Der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC ist derzeit in einer kleinen Krise gefangen, die nicht erst seit wenigen Wochen oder gar Monaten den einstigen Star der Android-Welt heimgesucht hat. Dennoch versucht Gründer und CEO Peter Chou mit starken Worten die Anleger des Konzerns bei der Stange zu halten, auch wenn die Visionen des Konzern-Chefs eher Wunschdenken denn Realität darstellen.
Seit HTC die Geräte-Familie Sensation auf den Markt gebracht hat, sind die Marktanteile des taiwanischen Smartphone-Herstellers stetig im Sinken begriffen. Das freut verständlicherweise die Anleger des Konzerns eher weniger, weshalb Peter Chou letzten Freitag bei einer Investorenkonferenz mit großen Worten Mut machen wollte für die Zukunft. Nicht weniger als 10 bis 15% am Smartphone-Markt peilt Peter Chou für die Zukunft an, wobei der Konzern-Chef einen näheren Zeitraum für „die Zukunft“ offen lies.
We managed to maintain a 4-percent global smartphone market share last year and we are determined to do our best to expand the percentage to 10 to 15 percent in the future.
Deutsche Übersetzung:
Wir haben es im letzten Jahr geschafft, einen globalen Marktanteil von 4 Prozent zu halten und wir sind sehr entschlossen, unser Bestes zu geben, um den Prozentsatz auf 10 bis 15 Prozent zu erhöhen zukünftig.
Große Worte eines Konzernlenkers, wie man sie in einer Krise erwarten kann, dennoch kauft man Peter Chou die Durchhalte-Parolen angesichts der letzten Zahlen eher weniger ab. Dennoch gibt sich Chou optimistisch und betont, dass HTC sehr viel Geld in die Bereiche Forschung & Entwicklung hat fließen lassen, um sich am Markt gegen schier uneinholbare Giganten wie Apple und Samsung zu behaupten. Einige dieser Erfolge sind im HTC One zu finden, wie das Unibody-Gehäuse aus Metall, die BoomSound bezeichneten Stereo-Lautsprecher auf der Vorderseite des One, die Ultrapixel-Kamera oder die Software wie HTC Zoe und BlinkFeed.
Auch wenn sich das Galaxy S4 mit monatlich nur noch 6-8 Millionen Einheiten deutlich besser verkauft und auch das Marketing-Budget der Südkoreaner mehr als doppelt so groß ist, gibt sich HTC kämpferisch. Während Samsung den Markt nahezu im Wochen-Rhythmus mit neuen Modellen zu fluten scheint, will sich der einstige Android-Marktführer auf weniger Geräte konzentrieren und baut den mit dem One eingeschlagenen Weg kontinuierlich aus. Beispielsweise mit einer Mini- und einer Max-Variante des One, in demselben Design und im Falle des One Max mit leicht besserer Hardware.
Und selbst wenn das Marketing-Budget von HTC bei Weitem nicht die Dimensionen von Samsung oder Apple erreichen kann, hat der taiwanische Konzern erst kürzlich einen Werbe-Deal mit dem bekannten Schauspieler Robert Downey Jr. über 2 Jahre aushandeln können. Neben dem 3-Jahres-Vertrag mit der UEFA für die Europe League und die Champions League kein schlechter Deal, um die Bekanntheit von HTC weiter zu steigern. Aber ob das langfristig ausreichen wird? Was meint ihr dazu: Sind die Träumereien von Peter Chou realistisch oder eher bald platzende Seifenblasen?
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