Eigentlich wollten wir gestern unseren Test des CMF Phone 1 veröffentlichen, der über den magischen Röntgenblick berichtet hätte. Aber 1. kommt es anders und 2. als man denkt. Also berichten wir hier noch einmal schnell über den magischen Röntgenblick des preiswertesten Nothing-Phone und der Test kommt im Laufe der Woche.
Hände hoch wer sich bei dem Wort „Röntgenblick“ unmittelbar an das OnePlus 8 Pro erinnert fühlt! Seinerzeit konnte das Smartphone durch sein 5-Megapixel-Farbfilter-Objektiv durch dünnen Kunststoff „durchsehen“. Ursprünglich war der Fotochrom-Filter für surreale Foto-Ergebnisse gedacht. Was manch einer als Feature verkaufen würde, hat der chinesische Konzern via Software-Update wieder entfernt.
Nun hat ein Nutzer mit dem Namen „IfeelNothing“ auf X (ehemals Twitter) ein Video veröffentlicht (siehe unten), bei dem er den gleichen Effekt des Röntgenblicks durch eine 3rd-Party-Smartphone-Kamera des letzte Woche veröffentlichten CMF Phone 1 by Nothing demonstriert. Mit der Kamera-App „AGC Toolkit„** und der Tiefen-Kamera kann er nun die Batterien seiner TV-Fernbedienung sehen, obwohl diese durch eine Kunststoffabdeckung vor den „normalen“ Blicken geschützt ist.
Um einen attraktiven Preis für das preiswerteste Nothing-Phone zu realisieren, verzichtet das Londoner Start-Up-Unternehmen auf eine dedizierte Zweitkamera und setzt stattdessen auf eine 50-MP-Hauptkamera mit einem Sony-Image-Sensor sowie einen Tiefensensor. Unser ausführliche GO2mobile-Test des CMF Phone 1 geht auf das Kamera-Setup noch detaillierter ein. Dieser Tiefensensor sorgt lediglich bei Portrait-Aufnahmen für den Unschärfe-Effekt im Hintergrund.
Dieses Video verbreitete sich schnell unter den Nutzern, was Akis Evangelidis, den Mitbegründer von Nothing, dazu veranlasste, die Situation zu erklären. Evangelidis erläuterte, dass der Tiefensensor des CMF Phone 1 keinen Infrarotfilter besitzt. Dadurch kann Infrarotlicht durchdringen und in bestimmten Situationen die innere Struktur dünner oder halbtransparenter Objekte sichtbar machen, insbesondere bei schwarzem Acryl.
Wir verwenden Triangulation, um Tiefenschärfedaten zu generieren, indem wir Bilder vom Tiefensensor und der Hauptkamera sammeln, um Ausschnitte zu erstellen und Unschärfeeffekte mithilfe spezifischer Algorithmen für den Porträtmodus anzuwenden. Anders als herkömmliche Kameras verfügt unser Tiefensensor nicht über einen Infrarotlichtfilter, was seine Fähigkeit zur Lichterfassung verbessert. Per Definition umfasst dies auch Infrarotlicht, das manchmal die innere Struktur dünner oder halbtransparenter Objekte sichtbar machen kann, insbesondere wenn es sich um schwarzes Acrylmaterial handelt.
Während einige Benutzer dies als interessanten Bonus für ein 200-Euro-Smartphone betrachten, äußerten andere Datenschutzbedenken. Als Reaktion darauf kündigte Evangelidis an, dass das Unternehmen innerhalb einer Woche ein Software-Update bereitstellen wird, um Drittanbieter-Apps den Zugriff auf die Daten des Tiefensensors zu verwehren.
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