Akku zu 70% aufgeladen in nur 2 Minuten
Neben einem schicken Design, schneller Hardware und einem günstigen Preis ist für ein modernes Smartphone mit all seinen Funktionen vor allem eines entscheidend: Eine möglichst lange Ausdauer. Meistens wird das durch einen noch größeren Akku erreicht bzw. ist dieser nötig, um das noch bessere Display und den noch schnelleren Prozessor zu kompensieren. Aber die Rettung naht.
Das schnellste und beste Smartphone, Tablet oder sonstige technische Gerät ist zu wenig Nütze, wenn der Akku bereits nach wenigen Stunden schlapp macht. Dann muss das Gerät meistens für eine Stunde oder länger an die Steckdose bevor es wieder aufgeladen ist. Gerade nach einem schweren Arbeitstag ist der mobile Begleiter abends öfters mal fast leer und dann auch noch mit Freunden etwas unternehmen zu wollen ein Ding der Unmöglichkeit. Deswegen hat sich Zubehör wie das Akku-Pack etablieren können, aber die Forschung versucht das Problem zu beheben.
Revolution in der Akku-Technologie
An etlichen Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen wird fleißig daran gearbeitet, der Akku-Technologie den nächsten großen Durchbruch zu verschaffen. Geht es nach dem Erfinder der aktuellen Anoden.Technik für Akkus, dann ist Forschern der Nanyang Technologgy University der erhoffte erste Durchbruch gelungen. Mit Hilfe einer simplen ausgetauschten Anode haben die Forscher um Professor Chen Xiaodong und seine beiden Studenten Tang Yuxin und Deng Jiyang die Methode entwickelt, mit der sich ein Akku innerhalb von nur 2 Minuten auf bis zu 70 Prozent seiner Kapazität wieder aufladen lässt. Mit gut 10.000 Ladezyklen ist die Lebenserwartung auch noch höher als bei bisherigen Lithium-Akkus.
Die Grundlage für den Erfolg ist wie gesagt eine leicht veränderte Anode im Akku selbst. Anstelle des bisher genutzten Graphit haben die Forscher kurzerhand eine Gel-artige Substanz verwendet, die aus Titandioxid besteht. Dieses Element kommt in der Natur sehr häufig vor und lässt sich daher relativ günstig abbauen und weiterverarbeiten. Außerdem ist es auch ungefährlich, weshalb es unter anderem in vielen Lacken sowie Anstrichen als Deckmittel genutzt wird. Für die hohe Leistung muss das Titandioxid zuvor in kleine nano-Röhrchen umstrukturiert werden.
Lizenzierung und Produktion
Wie die NTU mitteilt, wurde bereits ein erster Partner für die Lizenzierung der Technologie gefunden. Allerdings rechnen die Forscher mit einer kommerziellen Verfügbarkeit von Akkus auf Basis ihrer Technologie frühestens in zwei Jahren. Schließlich muss noch eine Methode zur industriellen Massenfertigung entwickelt werden, da die neue Akku-Technologie für alles was einen Akku nutzt von großem Interesse ist. Hersteller von Smartphones, Tablets und insbesondere die Elektrofahrzeug-Branche haben ihr Interesse an der Technologie bereits bekundet.
Zunächst wollen Professor Chen Xiaodong und seine Studenten einen Prototyp als Machbarkeitsnachweis entwickeln, der sich in Größe und Kapazität deutlich unterscheidet. Jedenfalls sind die Forscher auf einem guten Weg, da mit NTU-Professor Rachid Yazami einer der Miterfinder der aktuell genutzten Lithium-Graphit-Anode die neue Methode als einen großen Schritt in der Akku-Forschung bezeichnet.