Adobe Photoshop: Neue Smartphone App kommt im Oktober
Im professionellen Bereich der Bildbearbeitung hat sich Adobe Photoshop über die Jahre hinweg fast zu einem Pflicht-Programm entwickelt, bei welchem nur wenige Konkurrenten im Funktionsumfang und den Möglichkeiten mithalten können. Genau diesen hohen Standard will Adobe in den kommenden Monaten auf Smartphones erreichen. Die dafür nötige Adobe Photoshop mobile App soll schon bald veröffentlicht werden.
Bisher läuft die Entwicklung unter dem Namen Project Rigel und soll in ihrer fertigen Fassung kostenlos zum Download angeboten werden. Wenn man bedenkt, dass Adobe Photoshop für Desktop-Anwender je nach Einsatzzweck und beruflicher Tätigkeit schnell im vierstelligen finanziellen Bereich landet, ist der Schritt umso bemerkenswerter. Das da die Entwickler bei der neuen Version den Fokus auf eine Touch-optimierte Oberfläche legen, die mit einfach zu nutzenden Werkzeugen für die Bildbearbeitung überzeugen kann, ist nicht weiter verwunderlich.
Neues Adobe Photoshop für iOS und Android
So werden die verfügbaren Optionen zur Bildbearbeitung im unteren Bildschirmbereich der App zu finden sein, wo sich unter anderem eine präzise Positionierung von Bild-Elementen und eine Option zur Gesichtserkennung versteckt. Letztere soll anscheinend nachträglich ein erkanntes Gesicht mit einem lächeln versehen können. Alleine das dürfte einiges an Leistung von der Hardware abverlangen, sodass man davon ausgehen kann, dass das neue Adobe Photoshop mobile seine komplette Funktionsvielfalt nur auf leistungsfähigen Geräten entfalten kann.
Auf lange Sicht will Adobe mit der neuen Photoshop-App dem Schicksal von Microsoft entfliehen, welche im mobilen Sektor nach Ansicht von Adobe nur eine sehr kleine Rolle spielen, angesichts der Übermacht von iOS und Android. Zwar gab es mit Adobe Photoshop Touch bereits eine für Smartphones und Tablets optimierte App für knapp 10 US-Dollar, jedoch war deren Erfolg gelinde gesagt bescheiden gewesen. Neben der fehlenden Unterstützung einiger wichtiger Funktionen wie dem Adobe-eigenen Dateiformat *.psd ist vor allem die fehlende Integration der Cloud-Angebote gewesen, die zum Tod von Adobe Photoshop Touch führten. Als Ersatz gibt es aktuell die Apps Photoshop Express sowie Photoshop Mix.
Die Premiere wird zur Adobe-eigenen Entwickler- und Grafiker-Konferenz Adobe Max vom 3. bis 7. Oktober in Los Angeles erwartet. Entwickelt wird die App natürlich für die Apple-Geräte iPhone und iPad, wobei das Gegenstück für Android einige Zeit später folgen soll. Ob die iOS-App direkt kurz nach der Präsentation im iTunes App Store zum Download bereit steht, ist indes noch nicht ganz klar. Die neue App soll dabei in erster Linie dazu dienen, neue Kunden für die Produkte von Adobe zu begeistern.
Finanziert wird die neue Adobe Photoshop App über die Anbindung an die Adobe CreativeCloud, welche über ein monatliches Abo den Zugriff auf einen Online-Speicher für die eigenen Bilder bietet sowie spezielle Tools und Filter für die Programme. Das kleinste Abo ist bereits ab knapp 10 Euro pro Monat zu haben und umfasst unter anderem die Nutzung der Desktop-Programme Adobe Photoshop und Lightroom. Auch einige Apps für Smartphones und Tablets sind in dem Abo mit inbegriffen. Das die Cloud-Strategie aufgeht, zeigen die abgeschlossenen Abos: Mehr als 4,6 Millionen zahlende Kunden nutzen aktiv die Adobe Creative Cloud.