Erst gestern hatten wir einen Artikel rund um das Thema Akku gehabt (zum Beitrag), wie man möglichst effektiv einiges an Energie sparen kann und heute kommt schon eine neue Nachricht, die aufhorchen lässt. Das britische Unternehmen Intelligent Energy Holdings Plc. will nun die Lösung in Form von Brennstoffzellen gefunden haben, welche man schon länger in den Londoner Taxis erprobt.
Nun will man die Technologie soweit adaptieren, dass sie im Smartphone Platz findet.
Einen ersten Partner in der Smartphone-Branche hat das Unternehmen bereits gefunden und einen Vertrag zur gemeinsamen Entwicklung abgeschlossen. Die Investition beträgt laut dem Bericht von Bloomberg über 7,6 Millionen US-Dollar, damit die Akku-Technologie innerhalb von 2 Jahren Serienreif und damit bereit für den Einsatz ist.
Vom grundlegenden Prinzip her soll sich der Akku nicht von herkömmlichen Brennstoffzellen unterscheiden: Durch die kontinuierliche Verbrennung von Wasserstoff zu Wasser entsteht elektrische Energie, welche wiederum das Smartphone mit Strom versorgt.
Zu beachten ist dabei, dass eine Brennstoffzelle kein Energiespeicher im Sinne eines Akkus ist, sondern lediglich ein Energieumwandler. Insofern wird vermutlich auch ein konventioneller Akku Bestandteil der Brennstoffzelle sein, um die produzierte überschüssige Energie nicht einfach so verpuffen zu lassen.
Als den besten Einsatzort dieser durchaus als besonders zu bezeichnenden Technologie nennt das Unternehmen vor allem Regionen, in denen es ein wenig gut ausgebautes Stromnetz gibt. So wie in Entwicklungs- sowie Schwellenländern in Afrika oder Südamerika.
Das muss aber nicht zwangsläufig heißen, dass dieser besondere Akku nicht auch in Smartphones der großen Hersteller zum Einsatz kommen könnte. Die größte Herausforderung bei der Entwicklung eines solchen Akkus dürfte jedoch die Sicherheit des Akkus selbst sein, sowie der Nachfüllmechanismus für den Wasserstoff als eigentlichen Brennstoff der Zelle.
An den Fähigkeiten von Intelligent Energy Holdings Plc. selbst wird es wohl kaum scheitern. Immerhin hat das Unternehmen bereits über 25 Jahre Erfahrung in der Erforschung von Brennstoffzellen und über 1.000 Patente zugesprochen bekommen. Zu den Kunden des Unternehmens gehören wie bereits erwähnt die Londoner Taxi-Unternehmen als auch Boeing. Unter anderem war Intelligent Energy Holdings Plc. an der Entwicklung des ersten Flugzeugs mit Brennstoffzellen als Energielieferant beteiligt gewesen. Von mangelndem Wissen und Expertise in diesem Bereich lässt sich da keineswegs sprechen.
Trotzdem wird es wohl noch mindestens zwei Jahre dauern, bis man etwas Vorzeigbares bieten kann.
Witzig ist dabei, dass es schon 2012 erste Versuche gab, einen Smartphone-Akku mit einer Brennstoffzelle zu verbinden. Im Gegensatz zu den Plänen von Intelligent Energy Holdings Plc. waren die Pläne des vom MIT gegründeten Unternehmens Lilliputian Systems auf ein Akkupack zum Aufladen von Smartphones gerichtet (zum Beitrag) und nicht auf einen Akku, der in dem aufzuladenden Gerät selbst steckt.
Auch das Crowdfunding-Projekt kraftwerk widmet sich der Brennstoffzelle als Akkupack (zum Beitrag).
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