Google Copresence: Android Beam ohne NFC
Die Lücke zwischen den beiden großen Smartphone-Plattformen Android und iOS schrumpft immer mehr was die Funktionen betrifft. Spätestens mit Android 5.0 Lollipop dürfte das klar sein, aber mit Google Copresence könnte schon das nächste dicke Ding vor der Tür stehen. Denn damit würde der Austausch von Dateien ungemein einfacher werden und das nicht nur mit Android.
Seit Jahren ist für den Datenaustausch zwischen zwei Geräten der Weg über Bluetooth das Mittel zur Wahl, da nahezu jedes halbwegs moderne Smartphone, Mobiltelefon und selbst Wearable Devices darüber verfügen. Mit Android Beam, was zusammen mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich vorgestellt wurde, sollte dieser Prozess stark vereinfacht werden. Allerdings findet die Technologie bis heute kaum großartig Anwendung. Abhilfe könnte da Google Copresence schaffen, was wiederum selbst eine starke Vereinfachung für Android Beam darstellt und einige Ähnlichkeiten mit Apples AirDrop aufweist.
Daten austauschen mit Google Copresence
Während der Name selbst neu ist, gab es erste Hinweise auf eine solche Funktion wie sie von Google Copresence repräsentiert wird schon ein wenig früher: Nearby, was erstmals in den Google Play-Diensten 6.1 auftauchte (zum Beitrag). Neu ist allerdings, dass die neue Technologie von Google plattformübergreifend arbeitet und neben Android auch iOS unterstützen wird. Ganz ohne NFC wie bei Android Beam. In den aktuellen Google Play-Diensten 6.1.83 sind anscheinend schon die ersten Grafiken und XML-Dateien für den Einrichtungsprozess enthalten.
Die Kommunikation selbst erfolgt voraussichtlich über Whisper, einem Protokoll das bereits bei Googles Chromecast zum Einsatz kommt. Damit können sich mit Google Copresence ausgerüstete Geräte gegenseitig automatisch finden und verbinden, sodass der Austausch der verschiedensten Daten direkt möglich ist, ohne erst eine Verbindung einrichten zu müssen. Die eigentliche Datenübertragung könnte dann je nach Gerät über Bluetooth, WLAN oder WiFi Direct stattfinden, wobei Bluetooth vorrangig zur Identifikation dienen könnte.
Das die Idee hinter Google Copresence nicht ganz an den Haaren herbeigezogen ist, untermauert unter anderem ein gewährtes Patent von Google und selbst in der Chrome-Dokumentation ist bereits von einer entsprechenden API die Rede. Schon in den kommenden Wochen könnte das System offiziell vorgestellt werden, falls der Tippgeber von AndroidPolice Recht behalten sollte.