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Android 4.4 KitKat: Übersicht der neuen Funktionen

Android 4.4 KitKat

Gestern Abend gegen 19:30 Uhr war der große Moment gekommen, auf den gewartet wurde: Google stellte Android 4.4 KitKat zusammen mit dem Nexus 5 offiziell vor. Die wochenlange Anspannung ist mit einem Mal weg und der Ansturm auf den Play Store hat begonnen. Aber was ist eigentlich neu bei Android 4.4? Wir geben euch einen kleinen Überblick.

Die größte und auffallendste Neuerung, welche seit einiger Zeit bekannt ist, dürfte der Beiname KitKat sein. Schließlich hat Google damit erstmals sein mobiles Betriebssystem nicht nach einer allgemeinen Süßspeise benannt, sondern nach einem konkreten Produkt. Die genauen Hintergründe zur Namenswahl von Android 4.4 könnt ihr übrigens an dieser Stelle noch einmal in Ruhe nachlesen.

 

Peformance

Ein ganz großer Punkt für Google ist der Leistungshunger von Android gewesen. Schließlich will man in Mountain View möglichst vielen Menschen die Nutzung von Android-Smartphones ermöglichen und damit im Umkehrschluss die eigenen Dienste weiter in den Vordergrund bringen. Jedenfalls haben die Entwickler bei Google den Speicherverbrauch der eigenen Apps und Dienste stark optimiert, sodass Android 4.4 bereits auf Geräten mit nur 512 MB RAM flüssig genutzt werden kann. Sundar Pichai nannte als Beispiel den Chrome Browser: Dieser verbraucht unter Android 4.4 rund 16% weniger RAM zur Laufzeit im Vergleich zu Android 4.3 Jelly Bean.

Damit geht Google selbstbewusst das leidige Thema Fragmentierung an. Android 4.4 läuft sowohl auf neuer wie alter Hardware, egal ob Smartphone oder Tablet. Trotzdem liegt die Verantwortung bei den Geräte- und Prozessor-Herstellern: Diese müssen entsprechende Updates erstellen sowie verteilen bzw. erst einmal die passenden Treiber für die Prozessoren freigeben. Hier hätte Google mit gutem Beispiel voran gehen können und Nexus S sowie Galaxy Nexus mit einem Update beglücken. Bei näherer Betrachtung hält sich Google allerdings lediglich an die eigenen Vorgaben der 18 Monate, in deren Zeitraum ältere Geräte offiziell unterstützt werden.

 

Aussehen

Bei der Optik hat sich grundlegend erst einmal nichts großartig verändert, Android 4.4 erscheint nach wie vor in der bisher gewohnten Optik. Lediglich hier und da sind ein paar Neuerungen zu sehen, wie beispielsweise das unter die (transparente) Navigation Bar verluufende Wallpaper, ähnlich wie beim Motorola Moto X und dem LG G2. Im App Drawer sind hingegen einige seit Android 4.0 ice Cream Sandwich gewohnte Elemente verschwunden, darunter der Widget-Reiter. Widgets werden wieder wie bis Android 2.3 Gingerbread über den Homescreen hinzugefügt. Einfach auf eine freie Stelle des Homescreens den Finger gedrückt halten und das gewünschte Widget auswählen.

Neu ist hingegen der sogenannte „Immersive Mode“, quasi ein App-abhängiger Vollbild-Modus für Medien-Apps. Google nennt explizit Apps für alle Arten von Medien wie Bücher, Filme oder auch Spiele. Gerade bei Geräten mit der eingeblendeten Navigation Bar dürfte der Immersive Mode für Freude Sorgen: Ein versehentliches Beenden einer App ist damit kein Thema mehr.

Android 4.4 Immersive Mode

Wirklich neu ist der Wechsel von Cyan-Blau der Android 4.0 Ära zu einem Hellgrau hingegen nicht. Die ersten Screenshots deuteten das bereits an. Google bezeichnet den Wechsel als ein Weg zu einer neutraleren Farbgebung.

 

Apps

Auch bei den vorinstallierten Apps hat sich einiges getan, was erst auf den zweiten Blick ersichtlich ist. Beispielsweise hat zumindest auf dem Nexus 5 mit Android 4.4 Google Hangouts die bisherige SMS-App vollständig abgelöst. Dass Hangouts künftig neben Chats auch SMS-Nachrichten verwalten wird, war bereits bekannt bzw. hatte Vic Gundotra diese Woche Dienstag während des Google+ Events vorgestellt. Die bisherige Galerie-App ist ebenfalls verschwunden und wird komplett durch „Fotos“ von Google+ ersetzt. Vermutlich um die umfangreichen Bearbeiten-Funktionen von Google+ besser in den Fokus rücken zu können.

Ebenfalls neu ist Google Now im Homescreen Launcher von Android 4.4, welches standardmäßig auf einer eigenen Seite untergebracht wurde. Erinnert nicht von ungefähr an die Suche unter iOS, welche ebenfalls aus dem App Drawer heraus als eigene Seite zu erreichen ist. Google Now selbst soll übrigens demnächst erweitert werden, um Kontext-abhängige Informationen besser anzeigen zu können. Die Google Tastatur erhält eine Vielzahl an Emojis, welche in jeder App zur Verfügung stehen sollen.

Google Tastatur mit Emojis

Übrigens reagiert die Google Sprachsuche ab Android 4.4 auf die Sprach-Aktivierung von Google Glass. Einfach „OK Google“ in Richtung seines Smartphones sagen und schon startet die Google-Suche. Bekannt ist das „Always listening“ Feature übrigens vom Moto X: Motorola hat das bereits realisiert und es kommt zumindest in Amerika richtig gut an. Einziger Wermutstropfen ist die (aktuelle) Exklusivität für das Nexus 5.

Weiterhin kann jede installierte App mit Android 4.4 KitKat auf jegliche Cloud-Dienste zugreifen, die auf dem Android-Gerät eingerichtet sind. Egal ob Dropbox, Google Drive, SugarSync oder was auch immer: Das neue Cloud-Framework muss nur in die jeweiligen Apps eingebunden werden.

Android 4.4 Cloud Dienste

Die Telefon-App beherrscht nun die Auto-Vervollständigung gewählter Nummern, sofern die Telefonnummern in den Kontakten vorhanden sind. Bei unbekannten Nummern sucht Android 4.4 nach umliegenden Geschäften, auf welche die nicht im Telefonbuch enthaltene Nummer sein könnte und zeigt bei einem Treffer dieses an.

Android 4.4 Telefon und Kontakte

 

Android 4.4 für Entwickler

Entwickler bekommen mit dem API-Level 19 von Android 4.4 KitKat neue API-Schnittstellen zur Verfügung gestellt, welche den Entwicklern mehr Möglichkeiten bereitstellen sollen. Unter anderem werden WebView-Elemente mit der Chromium-Engine ausgeführt, sodass künftig komplexe HTML5-Elemente problemlos eingebunden werden können. Sogar die vermutete API für Infrarot-Sender ist nun offizieller Bestandteil des Android SDK, nebst einer Überarbeitung der Drucker-Schnittstelle in Form eines komplett eigene Frameworks. Dürfte vor allem für den Büro-Einsatz von Interesse sein.

Android 4.4 Drucker Framework

Auch hinsichtlich des Akkuverbrauchs hat Google Verbesserungen tief im System vorgenommen. Wenn unter Android 4.4 KitKat mehrere Apps in kürzester Zeit das Gerät für irgendwelche Aktionen aufwecken wollen, werden diese Apps künftig gebündelt. Dadurch wird das Gerät seltener aus dem Deep-Sleep aufgeweckt (Energiesparender Standby-Betrieb) und das wiederum senkt den Stromverbrauch.

 

Die Update-Frage

Bis allerdings ein Update auf Android 4.4 KitKat für uns bereit steht, werden noch etliche Monate vermutlich ins Land ziehen. Bisher hat sich lediglich HTC konkret zu seinen Update-Plänen geäußert. Die Google-Geräte Nexus 4, Nexus 7 und Nexus 10 erhalten Android 4.4 KitKat in den kommenden Wochen, ebenso die Google Editionen des HTC One sowie Galaxy S4. Es empfiehlt sich an dieser Stelle immer mal wieder die Seite für die Factory Images von Google im Auge zu behalten, wer zu den besonders Ungeduldigen gehört.

Alle anderen werden sich noch einige Monate vermutlich gedulden müssen, bis die Hersteller ihre Anpassungen vorgenommen haben werden. Besitzer aktueller Flaggschiffe dürften generell ein Update erhalten, bei anderen Modellen müssen wir die Planungen der einzelnen Hersteller erst einmal abwarten.

[Quellen: Google Blog & The Verge]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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