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Dauert noch ne Weile: Motorola-Smartphones mit Google-Einflüssen

Es war schon ein echter Knaller, mit dem keiner damals gerechnet hatte. Für 12,5 Milliarden US Dollar bzw. 8,8 Milliarden Euro wollte der Suchmaschinengigant den Smartphone-Hersteller übernehmen. Erst hinterher wurde klar, dass es Google hauptsächlich um die über 17.000 Patente ging, die im Besitz Motorolas sind. Dennoch wird sich über kurz oder lang Google im Produktportfolio wiederfinden.

Das dachten sowieso viele, dass Google nach der Übernahme von Motorola in das Hardware-Geschäft einsteigen werde. Dem erteilte Google allerdings eine Absage: Motorola gehöre jetzt zwar zu Google, werde dennoch auch weiterhin vollkommen autark agieren können. Lediglich an die Spitze von Motorola wurde ein Google-Mitarbeiter geschickt, der künftig den Smartphone-Hersteller führen wird. Erste Auswirkungen der neuen Konzernleitung ist unter anderem der Stellenabbau im Konzern, um konkurrenzfähiger gegen die Apples und Samsungs dieser Welt zu werden. Dennoch kann nicht abgestritten werden, dass sich Google über kurz oder lang in das Tagesgeschäft von Motorola einmischen wird. In einem Investorengespräch mit Google, gab CFO Patrick Pichette dazu erste Hinweise.

Look, we’re really pleased with Motorola’s progress in its first 150 days. As indicated in our public filings, our team has made a lot of operational changes, we harmonized and narrowed the product portfolio, [undertook] streamlining of software operations, and we scaled back the markets in which we operate. But that said, we’re just at the beginning of the Motorola-Google story, and we should expect, as I mentioned before, results from this segment to be quite variable for quite a while yet.

Remember that we inherited an entire product pipeline where hardware business cycles are typically 12 to 18 months.

Deutsche Übersetzung:

Nun, wir sind recht zufrieden mit der Entwicklung von Motorola in den ersten 150 Tagen [nach der Übernahme]. Wie in unseren öffentlich eingereichten Dokumenten angegeben, hat unser Team einige operationale Änderungen durchgeführt, wir haben das Produktportfolio harmonisiert und reduziert, rationalisierten die Softwarevorgänge und haben die Märkte reduziert, in denen wir tätig sind. Aber wie wir bereits sagten, befinden wir uns noch am Anfang der Motorola-Google-Geschichte und wir erwarten, wie bereits zuvor von mir erwähnt, die ersten Ergebnisse in diesem Segment nicht in der nächsten Zeit.

Bitte beachten Sie, dass wir ein ganzes Produkt-Lineup haben, wo Entwicklungszyklen für Hardware üblicherweise 12 bis 18 Monate betragen.

Kurz gesagt, in frühestens einem Jahr dürften wir Smartphones und Tablet von Motorola erwarten, die maßgeblich Googles Einfluss und Vorgaben beinhalten werden. Bis dahin will sich Motorola zumindest auf der Softwareseite deutlich bessern, denn der Konzern will künftig auf ein möglichst gering angepasstes Android setzen. Damit will der Konzern vor allem deutlich schneller Updates für seine Smartphones ausliefern können. Einen ersten Geschmack auf die neue Strategie bieten die seit wenigen Tagen in Deutschland erhältlichen Modelle Razr i und Razr HD.

Andy Rubin allerdings dürfte nicht gerade erfreut gewesen sein, dass Motorola eine ganze Riege neuer Smartphones mit dem Droid Razr HD, Droid Razr MAXX HD, Droid Razr M, Razr HD, Razr MAXX HD und Razr i angekündigt hat und teilweise bereits ausliefert, ohne Android 4.1 Jelly Bean auf den Geräten drauf zu haben. Immerhin wurde das Update bereits angekündigt und soll „in Kürze“ verfügbar sein. Wir dürfen echt gespannt sein, ob Motorola damit den Anschluss schafft an Apple und Samsung. Freunde des puren Android wird’s freuen.

[Quelle: The Verge]

 

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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