Im Handelsstreit zwischen den USA und China lässt sich aktuell ein Teilerfolg verzeichnen. So wird US-Präsident Trump auf die geplanten Strafzölle für Smartphones und Computer bis auf Weiteres verzichten. Im Gegenzug wird China wieder aus den USA Mais und Sojabohnen einkaufen und teilweise verhängte Zölle zurückziehen. Für den angeschlagenen chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei, bringt diese Einigung nur wenig.
Für Sonntag den 15. Dezember hatte US-Präsident Trump weitere Strafzölle in Höhe von 15 Prozent auf Computer, Laptops und Smartphones angekündigt. Damit hätte die USA Zölle von einen Gesamt-Warenwert von 500 Milliarden US-Dollar zusätzlich erhoben. Dazu ist es nun nach Aussagen von Donald Trump und Chinas Vize-Handelsminister Wang Shouwen nicht gekommen. Man habe einen Teilerfolg erzielt und eine entsprechende Vereinbahrung getroffen.
In weiteren Twitter-Kurznachrichten, gibt Trump bekannt ein „sehr großen Phase-Eins-Abkommen“ mit China geschlossen zu haben. Weiter heißt es „Wir werden sofort mit den Verhandlungen über ein Phase-Zwei-Abkommen beginnen, anstatt bis nach der Wahl 2020 zu warten“. „Dies ist ein großartiger Deal für alle.“ Leider wird dabei vergessen, dass es bereits im Oktober 2019 ein ähnliches Teilabkommen publiziert wurde, zu dessen Unterzeichnung es aber nie kam.
Unabhängig von diesem eventuellen Teilerfolg, partizipiert Huawei mit seinem nach wie vor bestehenden US-Embargo nicht von der Vereinbahrung. Huawei wartet nach wie vor darauf, dass Google eine Lizenz erhält, mit der das Unternehmen aus Mountain View wieder Geschäfte mit dem chinesischen Smartphone-Hersteller aufnehmen kann. Denn nach wie vor kann Huawei keine neuen Smartphones mit Google-Diensten und Anwendungen auf den Markt bringen. In seiner Verzweiflung versucht der Konzern seit vergangener Woche das Huawei Mate 30 Pro ohne die Google-Dienste für 1.099 Euro auch in Deutschland zu verkaufen.
Ob bei einer finalen Einigung mit China im fast eineinhalb Jahren andauernden Handelskonflikt, Huawei jemals Vorteile herausziehen wird ist zweifelhaft. Denn die USA haben starke Sicherheitsbedenken im LTE-5G-Netzausbau. Der Vertrieb von Huawei-Smartphones ist da nur Sekundär. Leider schließt sich die große Koalition aus Union und SPD nach ursprünglich gegenteiligen Aussagen dieser US-Entscheidung an. Dem Handelsblatt zufolge soll ein Antrag vorliegen, der faktisch zu einem Ausschluss von Huawei bei dem deutschen 5G-Netzausbau führen würde.
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