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Mario Kart Tour: Nintendo verärgert Fanbase

Mario Kart Tour von Nintendo ist ab sofort für Android- und iOS-Smartphones verfügbar. Erst einmal gratis. Doch schnell vergeht dem Nutzer das Spielvergnügen, da Nintendo mit überzogenen Freemium-Preisen und einer schlechten Steuerung die Retro-Anhänger vergrault.

Viele von euch erinnern sich bestimmt noch an die vielen Stunden, die wir gemeinsam im Jahre 1992 vor dem Röhren-Fernseher und einer angeschlossenen N64-Spielkonsole mit Mario Kart verbracht haben. Im Februar 2018 hatte Nintendo für entsprechende Furore gesorgt, als man die hauseigenen Bestrebungen bekannt gab, eines der erfolgreichsten Spiele des japanischen Herstellers auch für das Android- (ab 4.4) und iOS-Smartphones (ab iOS 10.0) zu veröffentlichen. Nach einer langen Entwicklungszeit und einer Beta-Phase im Mai 2019, ist nun das Spiel im Apple App-Store und dem Google Play Store ab sofort gratis verfügbar.

Entwickler: Unbekannt
Preis: Kostenlos
Entwickler: Nintendo Co., Ltd.
Preis: Kostenlos

Nintendo bringt eure Kreditkarte zum glühen

Doch bei dem kostenlosen Spielvergnügen bleibt es nicht lang. Nintendo bietet ein reichhaltiges Angebot an sogenannten In-App-Verkäufen:

  • Rubin
  • × 3                           2,29 €
  • × 10                         6,99 €
  • × 23                       13,99 €
  • × 48                       29,99 €
  • × 93                       54,99 €
  • × 135                     74,99 €
  • Gold-Pass (200 ccm)       5,49 €
  • Sonderangebot               21,99 €

Schnell wird deutlich, erfolgsorientierte Kart-Fahrer können ordentlich Geld lassen. Als Spiel-Währungen gelten Goldmünzen, Rubine, Sterne und Stern-Tickets. Während Goldmünzen nicht gekauft, sondern nur im Spiel gesammelt werden können, sind diese zum Kauf von Charaktere einzusetzen. Bei einem Preis von 800 Goldmünzen müssen in etwa 4 Stunden auf der Rennstrecke absolviert werden.

Rubine können durch den erfolgreichen Abschluss von Cups oder im Kauf gegen bare Münze (siehe Liste) erfolgen. Im klassischen Lootbox-Verfahren kann der Spieler so eine Röhre zünden. Diese spuckt dann Fahrzeuge, Gleiter oder Fahrer aus. Die Chancen den begehrten Charakter „Pauline“ zu bekommen, sind verschwindend gering.

Sterne gibt es für einen gewonnen Cup oder einen neuen Rekord. Sie sind zwingend notwendig, um weitere Cups freizuschalten. Wem das zu umständlich ist oder nicht die nötige Begabung mitbringt, kann auch hier wieder durch Euro seinem Glück nachhelfen. Das ist dann ein sogenanntes Stern-Ticket. Auch hier sind die Preise gepfeffert. Beispielsweise kostet ein „New York Set“ 21,99 Euro und enthält neben 45 Rubinen, gerade einmal 5 Sterne-Tickets.

Steuerung und Schwierigkeitsgrad bei Mario Kart Tour

Alle Cups sind in Schwierigkeitsstufen sortiert. Diese werden in Kubikzentimeter der Kart-Motoren klassifiziert. Begonnen wird bei 50 ccm, über 100, 150 hoch bis zu 200 ccm (nur mit Gold-Pass-Abo). Gespielt wird hochkant, was der weilen auch zu Missmut führen kann. Auch die Bewegungssteuerung wird von vielen kritisiert, da sie aktuell noch zu große Lags verursacht. Deutlich besser ist dahingegen die Touch-Steuerung in der wahlweise „einfachen Steuerung“ oder dem „manuellen Driften“. Für viele Fans, welche das Spielen mit dem N64-Controller gewohnt sind, dennoch nicht ausreichend ist.

Als weitere Hürde für einen Spielspaß am Smartphone, ist die Erstellung eines Nintendo-Account notwendig. Es sei denn ihr besitzt bereits aufgrund einer Nintendo Switch einen solchen. Dann kann dieser natürlich verwendet werden. Nintendo Mario Kart Tour benötigt eine dauerhafte Internetverbindung. Vorsicht ist also geboten, wenn ihr das Spiel unterwegs und fernab vom WLAN zocken wollt. Das begrenzte schnelle Daten-Volumen könnte schnell verbraucht sein.

Unser Fazit von Mario Kart Tour

Abschließend ist zu vermerken, dass wir viele Rennstrecken und Musik aus alten Zeiten wiedererkennen. Auch die grafische Umsetzung gibt keinen Anlass zur Kritik. Viele kritisieren die Steuerung, welche für Controller-verwöhnte Zocker einer starken Umgewöhnung bedarf. Was fehlt sind die Duelle gegen reale Gegner. Das will der Konzern aber später nachliefern. Dennoch wird Nintendos Drang am „Geld verdienen“ für unsere Verhältnisse zu oft deutlich. Klar müssen Entwickler bezahlt werden, aber bitte wahrt das Verhältnis. Ein monatliches Abo für 5,50 Euro für die 200-ccm-Klasse ist eine Frechheit in Anbetracht von Apple Arkade und einem Google Play Pass. Natürlich lässt sich das Spiel auch ohne Investition von „echtem“ Geld spielen. Nur dann wird es sehr schwierig und verschlingt Unmengen an Wiederholungen. Irgendwann knackt Nintendo auch den geizigsten Schotten. Seid also gewarnt!

[Quelle: Handingo]
MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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MaTT

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