Immer mehr chinesische Hersteller wie Oppo drängen auf den internationalen Markt mit Modellen wie dem Find 5. Zwar ist das Smartphone schon mehr als ein Jahr alt aber das macht es deswegen keinesfalls schlechter, denn es kann sich noch immer sehr gut gegen Galaxy S4 und Kollegen behaupten. Das ein Smartphone offen für andere Systeme sein kann, zeigt unser Test.
Technische Daten des Oppo Find 5
Technische Daten |
Oppo Find 5 |
Prozessor |
Qualcomm Snapdragon S4 Pro Quad-Core mit 1,5 GHz GPU: Adreno 320 |
Betriebssystem |
Android 4.2.2 Jelly Bean |
Interner Speicher |
16 GB Interner Speicher (Midnight Edition: 32 GB) |
RAM |
2 GB |
Modellbezeichnung |
X909 |
Display |
5 Zoll IPS Display mit 1.920 x 1.080 Pixel |
Anschlüsse |
MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss |
Sensoren |
Accelerometer, Proximity und Licht |
Abmessungen (HxBxT mm) |
141,8 x 68,8 x 8,9 mm |
Gewicht |
165 Gramm |
Gehäusematerial |
Kunststoff und Aluminium |
Kamera |
13 Megapixel Kamera, 1,9 Megapixel Frontkamera |
Internet |
GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) + UMTS/HSPA+ (850/900/1.900/2.100 MHz) 42 Mbit/s + Dualband WLAN a/b/g/n |
Bluetooth |
4.0 HS BLE + EDR |
Akkutyp |
Fest verbauter Li-Ion |
Kapazität |
3,8 V/2.500 mAh |
Gesprächszeit |
-/- |
Standby-Zeit |
-/- |
Netz |
GSM 850/900/1800/1900, UMTS 850/900/1900/2100 MHz |
Preis |
UVP 429,- Euro (aktuell ab 349 Euro Stand 23/03/14) |
Besonderheit | LED, NFC, DLNA, FM Radio, Dolby Mobile 3.0 |
Das zeigt sich auch bei den wenigen Hardware-Tasten die das Oppo Find 5 besitzt. Auf der rechten Gehäuse-Seite sitzen die Tasten zum Regeln der Lautstärke, welche anstatt einer sonst üblichen Lautstärke-Wippe aus zwei separaten Tasten besteht. Diese sind gerade so grenzwertig was die blinde Erfühlbarkeit betrifft. Der Druckpunkt der Tasten hingegen ist trotz einer leichten Schwammigkeit wirklich großartig und unterstreicht den Premium-Anspruch des Find 5. Die Power-Taste auf der gegenüberliegenden Seite ist in derselben Qualität und gibt keinen Grund zum großartigen meckern.
Weitere Tasten befinden sich nicht auf dem Gerät, sieht man mal von den drei kapazitiven Tasten Menü, Home und Zurück unterhalb des wirklich tollen Displays ab. Insgesamt ist das Gehäuse leicht geschwungen, ähnlich wie es HTC bei seinem HTC One nutzt (zum Test). Zusammen mit dieser Eigenschaft, dem hohen Gewicht und der angerauten Oberfläche liegt es gut in der Hand, wirklich richtig gut. Das Find 5 von Oppo beweist sehr deutlich, dass China schon längst in der Oberklasse mithalten kann was die Verarbeitung und Haptik betrifft.
Auf der Unterseite befindet sich der MicroUSB-Anschluss der zum Aufladen des Akkus und dem Datenaustausch dient. Auf der gegenüberliegenden Stirnseite des Gerätes befindet sich die 3,5-mm-Klinkenbuchse für das Headset oder die eigenen Kopfhörer. Direkt darunter auf der Frontseite des Find 5 befindet sich der Lautsprecher für Telefonate, welcher wiederum auf der linken Seite von der Frontkamera und Helligkeitssensor flankiert wird und auf der rechten Seite von der Status-LED. Diese flackert je nach Benachrichtigung in verschiedenen Farben. Mit Apps wie LighFlow können die Farben je nach Wunsch auch angepasst werden. Auf der Rückseite befindet sich die 13 Megapixel Kamera mit einem Dual-LED-Blitzlicht, was man auch heute noch eher selten bei Smartphones antrifft. Der Lautsprecher auf der unteren Rückseite ist nicht allzu überragend und klingt bei maximaler Lautstärke verzerrt und blechern.
Insgesamt gesehen hebt sich das Oppo Find 5 alleine schon durch sein Gehäuse und der Verarbeitung von der großen Konkurrenz ab, die zum Teil deutlich teurer ist.
Übrigens verwendet Oppo bei seinem Find 5 die sogenannte OGS-Technologie (One Glass Solution). Das heißt nichts anderes als das die Touch-Sensoren direkt in die Glasscheibe integriert sind, womit das Display-Panel selbst dünner ist als üblich. Übrigens befinden sich im Speicher des Oppo Find 5 etliche Bilder, mit denen die Brillanz des Displays sehr gut demonstriert wird.
Überhaupt braucht man sich um mangelnde Leistung für Spiele keine Sorgen machen: Die Adreno 320 GPU sorgt für ausreichend Leistung. Sie besitzt so soviel Leistung, dass sie im direkten Nachfolger Snapdragon 600 erneut zum Einsatz kam. Das sollte schon eine gute Einschätzung der Leistungsfähigkeit geben. Als einzigen wirklichen Negativ-Punkt könnte man die etwas größere Wärme-Entwicklung empfinden im Vergleich zu aktuelleren Top-Smartphones. Eine Sache die Qualcomm mit dem Nachfolger Snapdragon 600 etwas besser lösen konnte.
Wer gerne viele Dinge drahtlos erledigt inklusive der Medien-Übertragung, der dürfte sich über DLNA, Miracast und sogar WiFi Display freuen. Letzteres ermöglicht das drahtlose Ansteuern eines WiDi-fähigen Monitors und somit dem Streamen des Display-Inhaltes an einen entsprechenden Monitor. Was jedoch unschön aufstößt: Für USB-OTG benötigt das Find 5 eine externe Energie-Quelle.
Manch einer nutzt sein Smartphone sogar noch ganz klassisch zum Telefonieren, was ursprünglich mal der Haupteinsatzzweck für Mobilfunk-Geräte war. Das Oppo Find 5 erlaubt sich in dieser Disziplin keine wirklichen Patzer: Das Klangbild ist klar und weder verzerrt noch blechern. Selbst die Lautstärke geht sowohl auf Seiten von Anrufer als auch Angerufenem vollkommen in Ordnung.
Die App selbst ist übrigens ziemlich spartanisch in ihrer Oberfläche aber das muss kein Nachteil sein: Das eigentliche Fotografieren wird so nicht von zu vielen Möglichkeiten abgelenkt. Schnellzugriffe gibt es für einen Normal-Modus, HDR, Panorama und einen Verschönern-Modus. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die HDR-Qualität nicht immer sichtlich besser ist: In der Regel reicht der normale Aufnahmemodus schon für ansehnliche Fotos aus. Leider lässt sich das für die Videoaufnahme nicht unbedingt behaupten, auch wenn diese in FullHD-Auflösung aufgenommen werden. Einen manuellen Fokus bietet die Videoaufnahme nicht und auch die Bildqualität der Videos selbst ist nicht unbedingt überzeugend. 12 Mbit Bitrate für das Bild bei 30 Frames pro Sekunde sind die nackten Tatsachen und können heutzutage keinen vom Hocker hauen.
Das die Kamera etwas taugt, zeigt euch das Testfoto im Vergleich zur Sony SmartShot QX10, der Canon EOS 600D und dem LG G2:
Bei der Tonqualität selbst kann man das hingegen nicht behaupten, diese kann wirklich überzeugen. Die Lautstärke ist erfreulich hoch und dennoch klar, selbst über den auf der Rückseite verbauten Mono-Lautsprecher. Selbst die Verwendung eines Kabel-Headset erzeugt einen angenehmen und natürlichen Klang. Grund dafür sind die Dolby Mobile 3.0 und Dirac HD Technologien, mit denen Oppo sein Smartphone zur mobile Jukebox aufwertet. Ersteres bietet einen einstellbaren Equalizer inklusive verschiedener Voreinstellungen. Selbst Surround-Ton ist möglich, allerdings nur für die Verwendung eines Headsets. Beide Audio-Technologien stehen übrigens auch für den Video-Player von Oppo zur Verfügung.
Hier einfach ein Zeichen mit dem Finger hineinkritzeln und die hinterlegte App oder Funktion wird sofort aufgerufen. Wer häufiger in den Tiefen des Systems etwas zu erledigen hat wird die Möglichkeit definitiv zu schätzen wissen, zumal die Suche nach einer App oder Funktion damit entfällt: Einfach Geste anlegen, speichern und nutzen. Die herunterziehbare Statusleiste bietet übrigens noch mehr Überraschungen: Die Quick Toggles lassen sich per Wischgeste ein- oder ausklappen, je nachdem wie es einem beliebt. Außerdem gelangt man mit einem Gedrückthalten der Schalter zu den jeweiligen Einstellungen.
Für den Homescreen gibt zwei eigene Seiten ganz speziell für eine Foto-Timeline und den Musik-Player. Letzterer wird durch eine Schallplatte dargestellt (das Medium mit den schönen Knacksgeräuschen) in deren Mitte das jeweilige Albumcover miniaturisiert zu sehen ist. Während der Wiedergabe dreht sich diese Schallplatte und ein grüner Balken um die Platte herum symbolisiert die bisherige Abspieldauer der Musik.
So sieht Offenheit aus
Eine der aktuellsten Custom ROMs ist das OmniROM-Projekt, eine Abspaltung von CyanogenMod. Diese ist in ihren aktuellen Nightlies mit Android 4.4.2 KitKat als Grundgerüst ausgestattet und damit deutlich aktueller als Android 4.2.2 Jelly Bean von Oppo selbst. Gut möglich das mit dem Release von Color OS 2.0 zusammen mit dem Find 7 auch für das Find 5 ein Update kommt aber gesichert ist das nicht. Wäre andererseits ein weiterer Punkt der für Oppo sprechen würde. Jedenfalls bietet OmniROM für das Find 5 so einige Besonderheiten, beispielsweise die von LG bekannte Funktion per Klopfgeste zum Aufwecken des Smartphones.
Am Ende des Tages (Tests) kann man nur eines festhalten: Wer sich mit teuren Flaggschiff-Smartphones nicht anfreunden kann wegen deren hohen Preise, der sollte sich definitiv das Find 5 von Oppo anschauen. Für aktuell 349 Euro für die Midnight Edition kann man in Europa fast kein besseres Smartphone kaufen, das ähnlich viel Leistung und Technik in einem richtig wertigen Gehäuse vereint. Höchstens das Nexus 5 kann da mithalten aber das ist auch etwas jünger, hat aktuellere Technik aber nur die Hälfte des internen Speichers. Angesichts der breiten Unterstützung für Custom ROMs ist das Find 5 aber definitiv eine gute (und vor allem hochwertigere) Alternative zum Nexus 5. Einzig wer auf die Aufnahme von FullHD-Videos Wert legt dürfte am Find 5 wenig Freude haben.
Kaufen kann man das Oppo Find 5 offiziell im europäischen Online-Shop von Oppo.
Wertung | |
---|---|
Geschwindigkeit | 4/5 |
Display | 5/5 |
Funktionalität | 3/5 |
Verarbeitung | 5/5 |
Preis | 5/5 |
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