Moderne Technologie kann heutzutage wirklich ungeahnte Dinge vollbringen, die vor wenigen Jahren vielleicht noch undenkbar gewesen wären. Smartphones unterhalten sich mit ihrem Nutzer, ein Passagierflugzeug kann unter Umständen einen Looping fliegen und in der Stadt ist ein vertikaler Wald möglich. Da ist das autonom fahrende Google Car nicht mehr ganz so ungewöhnlich, aber technisch eine echte Herausforderung. Nun gibt eine Microsite einen Einblick in die von Google in den Fahrzeugen genutzte Technologie.
Die offizielle Zulassung autonomer Fahrzeuge in einigen US-Bundesstaaten – darunter auch Googles Heimat Mountain View, Kalifornien – ebnet den Weg zum realen Einsatz von Fahrzeugen wie dem Google Car. Dabei kann die verwendete Technologie zeigen was sie kann und davon ist eine Menge in autonomen Fahrzeugen verbaut. Das britische Unternehmen National Tires and Autocare hat auf einer eigenen Microsite einige der von Google genutzten Technologien zusammengetragen und ein wenig näher beleuchtet.
Auf dem ersten Platz findet sich mit dem Laser-gestützten Distanzmesser eines der auffälligsten Merkmale des Google Car wieder. Dabei handelt es sich um eine schnell drehende Kamera auf dem Dach des Fahrzeugs, welche die Umgebung mit Hilfe von 64 Laser zum Messen von Entfernungen und dem Erstellen von 3D-Objekten in Echtzeit nutzt. Die Entfernung wird dabei durch den zurückgeworfenen Laserstrahl ermittelt und reicht bis zu 200 Meter weit. Diese Technologie ist gewissermaßen das Herzstück des Google Car.
Diesem System unterstützend ist eine Kamera auf der Front des Fahrzeugs montiert, welche Objekte unmittelbar vor dem Fahrzeug erkennen kann wie Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer. Über diese Kamera werden auch Straßenschilder aufgezeichnet, welche von einer speziellen Software interpretiert und zu entsprechenden Reaktionen des Google Car genutzt werden. Ebenso unterstützend agieren insgesamt vier Radar-Systeme, die in der Front und Rückseite des Fahrzeugs eingebaut sind. Insbesondere bei einem Spurwechsel ist diese Technologie von großer Bedeutung: Das autonome Fahrzeug erkennt auf diese Weise andere Verkehrsteilnehmer.
Eine weitere Technologie selbst ist nicht neu im Google Car und das ist ein Ultraschall-System, um sich nähernde Fahrzeuge und andere Hindernisse zu erkennen. Bei derzeit genutzten Einpark-Hilfen kommt diese Technologie zum Beispiel zum Einsatz, wo sie sich bereits bewährt hat. Weniger alltäglich sind dagegen Altimeter und Gyroskop im Google Car, während der Tachometer in jedem Fahrzeug vorzufinden ist.
Bei all diesen Sensoren, Kameras und anderen Technologien braucht es eine entsprechende zentrale Recheneinheit, welche all diese in Echtzeit ermittelten Daten aufnimmt, verarbeitet und schließlich die richtige Reaktion des Fahrzeugs veranlasst. Das umfasst unter anderem auch das korrekte Erkennen von Fahrmanövern wie das Abbiegen eines Motorradfahrers, der Spurwechsel eines anderen Fahrzeugs – hier gab es kürzlich eine kuriose Nachricht über einen angeblichen Beinahe-Crash zweier autonomer Fahrzeuge – oder auch eine ganz simple rote Ampel.
Eine ganz wichtige Sache spricht die Microsite zum Google Car auch an und das ist die Kartografie der Umgebung: Ohne die zuvor erhobenen Daten zu Strecken, Umgebung, Ampeln, Straßenschilder und dergleichen ist auch die beste Technik des autonomen Fahrzeugs von Google nur halb so wirkungsvoll wie sie sein könnte. Noch ist dies nötig um sicherzustellen, wo denn nun die Straße ist und was alles für Hindernisse auftauchen könnten was nahelegt, da die tatsächliche Echtzeit-Erkennung noch nicht komplett autonom in unbekannten Gebieten arbeitet.
Natürlich sind das bei weitem nicht alle Technologien die im Google Car schon heute zum Einsatz kommen, aber mit die wichtigsten Technologien mit der größten Herausforderung bei deren Umsetzung. Bis autonome Fahrzeuge jedoch zum Alltag gehören wird noch viel Zeit vergehen. Schließlich brauchen diese Fahrzeuge nicht nur eine unfallfreie Statistik, sondern auch die Genehmigung der Behörden für eine Straßenzulassung.
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