Apple vs. Motorola: Angebot von 1 Dollar pro verkauftem iPhone
Die Hauptakteure des immer noch wütenden Patentkriegs sind, wen hätte es gewundert, Apple und Samsung. Das es aber abseits davon auch andere Konstellationen gibt, wird gerne mal übersehen, zum Beispiel Apple gegen Motorola. Der Streit zieht sich auch schon über Jahre hin und auch da geht es um Patente. Klar, um was sollte es bei einem Streit in der Mobilfunkbranche auch schon gehen.
Motorola hat das vermutlich größte Portfolio an Mobilfunkbezogenen Patenten der Mobilfunkbranche, die auch wirklich handfeste Technologie beschreibt. Vieles davon ist mittlerweile sogar standardessentiell, sodass Motorola diese Patente zu FRAND-Bedingungen anbieten muss. Heißt, faire und nicht diskriminierende Lizenzkosten. Der Meinung ist Motorola auch bei Apple und dessen iPhone. Die Konkurrenz aus Cupertino soll gefälligst wie der Rest der Branche für die genutzten Patente auch zahlen.
Apple macht unterdessen den ersten Schritt auf Motorola zu und bietet pro verkauftem iPhone 1 US Dollar an Lizenzgebühren an. Macht bei knapp 125 Millionen verkaufter iPhones 125 Millionen US Dollar. Angesichts eines Jahresumsatzes von knapp 80 Milliarden US Dollar schon irgendwie wenig, andererseits ist ein Angebot von Apple selbst schon erstaunlich genug. Würde es nach dem Willen von Motorola gehen, wären das allerdings mit 2 Milliarden US Dollar weitaus mehr.
Wir dürfen echt gespannt sein, ob Motorola seinen Willen durchgesetzt bekommt gegen Apple. Der Konzern aus Cupertino jedenfalls hat den ersten Schritt getan. Auslöser des Ganzen war übrigens eine Beschwerde der Google-Tochter bei der Internationalen Handelskommission der USA eingereicht, begonnen in Wisconsin. Von den ursprünglichen Patentverstößen ist effektiv nur noch einer aktiv, über den die ITC entscheiden muss. Das könnte sich allerdings noch sehr lange hinziehen. Frühestens 2013 im Idealfall.
Endlich sieht Apple mal ein was Sache ist. Wurde ja langsam mal Zeit 😉