Beats Music: Schließt Apple den Streaming-Dienst oder nicht?
Obwohl Apple in nur einer Woche über 10 Millionen Geräte von dem neuen iPhone 6 und dem iPhone 6 Plus verkaufen konnte, überschattet eine andere Nachricht diese für den US-Konzern positive Meldung. Angeblich plant Apple große Veränderungen für Beats Music, den mit Beats Electronic übernommenen Streaming-Dienst für Musik.
Laut einem Bericht von TechCrunch aus dem Umfeld von Apple und Beats Electronics, plane der Konzern den nur in den USA verfügbaren und nicht allzu erfolgreichen Dienst Beats Music – gemessen an den US-amerikanischen Marktführern Last.FM, Pandora und Spotify US – einzustellen. Bei der 3 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Beats Electronics (zum Beitrag) versprach man noch das Angebot weiterzuführen, was mit diesem Gerücht jedoch ganz anders aussieht. Ein erstes Indiz für die Pläne sei der Wechsel von Beats Music Ingenieuren zu anderen Projekten innerhalb von Apple gewesen wie es heißt, darunter auch zu iTunes.
Das Ende von Beats Music?
Ein weiteres Indiz war die Keynote zum neuen iPhone 6 und der Apple Watch selbst, denn während der kompletten Veranstaltung über wurde mit keinster Silbe Beats Music noch Beats Electronics erwähnt. Nicht einmal vorinstalliert ist die Streaming-App, weder in iOS 8 auf dem neuen iPhone 6 noch im iOS 8 Update für ältere Geräte oder gar auf der Apple Watch. Dabei würde sich gerade für das Gerät die Playlist-Funktion von Beats Music anbieten.
Das der Konzern den wenig lukrativen Dienst schließen würde ist angesichts von gut 250.000 Abonnenten im Mai durchaus nachzuvollziehen. Immerhin werden die Playlisten nicht automatisch generiert sondern von echten Menschen und Musikern, womit sich Beats Music zumindest diesen Aspekt von der Konkurrenz unterscheidet. Apple hat den Bericht mittlerweile dementiert aber durchblicken lassen, dass man zumindest an Veränderungen an Beats Music selbst arbeite. Welche das sind bzw. sein könnten oder wann diese überhaupt kommen ließ der Konzern offen.
Aus zwei mach eins
Denkbar wäre letzten Endes eine Zusammenführung von iTunes mit Beats Music (zum Beitrag). Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Da Beats Music CEO Ian Rogers auch für iTunes Radio verantwortlich ist, wäre eine Kombination beider Dienste die logische Konsequenz, zumal es auch wirtschaftliche Gründe dafür gibt. Das klassische Geschäft mit Musik-Verkäufen in iTunes haben im letzten Jahr 13,3 Prozent nachgelassen, während Umsätze von Streaming-Angeboten um gut 32 Prozent in den USA angezogen haben. Es wäre also durchaus im Interesse wenn Apple beide Streaming-Angebote kurzerhand zusammenführt.
Natürlich fragt man sich weshalb Apple dann überhaupt Beats Electronics übernommen hat und das mit 3 Milliarden US-Dollar auch noch als teuerste Übernahme in der Konzerngeschichte. Glaubt an den letzten Gerüchten, dann ging es in erster Linie um die beiden Gründer von Beats Electronics: Jimmy Iovine und Dr. Dre. Beide unterhalten sehr gute Kontakte zur Musikindustrie und könnten für Apple noch unbekannte neue Türen öffnen, von denen die iTunes-Plattform profitieren könnte.