träumt Thorsten Heins noch von weiteren Dingen, zum Beispiel dass sein Konzern die Nummer Eins im Bereich der mobilen Datenverarbeitung sein wird. Zwar muss ein Konzernführer in Zeiten wegbrechender Marktanteile Zuversicht ausstrahlen, keine Frage. Ob aber die Ambitionen von Blackberry CEO Thorsten Heins derzeit auch nur annähernd realistisch sind, darf man ruhig angesichts des derzeitigen Standes von Blackberry anzweifeln. Ob überhaupt die beiden Smartphones Blackberry Z10 und Q10 nennenswerte Marktanteile der beiden Platzhirsche Android und iOS abknabbern können, wird sich im Verlaufe des Jahres noch zeigen. Erst dann sollte Thorsten Heins mit solchen großen Worten um sich schlagen, denn dann würden die Statistiken ihm den Rücken stärken, anstatt ihn zu schwächen.
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Ich denke, er hat recht und ich fände es auch ehrlich gesagt schwach, wenn wir in fünf Jahren immer noch mit den gleichen alten Tablets rum laufen würden.
Wenn man sich mal daran erinnert, dass vor ca. 5 Jahren der erste Eee-PC auf den Markt kam und kurze Zeit später auch jeder größere Hersteller mit dabei war, wird man auch feststellen, dass diese Technik heute keinen mehr hinterm Ofen hervor locken würde.
Fünf Jahre sind mitlerweile eine so lange Zeitspanne, da kann aus heutiger sicht niemand mehr sagen, was da sein wird, außer eben, dass es nicht mehr so ist wie heute.
Das muss man wohl im Kontext sehen. Blackberrys sind Smartphones für Firmen und im Firmenumfeld sind Tablets in der Tat selten sinnvoll. Daher auch sein Bezug auf den grossen Monitor am Arbeitsplatz.