China verklagt Qualcomm zu 1 Milliarde Dollar Strafe
Die meisten bekannten Smartphones der höheren Preisklassen werden allesamt von einem Snapdragon-Prozessor angetrieben und dieser kommt vom Konzern Qualcomm. Auch in China werden etliche Geräte mit deren Prozessoren ausgestattet, was nun zu einer Rekord-Strafe für das US-Unternehmen geführt hat. Der Verdacht: Ausnutzen einer Monopol-Stellung.
Es lässt sich nicht bestreiten, dass die mobilen Prozessoren der Marke Snapdragon im Großteil der käuflich erwerbbaren Android Smartphones genutzt werden. Obwohl es in der Android-Welt zumindest einige Alternativen von Samsung, HUAWEI, MediaTek, Intel und weitere gibt, setzen die meisten Hersteller auf Qualcomm und deren Prozessoren, was in gewissen Preisklassen zu einem Quasi-Monopol geführt hat. Das und die Höhe von Lizenzgebühren hat in China nun zu einer Milliarden-schweren Strafe gegen das Unternehmen geführt.
Qualcomm unter Beobachtung
Auch in China gelten gewisse Vorschriften und Gesetze was den Missbrauch von Marktmacht betrifft, weswegen die National Development and Reform Commission kurz NDRC eine Strafe gegen Qualcomm verhängt hat. Dem Konzern aus Kalifornien wird vorgeworfen, seine Marktposition dazu ausgenutzt zu haben, die Preise für Prozessoren künstlich hochgehalten zu haben. Das dem wirklich so sein könnte zeigt die Tatsache, dass Qualcomm einen verhängten Vergleich über 975 Millionen US-Dollar der Regulierungsbehörde nicht anfechten will.
Darüber hinaus muss sich der Chip-Entwickler für Smartphones und Tablets auch was die Höhe von Lizenzgebühren für die eigenen Patente betrifft den Vorgaben der chinesischen Behörde beugen. Wie diese aussehen ist allerdings nicht bekannt. Darüber hinaus könnte dem Konzern auch in den USA und Europa ein ähnliches Verfahren drohen, wobei es in diesen Fällen mit der NVIDIA-Tochter Icera konkretere Vorwürfe gibt. Besagtes Unternehmen reichte 2010 eine Beschwerde gegen Qualcomm bei der EU-Kommission ein, weil man dem Konkurrenten unlautere Geschäftspraktiken vorwerfe.
Etwas merkwürdig erscheint dabei die Tatsache, dass Qualcomm nach Bekanntwerden des zugestimmten Vergleichs seine Erwartungen für Umsatz und Gewinn für das laufende Geschäftsjahr erhöht hat. CEO Steve Mollenkopf erklärte das damit, dass es vorher noch etliche Unklarheiten über die Zukunft des Konzerns gegeben hätte, die nun aus dem Weg geräumt wurden.