Als Facebook den Kauf des führenden Messengers WhatsApp bekannt gab, schlug eine Welle der Empörung durch das Netz. Von massenhafter Abwanderung war da zum Teil die Rede und dem gebrochenen Vertrauen in den Dienst. Als ob die Sache nicht schon genug Aufmerksamkeit bekommen hat, steht die Behauptung im Raum: Ist der Deal eigentlich legal?
Irgendwas muss verkehrt sein in dieser Welt, wenn eine Smartphone-Marke für nur 7,2 Milliarden US-Dollar verkauft wird und ein einfacher Messenger gleich mal 19 Milliarden US-Dollar Wert sein soll. So schaut es zumindest auf den ersten Blick aus, denn zieht man die betreffenden Unternehmen auf Verkäufer- und Käuferseite mit ein, ergibt sich ein anderes Bild. Der Messenger ist WhatsApp und der Käufer Facebook: Die Daten der Nutzer und ein gefährlicher Konkurrent sind das Ziel von Facebook gewesen, soviel steht mittlerweile fest. Nun kommt aber wieder ein wenig Schwung in die Sache, denn mit EPIC und CDD werfen zwei Organisationen für Verbraucherschutz Facebook einen illegalen Deal vor.
Die Electronic Privacy Information Center (EPIC) sowie das Center for Digital Democracy (CDD) haben entsprechende Beschwerden bei der Federal Trade Commission (FTC) eingereicht. Grund für die Beschwerden sind ausgerechnet Aussagen von Jan Koum, seines Zeichens Mitgründer und CEO von WhatsApp. Dieser sagte im Jahre 2009 noch, dass man weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart oder in der Zukunft jemals die Daten seiner Kunden an wen auch immer verkaufen werde. Selbst 2012 bekräftigte Koum nochmals, dass die Nutzerdaten vollkommen uninteressant für das Unternehmen seien. So steht es auch in der Datenschutzerklärung des Messengers.
Da Facebook als bekannte Datenkrake WhatsApp aufgekauft hat bzw. der Deal noch endgültig abgesegnet werden muss, kann dieses Versprechen nicht mehr eingehalten werden. Der Grund für die Beschwerde der EPIC und CDD, um den Datenschutz zu wahren, basiert also einzig und allein auf den Aussagen des WhatsApp-CEO und den Datenschutz-rechtlichen Verfehlungen von Facebook. Sollte der Konzern von Mark Zuckerberg bereits zum heutigen Zeitpunkt Zugriff auf die Nutzerdaten von WhatsApp haben, in welcher Form auch immer, dürften weitere Schritte der Organisationen nicht lange auf sich warten lassen.
Das letzte Wort im WhatsApp-Deal ist jedenfalls noch lange nicht gesprochen.
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