[Test] Oppo Find 5 – Eine Dynastie beginnt
Immer mehr chinesische Hersteller wie Oppo drängen auf den internationalen Markt mit Modellen wie dem Find 5. Zwar ist das Smartphone schon mehr als ein Jahr alt aber das macht es deswegen keinesfalls schlechter, denn es kann sich noch immer sehr gut gegen Galaxy S4 und Kollegen behaupten. Das ein Smartphone offen für andere Systeme sein kann, zeigt unser Test.
In China sitzen sehr viele Hersteller von Smartphones, die ihre Geräte zu einem teilweise unglaublich günstigen Preis anbieten. Ein sehr gutes Beispiel sind sowohl Meizu als auch das bekanntere Xiaomi, deren Smartphones im Schnitt deutlich günstiger sind wie vergleichbare Geräte von Samsung, HTC oder Sony. Leider sind diese Geräte meistens nur über Import-Händler in Europa zu erwerben. Aber Oppo hat den Anfang gemacht und den Schritt nach Europa gewagt mit seinem Find 5. Das Smartphone ist zwar schon ein gutes Jahr alt was man auch an der Technik sieht, trotzdem braucht es sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Vor allem die offizielle Unterstützung des Herstellers für alternative Firmwares von CyanogenMod, Paranoid Android, Pure AOSP und der PAC ROM sind ein Alleinstellungsmerkmal der besonderen Klasse.
Technische Daten des Oppo Find 5
Technische Daten |
Oppo Find 5 |
Prozessor |
Qualcomm Snapdragon S4 Pro Quad-Core mit 1,5 GHz GPU: Adreno 320 |
Betriebssystem |
Android 4.2.2 Jelly Bean |
Interner Speicher |
16 GB Interner Speicher (Midnight Edition: 32 GB) |
RAM |
2 GB |
Modellbezeichnung |
X909 |
Display |
5 Zoll IPS Display mit 1.920 x 1.080 Pixel |
Anschlüsse |
MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss |
Sensoren |
Accelerometer, Proximity und Licht |
Abmessungen (HxBxT mm) |
141,8 x 68,8 x 8,9 mm |
Gewicht |
165 Gramm |
Gehäusematerial |
Kunststoff und Aluminium |
Kamera |
13 Megapixel Kamera, 1,9 Megapixel Frontkamera |
Internet |
GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) + UMTS/HSPA+ (850/900/1.900/2.100 MHz) 42 Mbit/s + Dualband WLAN a/b/g/n |
Bluetooth |
4.0 HS BLE + EDR |
Akkutyp |
Fest verbauter Li-Ion |
Kapazität |
3,8 V/2.500 mAh |
Gesprächszeit |
-/- |
Standby-Zeit |
-/- |
Netz |
GSM 850/900/1800/1900, UMTS 850/900/1900/2100 MHz |
Preis |
UVP 429,- Euro (aktuell ab 349 Euro Stand 23/03/14) |
Besonderheit | LED, NFC, DLNA, FM Radio, Dolby Mobile 3.0 |
Zubehör
Neben dem Smartphone selbst befindet sich das übliche Zubehör in der optisch wirklich außergewöhnlich guten Verpackung. Mit einem Magnet-Verschluss lässt sich die schwarze Schachtel öffnen und dann zeigt sich auch schon die schwarze Schönheit. Unter dem Gerät selbst befindet sich das Zubehör, wozu ein ordentliches Kabel-Headset, ein USB-Datenkabel und ein Netzteil-Adapter gehört. Da dieser jedoch für den US-Markt bestimmt ist findet sich ein Adapter für europäische Steckdosen wie sie in Deutschland genutzt werden im Lieferumfang. Und natürlich die für den europäischen Raum notwendigen Garantiebestimmungen und so weiter. Erfreulich sind zwei zusätzliche NFC-Tags mit denen sich die NFC-Funktionalität des Oppo Find 5 direkt nach dem ersten Einschalten ausprobieren lassen. Sieht man so in der Form sonst nur bei einigen NFC-fähigen Smartphones von LG und hebt sich schon mal positiv aus der Masse der Hersteller hervor.
Verarbeitung
Meistens sind Smartphones aus Kunststoff gefertigt, bestes Beispiel sind die beiden südkoreanischen Hersteller Samsung und LG. Oppo setzt bei seinem Find 5 zwar auch auf Kunststoff aber nicht ausschließlich: Der Rahmen des Smartphones ist aus einer Stahl-Legierung, was nicht nur die Wertigkeit ungemein erhöht sondern auch das Gewicht. Mit 165 Gramm ist es schon deutlich schwerer als beispielsweise ein „Plastikbomber“ von Samsung wie das Galaxy S4 (zum Test). Was sich bei den verwendeten Materialien andeutet setzt sich über das ganze Gerät fort: Es ist verdammt hochwertig gebaut. Keine Spaltmaße, kein Knarzen des Gehäuses und eine wirklich gute Haptik dank Softtouch-Oberfläche zeugen von einem sehr hochwertigen Smartphone, trotz sehr kantiger und geradliniger Design-Sprache.
Das zeigt sich auch bei den wenigen Hardware-Tasten die das Oppo Find 5 besitzt. Auf der rechten Gehäuse-Seite sitzen die Tasten zum Regeln der Lautstärke, welche anstatt einer sonst üblichen Lautstärke-Wippe aus zwei separaten Tasten besteht. Diese sind gerade so grenzwertig was die blinde Erfühlbarkeit betrifft. Der Druckpunkt der Tasten hingegen ist trotz einer leichten Schwammigkeit wirklich großartig und unterstreicht den Premium-Anspruch des Find 5. Die Power-Taste auf der gegenüberliegenden Seite ist in derselben Qualität und gibt keinen Grund zum großartigen meckern.
Weitere Tasten befinden sich nicht auf dem Gerät, sieht man mal von den drei kapazitiven Tasten Menü, Home und Zurück unterhalb des wirklich tollen Displays ab. Insgesamt ist das Gehäuse leicht geschwungen, ähnlich wie es HTC bei seinem HTC One nutzt (zum Test). Zusammen mit dieser Eigenschaft, dem hohen Gewicht und der angerauten Oberfläche liegt es gut in der Hand, wirklich richtig gut. Das Find 5 von Oppo beweist sehr deutlich, dass China schon längst in der Oberklasse mithalten kann was die Verarbeitung und Haptik betrifft.
Auf der Unterseite befindet sich der MicroUSB-Anschluss der zum Aufladen des Akkus und dem Datenaustausch dient. Auf der gegenüberliegenden Stirnseite des Gerätes befindet sich die 3,5-mm-Klinkenbuchse für das Headset oder die eigenen Kopfhörer. Direkt darunter auf der Frontseite des Find 5 befindet sich der Lautsprecher für Telefonate, welcher wiederum auf der linken Seite von der Frontkamera und Helligkeitssensor flankiert wird und auf der rechten Seite von der Status-LED. Diese flackert je nach Benachrichtigung in verschiedenen Farben. Mit Apps wie LighFlow können die Farben je nach Wunsch auch angepasst werden. Auf der Rückseite befindet sich die 13 Megapixel Kamera mit einem Dual-LED-Blitzlicht, was man auch heute noch eher selten bei Smartphones antrifft. Der Lautsprecher auf der unteren Rückseite ist nicht allzu überragend und klingt bei maximaler Lautstärke verzerrt und blechern.
Insgesamt gesehen hebt sich das Oppo Find 5 alleine schon durch sein Gehäuse und der Verarbeitung von der großen Konkurrenz ab, die zum Teil deutlich teurer ist.
Display
Schon bevor das Oppo Find 5 tatsächlich zu kaufen war machten die ersten Gerüchte die Runde, dass das Display mit IPS-Technologie der Hingucker schlechthin sei. Das kann man so unterstreichen, auch heute noch. Helligkeit, Blickwinkelstabilität und Farbwiedergabe sind absolut traumhaft für ein Smartphone. Selbst bei sehr steilem Blickwinkel sehen die Farben noch grandios aus. Mit aktuellen Geräten befindet sich Oppo absolut auf Augenhöhe und dabei ist das Find 5 überhaupt eines der ersten wenn nicht sogar das tatsächlich Smartphone mit FullHD-Display gewesen. Die Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel war seinerzeit ein großer Sprung und sieht bedeutend besser aus, erst Recht im direkten Vergleich mit einem 720p-Display.
Übrigens verwendet Oppo bei seinem Find 5 die sogenannte OGS-Technologie (One Glass Solution). Das heißt nichts anderes als das die Touch-Sensoren direkt in die Glasscheibe integriert sind, womit das Display-Panel selbst dünner ist als üblich. Übrigens befinden sich im Speicher des Oppo Find 5 etliche Bilder, mit denen die Brillanz des Displays sehr gut demonstriert wird.
CPU & GPU
Das Oppo Find 5 ist bereits mehr als ein Jahr alt und kam sogar noch vor der damals neuen Snapdragon-Generation auf den Markt. Daher ist das Noch-Flaggschiff von Oppo mit einem Snapdragon S4 Pro ausgerüstet, dessen vier Krait-200-Kerne mit bis zu 1,5 GHz ans Werk gehen. Diese erreichen im AnTuTu-Benchmark immerhin nach wie vor respektable 20.130 Punkte und das trotz ihres Alters. Für die meisten sind Benchmark-Ergebnisse sowieso nur Schall und Rauch, was das Find 5 durchaus beweist: Es kommt fast nirgends zu ernsthaften Wartezeiten, alles ist sehr flüssig und schnell in der Bedienung. Das trifft für die Oberfläche zu sowie bei Ressourcen-hungrigen Apps wie Spielen zu.
Überhaupt braucht man sich um mangelnde Leistung für Spiele keine Sorgen machen: Die Adreno 320 GPU sorgt für ausreichend Leistung. Sie besitzt so soviel Leistung, dass sie im direkten Nachfolger Snapdragon 600 erneut zum Einsatz kam. Das sollte schon eine gute Einschätzung der Leistungsfähigkeit geben. Als einzigen wirklichen Negativ-Punkt könnte man die etwas größere Wärme-Entwicklung empfinden im Vergleich zu aktuelleren Top-Smartphones. Eine Sache die Qualcomm mit dem Nachfolger Snapdragon 600 etwas besser lösen konnte.
Akku
2.500 mAh Kapazität besitzt der Akku, was damals absolut im Bereich der Oberklasse lag. Auch heute noch ist der Akku recht ausdauernd, zumindest was die Standby-Ausdauer betrifft. Bei Nutzung des Smartphones neigt sich der fest verbaute und somit nicht wechselbare Akku recht schnell der 0 Prozent entgegen. Dasselbe Problem hatte auch schon das Nexus 4 von LG, welches ebenfalls mit einem Snapdragon S4 Pro Quad-Core bestückt ist. Eine Steckdose sollte daher bei intensivem Gebrauch nicht aus den Augen verloren werden, sonst wird ein Tageseinsatz des Smartphones eine mehr als nur schwierige Angelegenheit. Ursache hierfür ist ausgerechnet das Beste am Find 5: Das 5 Zoll FullHD Display.
Konnektivität
Eigentlich bietet das Find 5 fast alles was das Herz begehrt: WLAN nach dem 802.11n-Standard inklusive Dualband-Unterstützung (2,4 GHz und 5 GHz), Bluetooth 4.0, GPS, den Nahfunk NFC (zwei programmierbare Tags liegen dem Smartphone wie schon erwähnt bei) und auch ein FM Radio ist bei Anschluss eines Kabel-Headset verfügbar. Einzig auf den Datenturbo LTE muss man verzichten, obwohl der Snapdragon S4 Pro prinzipiell ein solches Modem unterstützt. Andererseits spart das ein wenig in den Kosten für die Komponenten. Aber abgesehen davon geht die Übertragung trotz „nur“ HSPA+ recht schnell von statten, sofern die Funkzelle und deren aktuelle Auslastung auch mitspielt.
Wer gerne viele Dinge drahtlos erledigt inklusive der Medien-Übertragung, der dürfte sich über DLNA, Miracast und sogar WiFi Display freuen. Letzteres ermöglicht das drahtlose Ansteuern eines WiDi-fähigen Monitors und somit dem Streamen des Display-Inhaltes an einen entsprechenden Monitor. Was jedoch unschön aufstößt: Für USB-OTG benötigt das Find 5 eine externe Energie-Quelle.
Manch einer nutzt sein Smartphone sogar noch ganz klassisch zum Telefonieren, was ursprünglich mal der Haupteinsatzzweck für Mobilfunk-Geräte war. Das Oppo Find 5 erlaubt sich in dieser Disziplin keine wirklichen Patzer: Das Klangbild ist klar und weder verzerrt noch blechern. Selbst die Lautstärke geht sowohl auf Seiten von Anrufer als auch Angerufenem vollkommen in Ordnung.
Multimedia
Auch in dieser Disziplin will Oppo ein ordentliches Wörtchen mitreden, was prinzipiell auch gelingt. Die Kamera besitzt mit nominell 13 Megapixel eine sehr gute Auflösung und mit einem Sony Exmor RS einen sehr guten Sensor. Solange das Umgebungslicht stimmt wirken Farben auf Fotos kräftig und natürlich, Rauschen oder Detailschärfe lassen auch nicht zu wünschen übrig. Aber sobald das Licht mal nicht mehr optimal ist nimmt die Bildqualität sichtlich ab, vor allem was den Kontrast betrifft. Andererseits leiden darunter so ziemlich alle Smartphone-Kameras, sodass man hier auf hohem Niveau meckern kann. Zum Scharfstellen der Fokussierung besitzt die Kamera-App einen Touchfokus.
Die App selbst ist übrigens ziemlich spartanisch in ihrer Oberfläche aber das muss kein Nachteil sein: Das eigentliche Fotografieren wird so nicht von zu vielen Möglichkeiten abgelenkt. Schnellzugriffe gibt es für einen Normal-Modus, HDR, Panorama und einen Verschönern-Modus. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die HDR-Qualität nicht immer sichtlich besser ist: In der Regel reicht der normale Aufnahmemodus schon für ansehnliche Fotos aus. Leider lässt sich das für die Videoaufnahme nicht unbedingt behaupten, auch wenn diese in FullHD-Auflösung aufgenommen werden. Einen manuellen Fokus bietet die Videoaufnahme nicht und auch die Bildqualität der Videos selbst ist nicht unbedingt überzeugend. 12 Mbit Bitrate für das Bild bei 30 Frames pro Sekunde sind die nackten Tatsachen und können heutzutage keinen vom Hocker hauen.
Das die Kamera etwas taugt, zeigt euch das Testfoto im Vergleich zur Sony SmartShot QX10, der Canon EOS 600D und dem LG G2:
Bei der Tonqualität selbst kann man das hingegen nicht behaupten, diese kann wirklich überzeugen. Die Lautstärke ist erfreulich hoch und dennoch klar, selbst über den auf der Rückseite verbauten Mono-Lautsprecher. Selbst die Verwendung eines Kabel-Headset erzeugt einen angenehmen und natürlichen Klang. Grund dafür sind die Dolby Mobile 3.0 und Dirac HD Technologien, mit denen Oppo sein Smartphone zur mobile Jukebox aufwertet. Ersteres bietet einen einstellbaren Equalizer inklusive verschiedener Voreinstellungen. Selbst Surround-Ton ist möglich, allerdings nur für die Verwendung eines Headsets. Beide Audio-Technologien stehen übrigens auch für den Video-Player von Oppo zur Verfügung.
Software
Ein Nachteil des Oppo Find 5 könnte eventuell die etwas veraltete Version von Android sein: Version 4.2.2 Jelly Bean bildet die Grundlage für das Betriebssystem. Abgesehen vom API-Level macht sich das aber nur bedingt bemerkbar, denn Oppo versteckt Android unter einer eigenen Oberfläche namens Color OS, die sich durch zahlreiche Anpassungen optischer und funktioneller Natur von der Konkurrenz und von Android selbst abhebt. Zum Beispiel unterstützt die Oberfläche in der Dropdown Notification Bar einen Quick-Launcher für Apps und bestimmte Funktionen basierend auf Gesten. Mit einer Wischgeste im ersten Drittel der Notification Bar öffnet sich dieser Launcher.
Hier einfach ein Zeichen mit dem Finger hineinkritzeln und die hinterlegte App oder Funktion wird sofort aufgerufen. Wer häufiger in den Tiefen des Systems etwas zu erledigen hat wird die Möglichkeit definitiv zu schätzen wissen, zumal die Suche nach einer App oder Funktion damit entfällt: Einfach Geste anlegen, speichern und nutzen. Die herunterziehbare Statusleiste bietet übrigens noch mehr Überraschungen: Die Quick Toggles lassen sich per Wischgeste ein- oder ausklappen, je nachdem wie es einem beliebt. Außerdem gelangt man mit einem Gedrückthalten der Schalter zu den jeweiligen Einstellungen.
Den Homescreen Launcher ist Teil von Color OS und mit diversen Zusatz-Features ausgestattet. Beispielsweise mit hübsch animierten Widgets für Uhrzeit, Wetter und Kalender. Nette Spielerei: Die analoge Uhr zieht nach dem Entsperren nach, was sie echter wirkend erscheinen lässt. Ansonsten zeichnet sich die Oberfläche durch etliche Anleihen bei MIUI aus, die ebenfalls eine optisch komplette Neugestaltung von Android darstellt. Oppo nimmt sich fast jedem Oberfläche-Element an, was nicht zuletzt an Schaltern und deren Animation liegt. Insgesamt ein waschechter Eyecatcher aber das scheint bei größeren chinesischen Herstellern Normalität zu sein.
Für den Homescreen gibt zwei eigene Seiten ganz speziell für eine Foto-Timeline und den Musik-Player. Letzterer wird durch eine Schallplatte dargestellt (das Medium mit den schönen Knacksgeräuschen) in deren Mitte das jeweilige Albumcover miniaturisiert zu sehen ist. Während der Wiedergabe dreht sich diese Schallplatte und ein grüner Balken um die Platte herum symbolisiert die bisherige Abspieldauer der Musik.
Selbst etliche Zusatz-Apps für mehr Datenschutz und andere Dinge hat Oppo seinem Find 5 mit Color OS spendiert. Über App-Verschlüsselung, einem Gast- bzw. Urlaubsmodus bis hin zum Belästigungsschutz gibt es etliche Werkzeuge bereits von Haus aus, mit denen sich das Smartphone und dessen Verhalten anpassen lässt. Richtig praktisch ist ein Tool zum Kontrollieren des Datenvolumens, mit welchem sich verschiedene Statistiken anlegen lassen. Selbst das Aussehen von Color OS lässt sich anpassen: Eine Theme-Engine mit einer riesigen Auswahl an Themen komplettiert die Ausstattung. Die verfügbaren Themen sind zwar überwiegend dem asiatischen Geschmack angepasst aber es gibt auch einige wenige wirklich stimmige Themen zur Auswahl. Selbst der Sperrbildschirm lässt sich durch Themen anpassen, zum Beispiel mit einem Tacho oder einem gefakten Fingerabdruck-Scanner inklusive passender Sound-Untermalung („Access granted“).
So sieht Offenheit aus
Was das Oppo Find 5 jedoch von allen anderen Smartphones unterscheidet ist nicht der offene Bootloader. Es ist die aktive Unterstützung von Oppo der Custom-ROM-Szene. Offiziell wird von der Homepage auf die Projekte von CyanogenMod, Pure AOSP, Paranoid Android und die PAC ROM verlinkt. Die Unterstützung der Szene zeichnet sich durch eine beispiellose Offenlegung der verbauten Hardware aus, inklusive Bereitstellung von Treibern und Binaries. Das Installieren einer Custom ROM ist besonders einfach: Ein Custom Recovery wie TWRP über die fastboot-Methode flashen und dann lediglich eine Custom ROM im ZIP-Format aus dem Recovery flashen reicht aus.
Eine der aktuellsten Custom ROMs ist das OmniROM-Projekt, eine Abspaltung von CyanogenMod. Diese ist in ihren aktuellen Nightlies mit Android 4.4.2 KitKat als Grundgerüst ausgestattet und damit deutlich aktueller als Android 4.2.2 Jelly Bean von Oppo selbst. Gut möglich das mit dem Release von Color OS 2.0 zusammen mit dem Find 7 auch für das Find 5 ein Update kommt aber gesichert ist das nicht. Wäre andererseits ein weiterer Punkt der für Oppo sprechen würde. Jedenfalls bietet OmniROM für das Find 5 so einige Besonderheiten, beispielsweise die von LG bekannte Funktion per Klopfgeste zum Aufwecken des Smartphones.
Fazit vom Oppo Find 5
Am Ende des Tages (Tests) kann man nur eines festhalten: Wer sich mit teuren Flaggschiff-Smartphones nicht anfreunden kann wegen deren hohen Preise, der sollte sich definitiv das Find 5 von Oppo anschauen. Für aktuell 349 Euro für die Midnight Edition kann man in Europa fast kein besseres Smartphone kaufen, das ähnlich viel Leistung und Technik in einem richtig wertigen Gehäuse vereint. Höchstens das Nexus 5 kann da mithalten aber das ist auch etwas jünger, hat aktuellere Technik aber nur die Hälfte des internen Speichers. Angesichts der breiten Unterstützung für Custom ROMs ist das Find 5 aber definitiv eine gute (und vor allem hochwertigere) Alternative zum Nexus 5. Einzig wer auf die Aufnahme von FullHD-Videos Wert legt dürfte am Find 5 wenig Freude haben.
Kaufen kann man das Oppo Find 5 offiziell im europäischen Online-Shop von Oppo.
Wertung | |
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Geschwindigkeit | 4/5 |
Display | 5/5 |
Funktionalität | 3/5 |
Verarbeitung | 5/5 |
Preis | 5/5 |