DVB-T2: Gratis HD-Fernsehen – eher nicht!
Kurz bezahlt: DVB-T2 als Nachfolger des DVB-T Übertragungsstandards läuft bereits seit Anfang Juni im Testbetrieb und soll im Juli nächsten Jahres flächendeckend ausgestrahlt werden. Wer nun gedacht hat er kann dann mithilfe einer kleinen Zimmerantenne gratis in HD-Qualität Fernsehen, dem sei dieser Zahn direkt gezogen.
HD-Privatsender werden kostenpflichtig
Zumindest was die Privatsender wie Sat1, ProSieben, VOX oder RTL anbelangt. Lediglich die öffentlich-rechtlichen TV-Sender wie ARD oder ZDF, welche durch die pauschale GEZ-Gebühren (jeder Haushalt monatlich 17,50 Euro) finanziert werden, können auch über DVB-T2 bis zu einer Auflösung von 1080p50 „kostenfrei“ empfangen werden.
Ab dem 1. April 2017 werden dann die circa 40 Privatsender vorerst für 3 Monate kostenfrei übertragen und ab dem 1. Juli 2017 nur noch kostenpflichtig. Ironischer weise kommt dann ausgerechnet der Betreiber Media Broadcast ins Spiel dessen Service sich „freenet TV“ nennt und demzufolge 69 Euro pro Jahr kosten soll. Manche Dinge kannst du dir einfach nicht ausdenken.
Was benötigt man zum DVB-T2 Empfang?
Um das „freenet TV“ – sprich die privaten Sender in HD – über DVB-T2 zu empfangen, braucht es zum einen ein TV-Gerät oder Receiver (PCI-Karten gibt es inzwischen auch schon) welches ein solches Empfangsmodul verbaut hat (siehe DVB-T2 Logo) und zum anderen das passende CI+ Modul von Media Broadcast, welches die HD-Sender entschlüsselt. Dieses Modul kostet dann auch noch einmal 80 Euro.
Was ist der Unterschied?
DVB-T2 ist im Grunde die zweite Generation des DVB-T (DigitalVideoBroadcasting-Terrestrial) und praktisch die digitale Übertragung von Fernsehen und Radio über eine Zimmerantenne, unabhängig von anderen Möglichkeiten wie DVB-S (Satellitenschüssel) und DVB-C (Kabel).
Man sagt DVB-T2 nach, eine bis zu 70 Prozent höhere Übertragungskapazität zum Vorgänger liefern zu können, wodurch schnellere Umschaltzeiten und eben auch HD-Fernsehen möglich wird.