Eric Schmidt: Das Internet wird verschwinden
Derzeit findet im schweizerischen Davos das Weltwirtschaftsforum 2015 statt und einer der Redner ist Eric Schmidt. Der Vorstandsvorsitzende von Google hat auf dem Treffen wichtiger Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Journalismus etwas gesagt, was man erst einmal verdauen muss. Geht es nach Schmidt, dann wird das Internet verschwinden.
Man kann sich ja über vage Aussagen streiten wie man will, aber bei manchen Behauptungen großer Persönlichkeiten lohnt ein genauerer Blick auf das was sie eigentlich behaupten. Gerade wenn jemand das Ende einer für uns mittlerweile alltäglichen und nicht mehr wegzudenkenden Technologie ankündigt, wie es Eric Schmidt auf dem Weltwirtschaftsforum 2015 in Davos getan hat. Der ehemalige CEO von Google hat den vielsagenden Satz geäußert, dass das Internet über kurz oder lang verschwinden wird.
Eric Schmidt über die Zukunft
Erst im Nachsatz wird ersichtlich, was er damit überhaupt meint. Der Gebrauch des Internets wird für uns in Zukunft so vertraut und allgegenwärtig, dass das Internet wie wir es heute kennen, einfach nicht mehr existieren wird. Gerade durch das „Internet of Things“, der Vernetzung aller möglichen technischen Geräte in unserem Alltag werden wir es gar nicht mehr mitbekommen, wenn wir mit dem Internet interagieren. Das Internet wird also unsichtbar oder wie Eric Schmidt es ausdrückte (Übersetzung von uns):
Es wird so viele IP-Adressen geben … so viele Geräte, Sensoren und Dinge die man trägt, Dinge mit denen man interagiert, aber sie nicht spüren kann. Es wird Teil der eigenen Präsenz werden und das die ganze Zeit über. Stellen sie sich vor, sie gehen in einen Raum und der Raum ist dynamisch. Mit ihrer Erlaubnis werden dann all diese Dinge in diesem Raum mit ihnen interagieren. Eine hochgradig personalisierte, hoch interaktive und sehr, sehr spannende Welt entfaltet sich da.
Natürlich wird das nicht von jetzt auf gleich passieren, was auch Eric Schmidt weiß. Insbesondere das Aufrufen einer klassischen Website wird sich noch über Jahrzehnte nicht ändern und auch Smartphones sowie Tablets bleiben uns noch lange erhalten. Das einzige was sich ändert ist die Art wie diese Geräte ihre Inhalte erhalten und uns präsentieren. Und wo wir solche Geräte vorfinden.
Außerdem darf man nicht vergessen, dass Unternehmen wie Google, wo Eric Schmidt den Posten des Vorstandsvorsitzenden bekleidet, sein Geld mit dem Internet verdient. Persönliche Daten werden ein immer wertvolleres Gut, insofern ist die Aussage von Eric Schmidt im Bezug auf „mit ihrer Erlaubnis“ mit Vorsicht zu genießen. Denn: Auch Google ist kein Heiliger.