In den USA kann man wegen fast Allem gegen fast jeden eine Klage anstrengen, wie nun ein neuer Fall zum Thema iOS 8 zeigt. Die Klage richtet sich zwar nicht gegen die Funktionsweise des Betriebssystems an sich, aber dennoch sind gleich mehrere Nutzer unzufrieden. Die ganze Sache hat nur mit den Werbe-Versprechen von Apple zu tun.
Genauer gesagt dreht es sich darum, wie viel freien Speicher eigentlich die mit iOS 8 betriebenen Geräte von Apple haben. Bekanntlich werden iPhone, iPad und iPod Touch in mit einem je nach Modell intern verbauten Speicher zwischen 16 und 128 GB verkauft, wovon allerdings technisch bedingt nicht alles zur freien Verfügung steht. Aber genau daran stören sich Paul Orshan und Christopher Endara,welche die neuste Sammelklage gegen Apple angestrengt haben.
Laut ihrer Argumentation führt Apple Käufer von iPhone, iPad und iPod Touch in die Irre, wenn der Konzern mit dem verbauten Speicher wirbt. Denn realistisch betrachtet sind im Schnitt gute 20 Prozent des Speichers durch das Betriebssystem belegt bei Modellen mit 16 GB internem Speicher. Den geringsten Platz mit 18,1 Prozent findet sich bei dem iPhone 5s mit 16 GB wieder, während der auf dem aktuellen iPod Touch 5G iOS 8 ganze 23,1 Prozent belegt. Wie es bei den anderen Apple Geräten aussieht zeigt folgende Tabelle.
Die beiden Kläger haben errechnet, dass pro eingespartem Gigabyte von iOS 8 bis zu 500 hochauflösende Fotos im Speicher von iPhone und Co. Platz finden könnten. Stattdessen so lautet der Vorwurf, versuche Apple über den angeblich künstlich hoch gehaltenen Speicherverbrauch die Kundschaft dazu zu nötigen, kostenpflichtigen Speicher in der iCloud von Apple zu kaufen.
Als anschauliches Beispiel werden von der Anklage Situationen von Familienfeiern genannt, wenn die Großeltern von ihre Enkeln neue Fotos aufnehmen wollen aber dies nicht können, weil der interne Speicher bereits voll ist. In solch einem Fall muss man entweder auf die Foto-Erinnerungen verzichten oder das kostenpflichtige iCloud Upgrade durchführen.
Was dem Ganzen eventuell ein wenig in die Hand spielen könnte war eine etwas unschöne Situation, als Apple das Update auf iOS 8 bzw. dessen jeweiligen Unterversionen freigegeben hatte. Etliche Besitzer eines iPhone, iPad oder iPod Touch konnten das Upgrade nicht durchführen, da sie zu wenig freien Speicher auf ihren Geräten hatten.
Es wird daher spannend, ob die Sammelklage gegen den Speicherverbrauch von iOS 8 überhaupt durchkommt. Denn dass ein Betriebssystem nun mal selbst einen gewissen Speicher benötigt steht außer Frage, erst Recht wenn es allerlei Funktionen bereits ab Werk unterstützt.
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