Apple präsentiert das iPhone 6 und iPhone 6 Plus
Lange wurde gerätselt und gemutmaßt wann denn nun das iPhone 6 vorgestellt werden könnte. Seit gut einer Woche war der heutige 9. September im Gespräch und so kam es denn auch. Obwohl eigentlich so gut wie alles zum iPhone 6 im Vorfeld schon bekannt war, hatten Tim Cook und seine Mitstreiter trotzdem diesen magischen „One more thing“-Moment aufleben lassen.
Noch nie war die Gerüchteküche so hektisch und vor allem eines vor einer iPhone-Vorstellung: Treffsicher was die Technik betrifft. Nahezu alles was vermutet wurde hatte sich bei der heutigen Apple-Veranstaltung im Flint Center von Cupertino bestätigt. An diesem geschichtsträchtigen Ort wurde vor etwa 30 Jahren der erste (wegweisende) Macintosh vorgestellt und es hätte wohl keinen besseren Ort geben können als für den ebenfalls geschichtsträchtigen Moment der beiden Premium-Modelle des iPhone 6.
Zwillingspaar iPhone 6 und iPhone 6 Plus
Technisch hat sich wie im Vorfeld mehrfach spekuliert wirklich einiges. Die größte Neuerung ist nicht zu übersehen das Display, welches von 4 Zoll auf stattliche 4,7 wächst und sich damit der Smartphone-Konkurrenz anpasst. Die Auflösung legt natürlich entsprechend zu und liegt nun bei 1.334 x 750 Pixel, wobei das nur für das kleine Modell gilt: Das mit 5,5 Zoll in der Diagonale sichtlich größere iPhone 6 Plus bekommt eine FullHD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel verpasst, was Apple als Retina HD bezeichnet. Bis auf die Ausmaße, das Gewicht und dem Akku gleichen sich beide Modelle von der technischen Seite her stark, sodass es bei einem Kauf wirklich nur auf das ankommt, was einem von der Größe mehr zusagt.
Heißt im Prinzip nichts anderes, als das die zweite Generation von Apples 64-Bit-Prozessor namens Apple A8 zum Einsatz kommt. Dessen reine Rechenkraft beschreibt Apple als das 50-fache des ersten iPhone aus dem Jahre 2007 und die Grafikleistung soll sogar satte 84 Mal so leistungsfähig sein. Allerdings lassen sich die beiden Prozessoren nur bedingt miteinander vergleichen, was nicht zuletzt an einer vergleichbaren Software-Plattform scheitert.
Im Apple A8 steckt übrigens auch der neue Motion Co-Prozessor Apple M8, er sich wie sein Vorgänger um das Auslesen diverser im iPhone verbauter Sensoren und deren Weiterverarbeitung kümmert. Was sich im Vergleich zum Vorgänger M7 geändert hat ist vor allem die Fähigkeit zwischen verschiedenen Bewegungsarten unterscheiden zu können. Das iPhone 6 erkennt ob man gerade rennt oder mit dem Fahrrad fährt.

Größer, schneller und besser
Mit nur 6,9 mm ist das neue iPhone zudem das dünnste iPhone aller Zeiten und bringt gerade mal 129 Gramm auf die Waage. Trotz des üblichen Aluminium-Gehäuses. Versteht sich von selbst dass das iPhone 6 Plus mit 172 Gramm einiges mehr wiegt, mit seinen 7,1 mm aber fast genauso dünn ist. Dafür ist im größeren iPhone halt auch mehr Platz für einen größeren Akku, sodass die Ausdauer signifikant besser sein sollte als bei dem kleineren Nicht-Plus-Modell. Dass das Plus-Modell dicker ist hat jedoch einen guten Grund: Zwar ist in beiden Varianten des neuen iPhone 6 erneut eine iSight Kamera mit 8 Megapixel Auflösung verbaut, das iPhone 6 Plus hat jedoch zusätzlich wie im Vorfeld mehrfach spekuliert wurde einen optischen Bildstabilisator erhalten. Das kleinere Modell muss sich mit einem digitalen Bildstabilisator zufrieden geben.
Keine Unterschiede gibt es hingegen bei der erstlichen Kamera-Technik, welche auf einen doppelt so schnellen Autofokus wie im Vorgänger vertraut, ein rundes TrueTone-LED-Blitzlicht und neue Kamera-Modi. Video-Aufnahmen können mit FullHD-Auflösung bei bis zu 60 Frames pro Sekunde angefertigt werden und auch Slow-Motion-Videos sind machbar. An dieser Stelle kommt bereits eine weitere Besonderheit zum Tragen: Slow-Motion-Videos können entweder mit 120 Frames pro Sekunde aufgenommen werden oder mit 240 Frames pro Sekunde. Da kann kein anderes derzeit erhältliches oder gar angekündigtes Smartphone auch nur annähernd mithalten.
Weiter geht es bei der Technik mit einem LTE-Modem welches LTE Cat4 mit bis zu 150 MBit pro Sekunde im Download unterstützt sowie 20 LTE-Bänder weltweit, schnelleres WLAN-ac und selbst VoLTE (Voice over LTE) ist mit an Bord. Letzteres wird jedoch bis auf weiteres nur in den US-amerikanischen LTE-Netzen unterstützt. Hierzulande sieht es da noch ein wenig düster aus. Nicht ganz so pessimistisch sieht die Sache bei NC aus. Beide Modelle besitzen die Nahfunk-Technik, welche in den USA vorrangig zum Bezahlen per Smartphone genutzt wird, wo Apple bereits über 22.000 Händler für sich gewinnen konnte, darunter McDonalds, Bloomingdale, Nike oder auch Subway. Ob auch in Deutschland die Funktion genutzt werden kann ist unklar, aber auch nicht allzu wahrscheinlich. Vermutlich wird sich das Ganze eine Zeit lang auf den US-Markt beschränken, weil dort die Marktmacht von Apple einfach um Welten größer ist als im Rest der Welt. Aber wenn es erst einmal läuft, dann werden Europa, Asien und so weiter ganz schnell nachziehen.
Preise und Verfügbarkeit
Das neue iPhone 6 ist ohne schwer raten zu müssen das bisher beste Smartphone von Apple, welches auch seinen Preis hat. Das kleinste Modell des iPhone 6 mit 16 GB beginnt preislich ab 699 Euro ohne Vertragsbindung und das große iPhone 6 Plus bei 799 Euro. Für jeweils 100 Euro Aufpreis gibt es ein Upgrade auf 64 GB Speicher und für 200 Euro mehr gegenüber dem Basis-Modell sogar satte 128 GB. Die Vorbestellphase beginnt bereits ab dem 12. September und offizieller Verkaufsstart ist Punkt 8 Uhr am 19. September. Man kann allerdings schon jetzt damit rechnen, dass die ersten Chargen sehr schnell vergriffen sein werden.
Den magischen „one more thing“-Moment gab es übrigens das erste Mal seit dem Tod von Steve Jobs im Jahre 2011 auch wieder und wie erwartet ist es eine SmartWatch geworden und hört auf den Namen Apple Watch die es ebenfalls in 2 Größen und 3 Modellen ab 2015 geben wird, doch dazu morgen mehr.