Facebook steht immer mal wieder als Datenschnüffler im Zentrum von Kritikern, was nicht selten auch um Verfehlungen im Bereich Datenschutz und Privatsphäre zu Klagen führt. Allerdings kann das Social Network auch von anderen für nicht gerade schöne Dinge missbraucht werden, wo selbst PayPal mit involviert ist. Die genutzte Methode ist erschreckend einfach.
Mit über 1,3 Milliarden Mitglieder und davon über einer halben Milliarde mobiler Nutzer kann sich Facebook ohne Probleme als das mit Abstand größte soziale Netzwerk der Welt nennen. Auch wenn man meinen könnte, dass eine solche Größe zu einer besonders großen Verantwortung in Sachen Datenschutz und vor allem auch mit Sicherheit der Nutzer führt, der irrt. Zumindest in einem aktuellen Fall ist der Konzern nicht direkt Schuld, aber auch nicht gänzlich unschuldig.
Wie die Website mimikama.de in einem sehr lesenswerten Artikel beschreibt, bietet Facebook bei entsprechenden Einstellungen einen gefährlich einfachen Weg, wie Betrüger mit einem gefälschten Facebook-Account die eigenen Freunde und Bekannte um bis zu mehrere Hundert Euro prellen können. Ausgangspunkt ist dabei immer ein gefälschtes Profil, welches dem Original zum Verwechseln ähnlich sieht und auch deswegen so gefährlich ist. Der Betrug selbst ist dabei nur schwerlich zu erkennen, da die Fake-Profile wie gesagt täuschend echt aussehen.
Nicht einmal die URL des Facebook-Profils ist ein Indiz dafür, ob es sich um einen echten oder einen gefälschten Account handelt. Grund dafür ist die Möglichkeit der Namensänderung, wovon manche Benutzer des Netzwerks auch regen Gebrauch machen.
Der eigentliche Betrug läuft dabei meistens nach dem selben Schema ab: Das Fake-Profil sendet eine Freundschaftsanfrage an die Freunde des Originals, welche statistisch gesehen in 15 Prozent aller Anfragen diese immer annehmen in der Annahme, dass es sich um das neue Profil des jeweiligen Freundes handelt. Ist diese Hürde bewältigt, meldet sich der Betrüger mit dem gefälschten Profil irgendwann per Messenger und fragt nach der Handynummer des Freundes/Opfers. Rückt man diese heraus, da man meint, dass es sich um ein Zweitprofil des Freundes handelt, nimmt das Unheil erst so richtig seinen Lauf, indem nach Codes aus SMS-nachrichten gefragt wird.
Spätestens an dieser Stelle sollte man misstrauisch werden und fragt, wozu das Ganze denn dienen soll, immerhin erkennt das Opfer keinen Zusammenhang zu den Codes. Das die SMS mit dem Bezahldienst PayPal und dessen Tochter-Unternehmen Zong zu tun haben, wird in den SMS und den enthaltenen Codes nicht ersichtlich.
Zong funktioniert im Prinzip ganz einfach: In einem Online-Shop, welcher diese Art der Bezahlung anbietet, klickt man auf den entsprechenden Button und gibt seine Handynummer ein. daraufhin wird eine SMS mit einem Code verschickt den man wiederum im genutzten Online-Shop eingibt und damit den kauf abschließt. Der Kaufbetrag wird dabei am Monatsende von der Mobilfunkrechnung eingezogen. Allerdings sollte man schon bei Erhalt der SMS misstrauisch werden, die inhaltlich in etwa so aussehen:
Zum Bezahlen von 21,51 EURO für Ihren Service bei Paypal geben Sie bitte Bezahlcode 1891 ein.
Erschreckend an der Sache mit gefälschten Facebook-Profilen ist, dass PayPal als Betreiber von Zong jegliche Schuld von sich weist und lieber an Facebook direkt verweist. Das Social Network ist jedoch nicht wirklich dafür verantwortlich, aber indirekt auch wieder. Immerhin wird es mit den Einstellungen zur Sicherheit Betrügern geradezu lächerlich einfach gemacht. Um sich daher gegen solche Arten des Betrugs zumindest ein wenig zu wehren, sollte man folgende Dinge unbedingt einstellen:
Schon durch diese einfachen Mittel wird das eigene Profil uninteressant für Betrüger. Sollte man ein Fake-Profil entdecken, dann sollte man dieses umgehend bei Facebook melden und am besten über Kanäle außerhalb von Facebook seine Freunde darüber informieren.
Auch wenn diese Art des Betrugs alles andere als neu ist, so hat er an seinem brisanten Charakter nichts eingebüßt und grassiert nach wie vor bei Facebook.
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Super Artikel!
mein Profil ist ECHT ;)