Als Apple im letzten Herbst das iPhone 5c parallel zum iPhone 5s vorstellte, sagten allerlei Experten der Branche ein grandioses Scheitern des vermeintlichen Billig-iPhone voraus. Mehr als ein halbes Jahr später zeigt sich das diese Experten komplett falsch lagen: Das iPhone aus Kunststoff hat sich besser verkauft als jedes Android-Smartphone.
Zumindest gilt das definitiv für den US-amerikanischen Markt, wo das günstigere iPhone 5c im vierten Quartal und insbesondere im Weihnachtsgeschäft jedes andere Smartphone in Sachen Verkaufszahlen hinter sich gelassen hat. Zwar gibt es keine genauen Zahlen über den Verkauf, aber in einem Konferenzgespräch anlässlich des zweiten Apple-Quartals ließ Apple-CEO Tim Cook sich entnehmen, dass 69 Prozent der Käufer eines iPhone 5c erstmals zu einem iOS-Smartphone griffen und allein davon 60 Prozent vorher ein Android-Smartphone besaßen. Kein Wunder das Tim Cook zufrieden ist mit der Entwicklung.
Das vorausgesagte Scheitern eines iPhone 5 im bunten Plastik-Gewand ist damit nicht eingetreten, auch wenn für Apple-Verhältnisse der Erfolg nicht ganz so groß war wie erhofft. Trotzdem kann sich Cook zufrieden zurücklehnen und sich wieder der künftigen Strategie des Konzerns widmen. Gerade was die wachsenden Marktanteile im zweistelligen Bereich in Asien betrifft sind nicht zu verachten. Das ein iPhone 5c oder iPhone 5s zu teuer sei und sich daher schlechter verkaufen würde, hat Apple auf diese Weise eindrucksvoll entkräften können. Allerdings sollte man fairerweise erwähnen, dass der Hauptkonkurrent des iPhone – das Galaxy S4 – selbst schon ein gutes halbes Jahr auf dem Markt ist.
Gerade im kommunistisch regierten Vietnam hat Apple kräftig wachsen können. Allerdings wird das iPhone in dem asiatischen Land hauptsächlich als Statussymbol betrachtet und dient zum aufwerten des Selbstwertgefühls, wenn junge Menschen in einer Gruppe unterwegs sind. Laut Reuters konnte Apple seinen Absatz in Vietnam um das Dreifache steigern.
Während das iPhone 5c sich zum von Kritikern unerwarteten Erfolg gemausert hat, sieht es im Android-Lager dagegen weniger rosig aus. Das Moto X der ehemaligen Google-Tochter Motorola beispielsweise hat sich sehr schlecht verkauft, obwohl es von der Fachpresse hochgelobt wurde. Die Gründe sind unter anderem in einem zu großen aufgebauten Hype zu suchen und einem zu hohen Preis im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Geräten. Erst das Moto G sollte den langersehnten Erfolg bringen, was an einem verdammt niedrigen Preis in Kombination mit der Hardware liegt.
Daher darf man gespannt sein, ob Apple seine mit dem iPhone 5c begonnene Strategie fortsetzt und ein iPhone 6c präsentiert.
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