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MediaSaturn setzt künftig auf Preisschilder mit E-Ink Display

Wer im Supermarkt einkauft kennt sicherlich die Preisschilder aus Papier zur Genüge, aber nach REWE setzt nun auch Saturn und der Media Markt in Zukunft auf moderne Technik in seinen Regalen. Das klassische Schildchen aus Papier soll im Laufe der kommenden Monate verschwinden und Schildern mit einem E-Ink Display weichen. Mehr Informationen durch Konnektivität eines Android Smartphone oder Risiko für den Verbraucher?

Über 430 Filialen nennt die MediaSaturn-Gruppe allein in Deutschland ihr Eigen, was einen enormen Aufwand für den Wechsel der Preisschilder bedeutet. Nach erfolgreichen Testläufen werden nun besagte Filialen mit den digitalen Helfern nach und nach ausgestattet, wie Martin Wild erklärt. Der Chief Digital Officer (CDO) ist für alles was mit digitaler Technik im Tagesgeschäft zu hat verantwortlich, was auch das Aufgreifen und Implementieren neuer Technologien sowie digitaler Trends umfasst.

E-Ink für den Einzelhandel

Das digitale Preisschild mit E-Ink Display ist da natürlich die perfekte Spielwiese für den Manager und bringt auch für die Mitarbeiter in den Filialen einiges an Erleichterung. Denn bisher musste bei neuen Produkten oder veränderten Preisen ein Mitarbeiter der Filiale das neue Preisschild erstellen, ausdrucken und am Regal sowie den einzelnen Produkten anbringen, was mit der neuen Technologie nun entfällt. Nun reicht ein Computer aus, um vom Büro der Verwaltung aus die neuen Preise und Daten einzustellen. Ein Knopfdruck und die Preisschilder sind auf dem neusten Stand.

So könnte das E-Ink Preisschild aussehen

Was für eine Arbeit dahinter steckt, geht auch aus einem Kommentar von Bernd Ohlmann hervor, dem Geschäftsführer des bayrischen Handelsverbandes. In einem üblichen Supermarkt sind im Schnitt etwa 12.500 Preisschilder im Gebrauch. All diese Schildchen auszutauschen ist eine echte Sisyphusarbeit.

Für Kunden hat der Wechsel in der Anzeige der Preise auf einem E-Ink Display auch gewisse Vorteile. Schließlich kann MediaSaturn auf diese Weise relativ zeitnah auf Preisschwankungen einzelner Produkte regieren und kurzfristig mit dem Online-Handel gleich ziehen. Im Blickpunkt dürfte hierbei vor allem Amazon als größer Konkurrent sein.
Aufkommenden Bedenken und dem Vergleich zu Tankstellen mit ihren teils sehr kurzfristigen Preisschwankungen für den Liter Benzin oder Diesel nimmt Martin Wild jedoch gleich den Wind aus den Segeln: Man will nicht auf Tankstellen-Niveau agieren was kurzfristige Preisanpassungen betrifft.

Das Risiko Ereignis-abhängiger Preissteigerungen

Dennoch lässt sich ein gewisses Risiko für den Verbraucher zum Negativen nicht ausschließen, wie Armin Valet der Verbraucherzentrale Hamburg zu bedenken gibt. Denn Preiskorrekturen können mit E-Ink Preisschilder auch nach oben hin vorgenommen werden, wenn es die Markt-Situation erlaubt. Jedoch zielt die Warnung verstärkt auf Supermärkte ab, wo  zum Beispiel kurz vor größeren Sportereignissen wie Spitzenpartien der Deutschen Fußball-Bundesliga oder der UEFA Champions/Europe League die Preise für Bier, Chips und Pizza kurzfristig deutlich angehoben werden.

Ob so etwas auch bei der MediaSaturn-Gruppe zu erwarten ist lässt sich schwer sagen, aber zumindest denkt Martin Wild bereits an weitere Schritte. So arbeitet er bereits an der Möglichkeit, dass E-Ink Preisschilder den Kunden zusätzliche Informationen, das technische Datenblatt oder – sofern es technisch vernünftig realisierbar wäre – kurze Videos zu dem jeweiligen Produkt anzeigt. Natürlich nur bei solchen Produkten wo es auch Sinn macht wie zum Beispiel Fernseher, Kühlschränke Toaster oder auch eben Smartphones.

Fakt ist zumindest derzeit, dass dieser Wandel bei den Preisschildern erst der Anfang des vernetzten Einkaufens darstellt. So ist zum Beispiel ein Einkaufswagen im Gespräch, welcher passend zu den gerade in den Wagen gelegten Produkte Empfehlungen ausspricht. Ganz klassisch wäre da die passende Soße oder Pesto zu Fusilli-Nudeln oder Spagetti nahliegend. Solche und andere Projekte sind unter anderem Teil der DigIT 2015 – Digital Disruption & Transformation, welche derzeit in Berlin stattfindet.

[Quelle: Heise Online]
Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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Veröffentlicht von
Stefan

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