Für Apps der Konkurrenz: Blackberry aktualisiert eingebauten Android-Emulator
Vor etlichen Jahren waren mal die Smartphones des kanadischen Konzerns Blackberry (ehemals RIM) das Non-Plus-Ultra im geschäftlichen Umfeld, bis Google und Apple mit ihren Betriebssystemen daher kamen. Seit dem kämpft Blackberry um das Überleben und mit dem am 30. Januar vorgestellten Blackberry OS 10 und den neuen Geräten könnte das durchaus klappen.
Allerdings können bisherige Blackberry-Smartphones nicht auf das neue System aktualisiert werden, dazu sind die Unterschiede in der Codebasis zu groß. Lediglich das Blackberry PlayBook lässt sich aktualisieren, da dessen Betriebssystem schon auf dem QNX-System basiert, welches ebenfalls die Grundlage für Blackberry OS 10 bildet. Wie aber jedes neue System, so litt auch das PlayBook damals an einem Mangel von passenden Apps. Blackberry hatte sich damals mit einem Emulator beholfen, der Android-Apps ausführen konnte.
Unter Blackberry OS 10 gibt es diesen Emulator nach wie vor, nur auf der Codebasis des schon lange veralteten Android 2.3 Gingerbread aus dem Jahre 2010. Insofern ist die Nachricht von Blackberry grundsätzlich eine Gute, die Codebasis des Emulators auf Android 4.1 Jelly Bean zu aktualisieren. Wobei, wäre es nicht sinnvoller lieber gleich mit Android 4.2 Jelly Bean zu beginnen, anstatt das in einem guten halben Jahr ebenfalls schon fast wieder veraltete 4.1 Jelly Bean zu nutzen?
Dennoch darf angezweifelt werden, ob das der richtige Weg für Blackberry ist, zumal recht einfach bestehende Android-Apps portiert werden können für Blackberry OS 10. Einfach die APK der Android-App in ein entsprechendes, von Blackberry bereitgestelltes Tool laden und die wieder ausgespuckte Blackberry BAR-Datei in die Blackberry World hochladen. Leider hatte aber genau dieser Weg zu einem Piraterie-Problem geführt, dessen Ausuferungen Blackberry selbst (ungewollt!) gefördert hat. Trotz diesen etwas unschönen Vorfalls spricht Blackberry selbst zum Start von Blackberry OS 10 bereits von über 70.000 Apps, darunter auch wichtige Apps wie Facebook, Twitter oder Skype. Wobei Letzteres laut Informationen von Skype/Microsoft noch in der Anpassungsphase für das neue System ist.