Nichts anderes als die drögen Telefon-Hotlines will man mit den auf der F8 Entwickler-Konferenz vorgestellten Chat Bots für den Facebook Messenger abschaffen. Wenn man so will dasselbe Prinzip wie jenes, welches Microsoft mit seinen Bots für Skype während der BUILD 2016 vor einigen Tagen vorgestellt hatte (zum Beitrag).
Zum Einsatz kommt dafür natürlich künstliche Intelligenz, wo der Konzern neben Google, Microsoft und anderen Unternehmen in den letzten Monaten sehr viel Geld in die Forschung und Entwicklung entsprechender Technologien gesteckt hat. Man könnte es auch als eine Weiterentwicklung von Facebook M betrachten (zum Beitrag), um diese virtuelle Assistentin noch intelligenter, smarter und leistungsfähiger zu machen.
Konkret können Entwickler nun beliebige kleine Chat Bots entwickeln, mit deren Hilfe sich Kunden von Unternehmen direkt beschweren können, Dinge bestellen, reklamieren, nach dem Versandstatus erkundigen und noch andere Dinge erledigen können. Die Grenzen scheint lediglich die Plattform und die Fantasie der Entwickler zu setzen.
Während der Keynote demonstrierte der Konzern die Möglichkeiten anhand einer Bestellung von Schuhen über einen dieser Chat Bots als auch eines CNN-Bots, welcher mit der Zeit immer genauer die passenden Nachrichten basierend auf den Interessen und gelikten Facebook Seiten an den Nutzer auslieferte. Beziehungsweise erstellte der CNN Bot die Nachrichten und gestaltete sie im Text immer ein Stück persönlicher.
Unterm Strich betrachtet ist die Chat-Bot-Plattform nur ein weiterer Weg, um den Facebook Messenger wie letztes Jahr angekündigt zur unverzichtbaren Plattform für Unternehmen in allen möglichen Bereichen zu machen (zum Beitrag).
Entsprechend hoffnungsvoll sind Mark Zuckerberg und seine Mitstreiter, dass möglichst viele Unternehmen und Entwickler auf die Bot-Plattform des Messengers aufspringen.
Als kleinen Anreiz wurde nicht nur eine Senkung der Personalkosten durch mehr intelligente Automatismen versprochen, sondern auch ein Werbe-Erlös über sogenannte „Sponsored Ads“ oder auch „Sponsored Messages“. Letzteres sind kleine Werbe-Nachrichten direkt im Messenger und befinden sich in den USA derzeit im Testbetrieb.
Neben den Chat Bots beherrschten noch zwei weitere Themen die F8 Entwickler-Konferenz: Virtual Reality verknüpft mit Augmented Reality und das Live-Streaming von Videos.
Während für ersteres Facebook die Zukunft in einer kombinierten VR- und AR-Brille sieht, zwischen deren Funktionen man beliebig hin und her wechseln kann. Man könnte auch sagen, dass die Oculus Rift sprichwörtlich der erste Schritt in diese Richtung ist.
Aber auch Drohnen hat der Konzern nun verstärkt im Blick: Solche die mit einer Kamera ausgestattet sind. Perfekt zum direkten Live-Streaming der Videos zu Facebook, wofür der Konzern nun eine entsprechende API-Schnittstelle für Entwickler freigegeben hat. Mark Zuckerberg demonstrierte die neue Funktion auch gleich live auf der Bühne.
Damit können Entwickler von Drohnen-Software besagte Funktion nun direkt in ihre Steuer-Apps einbauen, sodass Nutzer aus der Luft zum Beispiel Live-Aufnahmen für ihre Facebook-Freunde streamen können oder die immer beliebter werdenden Drohnen-Rennen quasi aus der First-Person-Sicht miterleben.
Sozusagen genau das, was etliche Drohnen-Hersteller bereits integriert haben, wobei in der Regel hauptsächlich YouTube zur Auswahl steht – oder das chinesische Youku im Fall des Marktführers DJI und dessen Phantom 3 Serie.
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