Google Glass als Unterrichtsmittel für Medizinstudenten
Mit Google Glass hat Google einmal mehr ein wirklich cooles Gadget vorgestellt, welches der Traum etlicher Technik-Nerds werden könnte, aller Datenschutz- und Privatsphären-Diskussionen zum Trotz. Das die intelligente Brille mit der schnellen Verbindung zur Google-Rechnerfarm auch nützlich sein kann, zeigte zuletzt die App für Lebensrettende Maßnahmen aber da hört der praktische Nutzen der Brille noch lange nicht auf.
Denn überhaupt scheint die Medizin von dem Stück Technik richtig angetan zu sein, wie das neuste Beispiel aus dem Bereich der Medizin aufzeigt. Den ersten größeren Nutzen hatte Google Glass im Juni gehabt, wo die Brille bei einer PEG (Perkutanen endoskopischen Gastrostomie) genutzt wurde, damals allerdings lediglich als ein Proof-of-Concept, dass die Nutzung von Google Glass im Operationssaal grundsätzlich möglich sei. Und das unterscheidet den damaligen Versuch schon deutlich vom jetzigen, den der Arzt Dr. Christopher Kaeding durchgeführt hat. Denn Dr. Kaeding nutzte Google Glass dazu, die aktuell durchgeführte Operation mit der Brille aufzunehmen und einen anwesenden Kollegen sowie örtlich nicht anwesenden Studenten per Netzwerk zuschauen zu lassen.
Nach der Operation sagte Dr. Kaeding, dass er die meiste Zeit die intelligente Brille gar nicht bemerkt bzw. sie nicht einmal als störend empfunden habe und auch seine Studenten der Medizin schienen sichtlich angetan gewesen zu sein, von dieser Möglichkeit des sehr anschaulichen Unterrichts. Ryan Blackwell, einer der Studenten, bezeichnete die Möglichkeit als „sehr aufregend“. Immerhin konnten die Studenten auf diese Weise einem praktizierenden Arzt sozusagen „über die Schulter schauen“ und die Operation live sehen, anstatt von statischen Bildern, Zeichnungen und Beschreibungen lernen zu müssen.
Überhaupt könnten Gadgets wie Google Glass im medizinischen Bereich künftig eine immer größere Rolle spielen, um sich beispielsweise direkt mit Kollegen sofort austauschen zu können oder zum Patienten gehörende Röntgen-Aufnahmen auf die Brille legen lassen per Sprachkommando. Die Grenzen im medizinischen Bereich könnten tatsächlich sehr weit gefasst werden, sofern die Brille und ähnliche Gerätschaften bezüglich Datenschutz und Privatsphäre entsprechend in die Klinik-Technik integriert werden können. Zuerst sollte Google Glass allerdings mal auf den Markt kommen, was allerdings nicht vor 2014 der Fall sein wird. Dafür aber mit geschätzten 300 US Dollar durchaus preislich ansprechend.
Jedenfalls zeigt die Geschichte einmal mehr, dass Google Glass ein echter Volltreffer für den Internet-Konzern aus Mountain View, Kalifornien werden könnte. Oder was denkt ihr zu dieser Sache: Nützliche Einsatzmöglichkeit, Spielerei oder einfach nur der Horror?